Das man diese Leute hier immer seltener liest, führe ich auf das altbekannte Schema zurück:
Wut -> Resignation -> Trennung
Ich kann nur hoffen, dass nicht der dritte Schritt bereits vollzogen wurde.
Ich kann auch die Leute nicht verstehen, die auf "Meckerthreads" von entäuschten Spielern mit "dann geh doch" antworten. Sicherlich, nicht um alle ist es schade, wenn man sich manchmal die Wortwahl so manches "Abschiedsposts" anschaut, aber ganz bestimmt doch um die meisten. Keinem kann damit gedient sein, wenn hier nur noch die 150 prozentigen bleiben, wie das Politbüro der SED als sich die DDR auflöste, und welches verlauten lies, dass man den Republikflüchtlingen keine Träne nach weinen sollte. Was aus der DDR geworden ist wissen wir.
Damit im Zusammenhang steht dann auch die pauschale Aburteilung der Leute, die sich wg. der Spielsysteme beschweren, als Powergamer. Ohne selber einer zu sein, möchte ich für diese Leute eine Lanze brechen. Powergamer sind die ersten, die Spielsysteme durchschauen, und ja, damit auch für sich zunutzen wissen. Im Gegensatz zu dem was ich hier von manchen Verfechtern der "reinen Lehre" lesen muss, habe ich viele Powergamer als sehr nette Menschen kennengelernt, die durchaus bereit sind, ihr Expertenwissen mit anderen zu teilen.
Hätten mehr Powergamer und nicht anscheinend nur gläubige Fanboys an der Focusbeta teilgenommen, hätten wir wohl die Balancing-Probleme jetzt nicht, da sie bereits da aufgedeckt worden wären, wo sie aufgedeckt werden sollten: in der Beta.
Balancing-Schwächen liegen letztendlich in der Verantwortung der Entwickler und nicht der sie dann nutzenden Spieler (ich spreche hier nicht von Cheaten oder Bug-Exploit, sondern um die Nutzung von Systemimmanenten-Schwächen, z.B. das die Exp beim Harvesten fast ausschließlich von der geförderten Qualität und nicht der Menge abhing, und dann die Powerharvester halt mit Sourcetime 0 möglichst viele Quellen kurzer Zeit angebuddelt haben, oder der ganz simplen Möglichkeit die Sourcemodes zu wechseln, oder das man mit Blind jedes Mob besiegen konnte usw.)
All diese Schwächen hätten bereits in der Beta behoben werden sollen, und hätten dort Leute teilgenommen, die gezielt solche Systemschwächen suchen und ausnutzen, wäre uns jetzt eine Menge Ärger erspart geblieben. Aber nein, es ist ja so viel einfacher diese Spieler dann zu verteufeln. An Nevrax kann es ja nicht liegen. Entwickler die so eine schöne Welt erschaffen haben (sie ist wirklich schön, keine Ironie) können ja bei den Spielsystemen unmöglich irren. Schuld sind nur die pösen Powergamer. Roma locut, causa finit.
Auch möchte ich an diejenigen die hier immer Durchalteparolen ausgeben fragen, was man den ingame noch machen soll, ausser buddeln, craften und chatten?
Expeditionen, eine der Höhepunkte beim spielen bisher, sind bei der derzeitigen Situation einfach nicht drin. Ich habe seit P1 keine mehr erlebt. Wie auch, wenn man kaum mit den Mobs vor der Stadt fertig wird.
Fight leveln (oh mein Gott, wieder so eine Powergamer-Teufelszeug) kann man auch nicht mehr so richtig, weil man unter dem Strich irgendwie fast immer mehr DP als Exp ansammelt.
Tja, also buddeln und craften wir mal, und wenn man darauf keine Lust hat, darf man sich die schöne Landschaft anschauen.
Nennt es Paranoia, aber ich kann mir die drastischen Balancing-Änderungen nur so erklären, dass die in Paris Angst bekommen haben, dass zu viele Spieler ihr Skilltrees ausgemaxt haben, bis sie endlich mit dem Content rankommen. Das uns ohne Content nichts anderes übrig bleibt als zu leveln, wurde dabei wohl geflissentlich übersehen.
Und bevor ihr fragt, oder mich hier mit "geh doch" verabschiedet: Nein, ich kündige meinen Account nicht. Ich hoffe einfach mal auf Besserung.
Aber wie das so ist: Selbst wenn man, wie ich in Ryzom, verliebt ist, beginnt man sich irgendwann woanders umzusehen, wenn man immer wieder zurückgewiesen wird. Andere Entwickler haben auch schöne MMORPG-Töchter
Ranna
