Die angesprochenen Dinge sind mir nicht oder auf anderem Wege widerfahren und doch kann ich der Grundaussage nur voll und ganz zustimmen.
NOCH ist dies nur ein Spiel und sollte eben dies auch bleiben. Bei allem Herzblut, dass so mancher in sein Spiel steckt, sollte doch immer die Grenze zwischen Spiel und der anderen Welt (die, die ihr seht, wenn ihr den Blick vom Monitor abwendet) immer gewahrt bleiben.
Ein..ää..'kurzer' Absatz über Streitverhalten:
Vor allem sei eins: dir selbst treu Polonius in Shakespeares Hamlet. Allerdings sollte man, um sich selbst etwas Gutes zu tun, dies als böse sarkastischen Scherz betrachten. Denn wer sich immer selbst treu bleibt, sich dem Wandel entzieht, sich nicht fortentwickelt und Kritik gar als perönlichen Angriff auffasst - der stirbt jeden Tag ein wenig mehr. Was uns ein unerlässliches Instrument, wenn wir uns entwickeln wollen, ist, das nennt man reflexion - oder auch Selbstbetrachtung/kritik. Nur, wer sich selbst ständig hinterfragt, seine Motive untersucht und unentwegt neu bewertet, ist zu wahrer Fortentwicklung in der Lage. Dies muss nicht einmal bewusst geschehen, im Gegenteil tun die meisten Menschen dies völlig ohne aktiv Gedanken darauf zu verschwenden - und doch geschieht es. Ständig üben wir an uns selbst kritik und tun etwas, um 'besser' zu werden, Makel auszugleichen, Talente zu fördern und Fehler zu minimieren. Dazu ist es wichtig, an sich selber Kritik zu üben und auch, Kritik von Außen zuzulassen und mit dieser ernsthaft umzugehen.
Manche hier sind jedoch so sehr damit beschäftigt, sich gegen Kritik zu erwehren - die ja nicht einmal wirklich böswillig oder schlecht gemeint sein muss -, dass sie gar keine Zeit mehr haben, sich selbst zu hinterfragen.
Wenn etwas über mich behauptet wird, wieso dies? Es gibt wenige rein böswillige Menschen auf der Welt. Was wir als Boshaftigkeit auffassen liegt meist im Detail, in kleinen Missverständnissen oder geringfügig unterschiedlichen Perspektiven und Zielsetzungen. Wenn etwas vermeintlich beleidigendes geäußert wird, sollte man immer zuerst hinterfragen, ob es nicht einen Grund dafür gibt, dass jemand so etwas (unwahres) denken (und gar verbreiten?) könnte. Vielleicht wurde ihm falsch berichtet, vielleicht sind seine Ansichten den meinen so unterschiedlich, dass er mich einfach nicht versteht (&viceversa). Die Gründe für so etwas können mannigfaltig sein.
Wenn ihr euch angegriffen fühlt, dann fragt nach. Klärt es. Oder ignoriert es. Ganz egal. Nur tut euch selbst den Gefallen und lasst euch nicht mitreißen von impulsiven Emotionen. Gebt selber kein Feuer ins Öl. Anstatt dem Rad einen Stoß und damit neues Momentum zu verpassen, solltet ihr euch dagegen stemmen und versuchen, es anzuhalten. Sicherlich kann man sich nie mit allen super verstehen. Es gibt immer jemanden, den man aus unerfindlichen Gründen nicht mag, mit dem man partout nicht kann, egal, wie sehr man es versucht. Bleibt solchen Leuten dann fern, macht einen bogen um sie - wenn ihr aus politischen oder anderen ingamegründen Kontakt zu ihnen pflegen müsst, dann tut dies, als handle es sich um eine Geschäftsbeziehung. Tut es professionell und tragt nicht nach oder verbreitet gar eure schlechten Meinungen von jemandem im Rest der community. Wenn es Konfrontation geben muss, dann soll es sie geben, aber BITTE nur und ausschließlich ingame und incharakter - verzichtet auf Formulierungen, die klar den Spieler und nicht die gespielte Figur angreifen, bedient euch ingamesprache und ingamevergleichen, lasst die 'Welt da draußen' auch bitte da draußen. Und wenn ihr euch wieder der "Welt da draußen" widmet, dann lasst alles, was auf Atys geschehen ist auch hinter euch und grämt euch nicht über etwas, das einer von euch gespielten Figur, nicht aber euch selbst (zumindest nicht direkt) widerfahren ist. Dies ist Schauspiel und wir alle sind Darsteller - wenn wir auf einer Bühne ein Jagdopfer verkörpern und anschließend den Schauspieler des Schützen mit bösen Briefen belästigen, weil er uns immerhin erschoß, man würde uns zurecht für völlig übergeschnappt befinden.
Und zu den gerne bemühten Anschuldigungen und Sticheleien hier im Forum:
Am Ende ist es doch ohnehin meist das Selbe: Jenen, die am lautesten "Verräter" und "Lügner" schreien, sollte man von allen am wenigsten trauen. Vermutlich tragen sie den Dolch bereits unter dem Gewandt und wollen den Blick ihres nächsten Opfers mit dem Geschrei bloß in eine andere Richtung lenken.
Nein, das ist keine allgemeingültige Aussage und sicher keine Verallgemeinerung. Es ist ein Sinnbild und ein Hinweis. Natürlich besteht die Möglichkeit, dass sich jemand dadurch angesprochen fühlt und nun ganz, ganz pöse ist, weil ich die schändliche Frechheit besaß, ihn in seinem unantastbaren und selbstverständlich über jeden Zweifel erhabenen Stolz zu verletzen. Wenn dem so ist, sollten jene, die sich angesprochen fühlen sich mal überlegen, wie es mir überhaupt möglich war, sie mit diesen Worten zu treffen. Einen bitterbösen Gegendarstellungspost zu schreiben wäre sicher die schlechtest mögliche Reaktion darauf, würde es die Worte doch nur bestätigen. Gemein, nicht wahr?
(Diskussion natürlich gern gewünscht. Ich wollte bloß trotzige "aber ich sag nur Lügner, wenns auch wirklich stimmt. Deswegen mache ich das ja auch täglich"-posts abwenden)
Vermutlich is einigen hier in ihrem 'wahren Leben' schlicht zu langweilig denn wie sagt Watzlawick so passend:
"Für jeden Menschen ist es wichtig, unglücklich zu sein, da ansonsten das Leben langweilig wird, wie jene Romane, die nur von positiven Epochen eines Lebens berichten. Wenn alle Menschen glücklich wären, gingen große Ministerien, Industriezweige und Organisationen Bankrott."
"Menschen sind grundsätzlich der Überzeugung, dass nur die eigene Meinung richtig ist. Bleibt man bei dieser Auffassung, ist man zu keinem faulen Kompromiss bereit. Verwirft man nun ständig die anderen Meinungen ist dies bereits ein absolut unglücklicher Zustand."