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hoi leute,
ich habe mich auch mal an eine geschichte gewagt, sie ist noch nicht vollständig aber hier mal der erste teil zur begutachtung...
sachliche kritik ist natürlich immer erwünscht(insbesondere zur erhöhung der lesbarkeit des textes), es ist das erste mal das ich sowas poste...
mfg
Seedy
[/ooc]
[edit] ich hoffe es ist erstmal besser lesbar[/edit]
Flucht nach Lor'eden Trykeron
„Wir müssen weiter, schnell...“, ruhig aber bestimmt treibt Tamil Hjaeldan die Karawane an während sein Blick unruhig in der Ferne weilt. Ein tosender Sturm von Zaubern war weithin sichtbar am Horizont erkennbar, langsam schien er zu verebben und schliesslich war er ganz verschwunden.
„Haben sie es geschafft? Haben sie sie besiegt?“, unbemerkt hatte sich Heregan Hagzumen zu dem jungen Truppführer gesellt. „Nein, die Stadt ist gefallen.“, emotionslos und mit dem Ausdruck der Hoffnungslosigkeit in den Augen wendet sich Tamil von der inzwischen in tiefe Dunkelheit gehüllten Szene ab. „Heregan, ist der Weg nach Süden erkundet?“...“Ja, sie scheinen sich nördlich von uns Richtung Westen zu bewegen im Süden konnten wir keinerlei Spuren von ihnen entdecken.“, mit der Hand in eine kleine Schlucht deutend,“Dort unten befindet sich ein Fluss und ein Felsüberhang, eine ideale Stelle um die Nacht zu verbringen“. Tamil nickt dem Kundschafter knapp zu worauf dieser die nötigen Anweisungen an die Karawane weitergibt.
Nachdenklich lässt Tamil seinen Blick über die Karawane schweifen: Frauen und Kinder, Alte und Verletzte beschützt von einer Handvoll Krieger. Mit einem Seufzen verdrängt er seine Gedanken, jetzt war nicht die Zeit sich von Gefühlen beirren zu lassen, er hatte einen klaren Auftrag bekommen.
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Das Lager war schnell errichtet und bald spendeten die Feuer in den Hornschalen ein wenig Trost. Mit einer eleganten Bewegung löst sich ein zierlicher Schatten aus dem Dunkel und nähert sich dem Feuer des Truppführers. „Darf ich mich zu dir setzen?", überrascht blickt Tamil auf, “...natürlich...“. Dajanera lächelte Tamil freundlich an, sie schien überhaupt immer zu Lächeln mit jeder Faser ihres Körpers. Tamil als das ganze Gegenteil und jedes Vorurteil eines grimmigen rohen Kriegers erfüllend wusste nicht so recht wie er ihr begegnen sollte. Frauen als Waffenträger waren für ihn nichts ungewöhnliches doch sie war für ihn ein Rätsel.
Schweigend sassen sie nebeneinander. Tamil hasste diese Momente, diese Momente in denen er das fühlte was ihm sonst fremd war...Hilflosigkeit... und dennoch fühlte er sich seltsamerweise zu Dajanera hingezogen, schien er ihre Nähe zu geniessen und sie seine ebenso. „Der Trek ist zu langsam, wir werden die Festung nicht schnell genug erreichen.“, murmelt Tamil. „Du wirst einen Weg finden, du findest immer einen Weg“, sanft umfasst Dajanera Tamil's linke Hand. Normalerweise hätte er sie beschämt weggezogen, er war schliesslich kein kleiner Junge mehr, aber heute nicht...nicht nach all dem Leid das sie in so kurzer Zeit erfahren hatten...
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„Hey! Truppführer...“, mit rauhem Gelächter und einem kräftigen Rütteln an der Schulter reisst Domil, ein Tryker der eher runden Art, Tamil unsanft aus seinen Träumen,“..wir müssen aufbrechen.“ Leicht benommen ergreift Tamil dessen Arm und reisst ihn gemeinsam mit sich in den Fluss. Wie zwei junge herumtollende Yubos balgen sie sich im Wasser und kriechen schliesslich keuchend und japsend mit lautem Gelächter an Land. Schnell macht sich die Karawane aufbruchsbereit, löscht die Feuer und beseitigt sorgfältig alle Spuren ihrer Anwesenheit.
Ein paar Stunden später befindet sie sich bereits auf den grünen Ebenen auf dem Plateau über der Schlucht in der sie genächtigt hatten. Plötzlich bricht eine unheimliche Stille über das leicht bewaldete Plateau herein. Mit einem kurzen Blick deutet Tamil seinen Kriegern an sich kampfbereit zu machen. Ein kurzes Murmeln dann liegen alle die keine Waffe tragen flach auf dem Boden zwischen den Mektoubs.
Mit routiniertem Griff zieht Tamil sein schweres Zweihandschwert und lässt es leise durch die Luft surren um sich in Kampfstellung zu bringen.Von Ferne ist ein immer lauter werdendes Rauschen zu vernehmen.
Schliesslich lösen sich drei Gestalten zwischen den Bäumen und rasen mit atemberaubender Geschwindigkeit auf die Karawane zu. „Sie können fliegen?“, murmelt Tamil überrascht. Mit einem lauten Schrei fliegen den Angreifern fünf Speere entgegen, einer durchbohrt den Anführer worauf dieser mit lautem Kreischen zu Boden stürzt und nach kurzem Zappeln reglos liegen bleibt. Sie schienen ebenso überrascht zu sein wie die Karawane, einer floh der andere stürzte sich auf einen der Speerwerfer. Mit einem lauten Wutschrei und einigen behenden Sprüngen stürzt Tamil auf das Biest zu und durchtrennt seinen Leib mit vor Wut rotgefärbten Augen.
„Fliegen, sie können fliegen..“, ungläubig murmelt Tamil diese Worte wiederholt vor seinem geistigen Angesicht. „Vorwärts schnell, wir müssen tiefer in den Wald, sie wissen jetzt wo wir sind!“, wieder gefasst treibt Tamil die Karawane zur Eile.
Eine Stunde später befinden sie sich im dichten Wald der Raguse. Dem letzten Fleckchen Schutz vor der Ebene des Sturmes die zur Festung Lor'eden Trykeron führt.
„Wir werden uns aufteilen, Heregan und Dajanera, ihr führt die Karawane zur Festung durch die Ebene, bereitet alles nötige vor um beim Marsch keine Spuren zu hinterlassen.“, Tamils Stimme war scharf geworden und duldete keinen Widerspruch, auch nicht den der in Dajaneras Augen aufflammte, „Torken, Ajebo, Ulkjef und Pajela ihr begleitet sie.“ Ein knappes Nicken der Benannten signalisierte das sie verstanden hatten.
Schnell befestigten sie Zweige und Äste an den Rückseiten der Wagen und bestreichen sie mit Goaridung der sie vom Geruch der Verletzten ablenken sollte.
“Der Rest folgt mir, sammelt alles was ihr an Spuren finden könnt, die Verbände der Verletzten und anderes, dann befestigt ein paar der Zeltstangen an den Seiten der Mektoubs“, für einen kurzen Moment hielt Tamil inne um seinen Plan zu überdenken. „Wir werden eine Spur nach Westen legen, sie werden die Spur der Zeltstangen für Radspuren halten und der Geruch nach Homin wird sie auf uns lenken“, zu Dajanera und Heregan gewandt,“haltet nicht an, schaut nicht zurück bis ihr in der Festung seid, wir kommen nach“.
Ohne eine Antwort abzuwarten macht sich Tamil an die Arbeit, eine halbe Stunde später sind beide Gruppen vorbereitet. „Wartet wenn ihr am Waldrand seid bis ihr den Stern am Himmel seht den ich schicken werde“, ohne eine Antwort abzuwarten und ohne zurückzuschauen schwingt Tamil sich auf sein Reit Mektoub und reitet mit seiner Gruppe nach Westen.
Schweigend schauen Dajanera und der Rest der Karawane ihm nach. „Wir müssen weiter“, sanft fasst Heregan Dajanera an der Schulter. Stumm nickt sie ihm zu und wenig später setzt sich die Karawane nach Süden in Bewegung. Am Waldrand angekommen warten sie auf das Zeichen.
Wenig später erhellt ein leuchtendes Grün den dämmernden Abend...das Zeichen zum Aufbruch. Schnell und ohne Rast, ohne Pause und ohne Rücksicht auf die Verletzungen eilt die Karawane durch das tiefe Gras der Ebene des Sturmes. „Da ist sie“, Dajanera deutet auf die mächtige Kulisse die sich langsam aus der Ebene erhebt. „Schnell durch das Tor“, rastlos hält die Karawane auf den Eingang der Festung zu.
Plötzlich stirbt die freudige Erwartung in Dajaneras Gesicht und weicht einem kalten tonlosen Hauchen das im Wind fast unhörbar erstirbt,“nein...“...
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Sanft berührt Tamil den oberen Teil seines Schwertgriffs bis sich ein leuchtendes Grün an seiner Spitze gesammelt hat welches er mit einem kräftigen Schwung gen Himmel vom Schwert schleudert.
„Streut die Spuren während wir reiten“, mit diesem Satz schlitzt Tamil ein Loch in einen der Säcke an der Seite seines Reitmektoubs und vereinzelt lösen sich Speisereste und Verbandmaterial daraus und fallen zu Boden.
Wieder vernimmt Tamil ein Rauschen hinter sich, diesmal um einiges stärker als in der Ebene.
„Vorwärts!“, mit einem kräftigen Hieb in die Seiten treibt er seinen Mektoub durch die verbrannte Wüste gefolgt von einer Handvoll Krieger. Ein Blick nach hinten zeigt ihm das sie es geschafft hatten, ein dunkler Schwarm folgte ihnen unerbittlich.
„Sie holen auf, lange können wir ihnen nichtmehr entkommen“, Domil schien mehr zu japsen als der Mektoub der ihn zu tragen hatte. „Du hast recht, macht euch bereit auf mein Kommando hin die Last zu lösen und zu wenden“...
“Trennt die Last“, in Sekundenschnelle durchtrennen die zehn Reiter alle Befestigungen und packen die Speere mit ihren Händen. „Wenden und eine Reihe bilden!“, ohne Widerspruch stoppt die wilde Hatz und die Reiter formen Mektoub an Mektoub einen engen Speerwall.
„Wir reiten wieder in den Wald, zielt auf die Herdenführer in der Mitte und zieht euch hinter mir zu einer Linie zusammen wenn wir nahe genug sind, wir reiten durch das entstehende Loch hindurch.“ Ein kurzer einhelliger Kriegsschrei versicherte Tamil das sie ihn verstanden hatten.
Schwarz und schier unüberwindbar wie eine Wand aus gehärtetem Mondharz nähern sich die Angreifer der Gruppe.
„Vorwärts!“, mit einem lauten Schrei treibt Tamil sein Mektoub diesem scheinbar sicheren Tod entgegen. Immer fester umklammert er seinen Speer, schliesslich ist es soweit, „Speere los!“. Zehn in der untergehenden Sonne glänzende Speere eilen den Feinden entgegen. Zwei der fliegenden Feinde stürzen durch die Wucht der Speere in ihrem Leib nach hinten gerissen auf der Stelle zu Boden und sterben mit einem widerlich kreischenden Ton. Wie ein aufgescheuchter Schwarm Yber stieben die Angreifer auseinander. Einer von ihnen, seiner Orientierung beraubt durch einen Speer im Schwanz, trudelt dicht über den Köpfen der Tryker hinweg und reisst die beiden letzten Reiter, Hogin und Xjana, von ihren Mektoubs und begräbt sie unter seinem riesigen Leib.
Als er zurückblickt sieht Tamil wie Hogin unter dem Leib hervorkriecht sein Schwert fest gepackt, als er dem Blick seiner Kameraden gewahr wird ruft er entschlossen „Reitet...“. Ein letztes Mal wendet sich Tamil noch und sieht wie Hogin getroffen zu Boden sinkt und er und die bewusstlos am Boden liegende Xjana schliesslich völlig eingehüllt von der Meute dieser blutrünstigen Monster seinen Blicken entschwinden.
Wenig später erreichen er und die verbliebenen sieben Reiter den vorerst sicheren Wald und die Nacht senkt sich über Atys herab. „Wir reiten morgen weiter zur Festung, keine Feuer...“ tonlos gibt Tamil die Anweisung zu rasten. Schweigsam sitzen die Krieger angelehnt an die Bäume und versuchen etwas Schlaf zu bekommen und um jeder für sich um die Gefallenen zu trauern.
Als der Morgen graut machen sie sich bereit zum Aufbruch, alles was unnötig ist bleibt zurück, sie reiten schnell. Als sie die Ebene des Sturmes erreichen taucht die Morgensonne das Gras in helles Licht das man glaubt man würde durch glänzenden Bernstein reiten.
„Warum verfolgen sie uns nicht?“, unruhig wirft Domil immer wieder einen Blick in alle Richtungen. „Ich weiss es nicht, aber schau, wir sind fast da“, mit hoffnungsvoller Stimme deutet Tamil nach vorne auf die ersten Türme der Festung Lor'eden Trykeron die sich weit über die Ebene erheben und sich langsam im Morgennebel enthüllen. Schnellen Rittes nähert sich die kleine Gruppe dem Haupttor der Festung...