Die Blutigen Templer
Moderator: Geist von Atys
Die Blutigen Templer
"Ist es soweit?"
Komtur Wanderfalke nickte stumm. Seufzend erhob sich der Grossmeister von seinem schlichten Lager.
"Was haben wir?"
"Ein paar Kuriere, die durch die Urwurzeln von Umbra an verschiedene Ausgänge gebracht werden wollen", antwortete der Komtur in seiner überspitzt akkuraten Aussprache.
Rhalgaln fing an zu grübeln: Warum war es immer die gleiche Geschichte? Sobald eine Zivilisation nicht mehr Opfer der Fauna ist beginnt sie sich gegenseitig die Köpfe einzuschlagen. Die Blutigen Templer waren schon immer Söldner gewesen und Rhalgaln hatte es schon immer satt gehabt zu kämpfen. Er war im Krieg gross geworden und hatte gehofft auf diesem Planeten wäre endlich Schluss mit Krieg, Mord und Verrat. Kazgar war vorbereitet, Malidur und Kult ebenfalls aber die anderen ?
"Eskorten?" fragte er nochmal nach. Bruder Wanderfalke sparte sich die Antwort und öffnete die Tür. Warme Luft drang durch den kleinen Eingang und Rhalgaln blinzelte in dir tief stehende Sonne. Das Fallen des Herbstlaubs weckte die Assoziation zum Niedergang des Friedens. Atys bereitete sich auf den Krieg vor und die wenigsten hatten auch nur annährend eine Vorstellung davon was das bedeutet.
Die Blutigen Templer hatte unzählige Schlachten geschlagen und am Ende blieb immer das gleiche Bild: Verwüstete Städte, Tote, Hunger und Elend an denen sich einige wenige Sieger labten - bis sie merken würden dass man durch Krieg immer nur verliert.
Rhalgaln legte die Rüstung an und nahm sein Schwert.
"Wieviel?" "Eine Milllion und 200k für jeden Teleporter den wir unterwegs ansteuern" kam die Antwort wie aus der Pistole geschossen.
Rhalgaln trat aus der Kammer an die Seite des bereits wartenden Kazgar. Mit einem Lächeln wischte er die Gedanken der Vergangenheit aus dem Gedächtnis. Er war Söldner. Söldner denken nur an das jetzt.
Malidur trat aus der Versammlung: "Grossmeister! es besteht ein nicht unerhebliches interesse an Allianzen mit unserer Gilde."
Allianzen - da waren sie wieder, die Schatten der Vergangenheit. Die Raben hatten uns betrogen, die Geisterbären ausgenutzt. Letzlich war uns nichts geblieben als ein neuer Anfang auf einer neuen Welt. So gross ein Kreis auch sein mag irgendwann steht man wieder an der gleichen Stelle.
Komtur Wanderfalke nickte stumm. Seufzend erhob sich der Grossmeister von seinem schlichten Lager.
"Was haben wir?"
"Ein paar Kuriere, die durch die Urwurzeln von Umbra an verschiedene Ausgänge gebracht werden wollen", antwortete der Komtur in seiner überspitzt akkuraten Aussprache.
Rhalgaln fing an zu grübeln: Warum war es immer die gleiche Geschichte? Sobald eine Zivilisation nicht mehr Opfer der Fauna ist beginnt sie sich gegenseitig die Köpfe einzuschlagen. Die Blutigen Templer waren schon immer Söldner gewesen und Rhalgaln hatte es schon immer satt gehabt zu kämpfen. Er war im Krieg gross geworden und hatte gehofft auf diesem Planeten wäre endlich Schluss mit Krieg, Mord und Verrat. Kazgar war vorbereitet, Malidur und Kult ebenfalls aber die anderen ?
"Eskorten?" fragte er nochmal nach. Bruder Wanderfalke sparte sich die Antwort und öffnete die Tür. Warme Luft drang durch den kleinen Eingang und Rhalgaln blinzelte in dir tief stehende Sonne. Das Fallen des Herbstlaubs weckte die Assoziation zum Niedergang des Friedens. Atys bereitete sich auf den Krieg vor und die wenigsten hatten auch nur annährend eine Vorstellung davon was das bedeutet.
Die Blutigen Templer hatte unzählige Schlachten geschlagen und am Ende blieb immer das gleiche Bild: Verwüstete Städte, Tote, Hunger und Elend an denen sich einige wenige Sieger labten - bis sie merken würden dass man durch Krieg immer nur verliert.
Rhalgaln legte die Rüstung an und nahm sein Schwert.
"Wieviel?" "Eine Milllion und 200k für jeden Teleporter den wir unterwegs ansteuern" kam die Antwort wie aus der Pistole geschossen.
Rhalgaln trat aus der Kammer an die Seite des bereits wartenden Kazgar. Mit einem Lächeln wischte er die Gedanken der Vergangenheit aus dem Gedächtnis. Er war Söldner. Söldner denken nur an das jetzt.
Malidur trat aus der Versammlung: "Grossmeister! es besteht ein nicht unerhebliches interesse an Allianzen mit unserer Gilde."
Allianzen - da waren sie wieder, die Schatten der Vergangenheit. Die Raben hatten uns betrogen, die Geisterbären ausgenutzt. Letzlich war uns nichts geblieben als ein neuer Anfang auf einer neuen Welt. So gross ein Kreis auch sein mag irgendwann steht man wieder an der gleichen Stelle.
Last edited by rhalgaln on Thu Mar 24, 2005 3:15 pm, edited 1 time in total.
Bis in den Tod ist Ehre mir Pflicht!
www.blutige-templer.de
www.blutige-templer.de
Re: Die Blutigen Templer
"Für welche Entscheidung willste stimmen ,Malidur ?"
fragt Rhalgaln den neuen Konsul.
Malidur zuckt mit den Schultern.
-"Es ist zu früh uns einer Allianz zu verpflichten",Malidur läuft weiter im Ratssaal auf und ab."Wenn wir uns dafür entscheiden grenzen wir potenzielle Auftraggeber aus ,das können wir uns bei der derzeitigen Finanziellen Lage doch nicht leisten ,oder etwa doch ?"
Eine bedrückende Stille füllt den Raum.
"Zudem sollten wir uns erst ein mal von Innen heraus Stärken ,wir können uns selber kaum anständig Ausrüsten",bei diesen Worten macht er eine leichte Bewegung mit der Hand und weisst auf die Gedenktafel der bereits gefallenen Krieger und Handwerker.
"Der der Kitinangriff um Weihnachten hat uns viele wertvolle Brüder und Schwestern gekostet.Das müsstest du am besten wissen ,werter Grossmeister."
"Zudem sehe ich den Nutzen im Moment nicht"
Der Grossmeister ergreift das Wort:"Lass mich noch ein wenig darüber nachdenken,ich denke nach dem Osterfest sollte ich mir ein klares Bilde gemacht haben und dir die Meinung der Gilde kundtun,die du dann für uns vertreten kannst"
fragt Rhalgaln den neuen Konsul.
Malidur zuckt mit den Schultern.
-"Es ist zu früh uns einer Allianz zu verpflichten",Malidur läuft weiter im Ratssaal auf und ab."Wenn wir uns dafür entscheiden grenzen wir potenzielle Auftraggeber aus ,das können wir uns bei der derzeitigen Finanziellen Lage doch nicht leisten ,oder etwa doch ?"
Eine bedrückende Stille füllt den Raum.
"Zudem sollten wir uns erst ein mal von Innen heraus Stärken ,wir können uns selber kaum anständig Ausrüsten",bei diesen Worten macht er eine leichte Bewegung mit der Hand und weisst auf die Gedenktafel der bereits gefallenen Krieger und Handwerker.
"Der der Kitinangriff um Weihnachten hat uns viele wertvolle Brüder und Schwestern gekostet.Das müsstest du am besten wissen ,werter Grossmeister."
"Zudem sehe ich den Nutzen im Moment nicht"
Der Grossmeister ergreift das Wort:"Lass mich noch ein wenig darüber nachdenken,ich denke nach dem Osterfest sollte ich mir ein klares Bilde gemacht haben und dir die Meinung der Gilde kundtun,die du dann für uns vertreten kannst"
Last edited by a9s59xxk on Thu Mar 24, 2005 7:15 pm, edited 1 time in total.
Bis in den Tod ist Ehre mir Pflicht !
www.blutige-templer.de
www.blutige-templer.de
Re: Die Blutigen Templer
Wanderfalke gesellte sich zu den Beiden."Grossmeister, ich denke unser Konsul hat da nicht ganz recht. Wir haben große Fortschritte gemacht. Wir sind eine kleine Gemeinschaft, dennoch ist unsere Schlagkraft recht hoch." Er deutete auf den Tisch, auf dem sich viele Berichte stapelten. Nachdem er einen herauszog, und ihn sich mit einer nachdenklich gefalteten Stirn durchlas erhob er erneut die Stimme."Hier dieser Bericht, er stammt von Kazgar, er berichtet davon, wie er mit einem kleinen Spähtrupp dem Maniah als auch dem Tin Bok Hai nachstellte". Ein lächeln huschte über sein Gesicht, bei dem Gedanken was er anschließend von Kazgar und der kleinen Truppe erhielt. Es war das Material aus dem er die ersten roten Brustpanzer fertigte. "Sicher haben wir hier und da ein paar Versorgungsengpässe, es läßt sich aufgrund der Jahreszeit nicht alles besorgen, so fehlt uns zum Beispiel weißes Material in allen Arten und Sorten, damit wir unsere Rüstungen dem nach dem Kodex vorgeschriebenen Erscheinungsbild färben können". Er blickte zur offenen Türe, das Holz gab hörbar unter dem Gewicht der heranschreitenden Person nach. Wer mochte zu so später Stunde, so schnellen schrittes zum Großmeister wollen. Die meisten Templer, außer der eingeteilten Wache, befanden sich bereits im Schlaafsaal.
Last edited by falcon76 on Fri Mar 25, 2005 12:24 am, edited 1 time in total.
Bis in den Tod ist Ehre mir Pflicht!
www.blutige-templer.de
www.blutige-templer.de
Re: Die Blutigen Templer
Zeebo saß auf dem Dach der Gildenhalle. In der einen Hand sein Schwert, in der anderen einen Schleifstein. Langsam,fast andächtig, führte er den Stein über die Klinge.
Durch die geöffneten Fenster konnte er die Stimmen seiner Ordensbrüder hören.
Gut dachte er, endlich wieder Arbeit. Es wird auch Zeit das mein Schwert wieder etwas zu tun bekommt.
Er stand auf und betrachtete seine Klinge im Mondlicht. Ein zufriedenes Lächeln huschte über sein Gesicht. "Perfekt"
Er ließ die Klinge durch die kühle Nachtluft sausen, und der Klang als sie die Luft durchschnitt war wie Musik in seinen Ohren.
http://www.blutige-templer.de
Durch die geöffneten Fenster konnte er die Stimmen seiner Ordensbrüder hören.
Gut dachte er, endlich wieder Arbeit. Es wird auch Zeit das mein Schwert wieder etwas zu tun bekommt.
Er stand auf und betrachtete seine Klinge im Mondlicht. Ein zufriedenes Lächeln huschte über sein Gesicht. "Perfekt"
Er ließ die Klinge durch die kühle Nachtluft sausen, und der Klang als sie die Luft durchschnitt war wie Musik in seinen Ohren.
http://www.blutige-templer.de
Bis in den Tod ist Ehre mir Pflicht!
Zeebo
Blutige Templer
Zeebo
Blutige Templer
Re: Die Blutigen Templer
Der Raum stank! Der Boden klebte einerseits vom Harz und Blut andererseits gab es aber auch Stellen, die durch Fett und verschüttetem Öl rutschig waren. Nichtmal die allgegenwärtigen Holzspäne, konnten diesem unheilvollen Gemisch einhalt gebieten.
Überall hingen aufgespannte Felle, Beckenknochen und große Schalenteile lagen auf den Werkbänken. Über einem Feuer im Kamin, kochte Leder und aus einem Trog erklang ein leises, aber stetiges Knistern und Rascheln.
Kazgar beugte sich über diesen und sah, seinen kleinen madigen Helfern dabei zu,wie sie das Fleisch von den Knochen eines Gingos nagten. Noch ein Tag und sie würden mit ihrer Arbeit fertig sein und er konnte wieder ein neues Schwert für kommende Auseinandersetzungen fertigen.
"Krieg" flüßterte die Maden, "Krieg" prasselte das Feuer!
Kazgar lachte laut auf, hoffendlich konnte er bald wieder seiner Bestimmung als Krieger nachkommen!
Überall hingen aufgespannte Felle, Beckenknochen und große Schalenteile lagen auf den Werkbänken. Über einem Feuer im Kamin, kochte Leder und aus einem Trog erklang ein leises, aber stetiges Knistern und Rascheln.
Kazgar beugte sich über diesen und sah, seinen kleinen madigen Helfern dabei zu,wie sie das Fleisch von den Knochen eines Gingos nagten. Noch ein Tag und sie würden mit ihrer Arbeit fertig sein und er konnte wieder ein neues Schwert für kommende Auseinandersetzungen fertigen.
"Krieg" flüßterte die Maden, "Krieg" prasselte das Feuer!
Kazgar lachte laut auf, hoffendlich konnte er bald wieder seiner Bestimmung als Krieger nachkommen!
Last edited by kazgar on Sun Apr 03, 2005 10:53 am, edited 1 time in total.
Bis in den Tod ist Ehre mir Pflicht!
www.blutige-templer.de
www.blutige-templer.de
Re: Die Blutigen Templer
Die Sonne stieg so gerade über die Hügelkette am Horizont. Noch konnten sich ihre wärmenden Strahlen ungehindert zwischen den Stämmen der großen Dschungelbäume durch das Fenster auf den Bettenreihen im Schlafsaal entfalten. Es versprach ein glorreicher Wochenanfang zu werden, gleich nach der Morgenmeditation war Kampftraining angesagt. Die gesamte Bruderschaft würde sich versammeln, um einen Angriff gegen einen Stamm in den Urwurzeln zu planen. Nichts war in diesem Moment von dieser Kampfeslust zu spüren. Friedliche Stille lag über dem Schlafsaal, vereinzelt reckte sich der eine, bis sie dann alle beim ertönen der Morgenglocke aufstanden.
Bis in den Tod ist Ehre mir Pflicht!
www.blutige-templer.de
www.blutige-templer.de
Re: Die Blutigen Templer
In der Vorbereitung hatte er beinahe unbewusst die alten Tugenden in jeden Kampf einfliessen lassen. Instinktiv hatten Kazgar und Wanderfalke es ihm gleich getan, so dass die jungen Templer bei jedem Kampf an das Kreuz gewöhnt worden waren.
Spitze, Flanken Zentrum und Rückendeckung - jede Aufgabe doppelt vergeben - volle Verantwortung jedes einzelnen gegenüber dem Team und die selbstverständliche Gewissheit dass man sich auf seine Mitstreiter verlassen kann.
Dennoch hatte er fast die gesamte Nacht damit verbracht mit jedem Krieger nocheinmal die Taktik durchzugehen.
Der Bote war erst nach Mitternacht zurück gewesen, so dass wenig Zeit verblieb um die Karte zu studieren und eigentlich gar keine mehr um zu schlafen.
Die Sonne kroch bereits aus ihrem Versteck als Rhalgaln sich in eine Meditation versenkte die den Schlaf ersetzen musste.
Das Lager war unübersichtlich. Es lag auf einem kleinen Hügel der den vier Wachmannschaften den Blickkontakt verwehrte. Ein Posten in der Mitte war von 3 Seiten durch die Hütten umgeben.
"In Angriffspostion sammeln - die Magier zuerst - Position halten und auf Kommando vorrücken", flüsterte Rhalgaln, einem Moment später gab er das Zeichen.
Die Blutigen Templer brachen wie ein Sapsturm über das Lager herein. Die erste Gruppe Verteidiger war gefallen ohne eine Möglichkeit der Warnung. Bei der zweiten Gruppe rückten sie zu weit vor und kamen in den Sichtbereich der Mittelwache die sofort Alarm schlug. Kazgar riss aus und stürmte in die Mitte des Lagers während die übrigen noch im Kampf mit den Westwachen verwickelt waren.
"Lösen - und Nachziehen" brüllte Wanderfalke. Die Formation rückte geschlossen ins Innere des Lagers, um Kazgar zu unterstützen doch dieser hatte den Kampf bereits entschieden.
Die Banditen flohen voller Entsetzen als er lachend in der Mitte des Lagers stand, den Kopf des Anführers auf der Spitze seines Schwertes in die Luft haltend.
Zumindest wird das unseren Bekanntheitsgrad erhöhen, dachte Rhalgaln und betrachtete das Schlachtfeld.
"Sammelt das Beste ein und dann ab nach Hause - Ich denke die Banditen haben ihre Lektion gelernt" befahl er.
Spitze, Flanken Zentrum und Rückendeckung - jede Aufgabe doppelt vergeben - volle Verantwortung jedes einzelnen gegenüber dem Team und die selbstverständliche Gewissheit dass man sich auf seine Mitstreiter verlassen kann.
Dennoch hatte er fast die gesamte Nacht damit verbracht mit jedem Krieger nocheinmal die Taktik durchzugehen.
Der Bote war erst nach Mitternacht zurück gewesen, so dass wenig Zeit verblieb um die Karte zu studieren und eigentlich gar keine mehr um zu schlafen.
Die Sonne kroch bereits aus ihrem Versteck als Rhalgaln sich in eine Meditation versenkte die den Schlaf ersetzen musste.
Das Lager war unübersichtlich. Es lag auf einem kleinen Hügel der den vier Wachmannschaften den Blickkontakt verwehrte. Ein Posten in der Mitte war von 3 Seiten durch die Hütten umgeben.
"In Angriffspostion sammeln - die Magier zuerst - Position halten und auf Kommando vorrücken", flüsterte Rhalgaln, einem Moment später gab er das Zeichen.
Die Blutigen Templer brachen wie ein Sapsturm über das Lager herein. Die erste Gruppe Verteidiger war gefallen ohne eine Möglichkeit der Warnung. Bei der zweiten Gruppe rückten sie zu weit vor und kamen in den Sichtbereich der Mittelwache die sofort Alarm schlug. Kazgar riss aus und stürmte in die Mitte des Lagers während die übrigen noch im Kampf mit den Westwachen verwickelt waren.
"Lösen - und Nachziehen" brüllte Wanderfalke. Die Formation rückte geschlossen ins Innere des Lagers, um Kazgar zu unterstützen doch dieser hatte den Kampf bereits entschieden.
Die Banditen flohen voller Entsetzen als er lachend in der Mitte des Lagers stand, den Kopf des Anführers auf der Spitze seines Schwertes in die Luft haltend.
Zumindest wird das unseren Bekanntheitsgrad erhöhen, dachte Rhalgaln und betrachtete das Schlachtfeld.
"Sammelt das Beste ein und dann ab nach Hause - Ich denke die Banditen haben ihre Lektion gelernt" befahl er.
Bis in den Tod ist Ehre mir Pflicht!
www.blutige-templer.de
www.blutige-templer.de
Re: Die Blutigen Templer
Nicht nur das die Banditen training bedeuteten, das erbeutete Material eine Bereicherung war, nein es war das Lauffeuer dass durch alle Stämme ging, und die nächsten Tage alle Stämme von den Blutigen-Templern sprachen. Auch wenn Sie dies mit gemischten Gefühlen taten, die Einen aus Hass, die Anderen aus Ehrfurcht.
Lange dachte der Komtur nach, die letzten Tage hatte er sich mehr und mehr alten Texten gewidmet, ja er hatte sich ein wenig von seinen Brüdern abgekapselt. Erst als die Türe aufgerissen wurde und Bruder Corvalerius gehetzt eintrat realisierte er, dass er fast eine Woche nur mit Studium und Meditation verbracht hatte. Grimmig obwohl der Störung, dennoch friedlich wegen des sonst so ruhigen Bruders stand er auf und erwartete mit Spannung was er ihm denn nun mitteilen würde."In Fairheaven versammeln sich viele Homins" - "Wieso? Was gibt es dort besonderes". Er hob leicht eine Augenbraue, was ein wenig Belustigung und ein wenig Neugierde bedeutete. "Ein Homin namens Ailan möchte eine Geschichte über Loria erzählen". Geschichte erzählen. Es war schon seltsam, wie einfach Homins von ganz Atys zu begeistern waren. Man brauchte Ihnen also nur mitzuteilen, dass jemand eine Geschichte erzählen würde und alle würden sie angerannt kommen.
Es war später abend, die Sonne reflektierte sich im Wasser, kleine Wellen schlugen gegen die Steege, es waren kaum Homins in Fairheaven zu erkennen. Hier sollte eine Versammlung sein? Schnellen schrittes ging er auf den Eingang der Stadt zu. Einige Brüder waren vorgegangen, er hatte noch nicht alle Listen aktualisiert, und wollte daher erst später erscheinen. Der Zufall wollte es, dass er sowohl seine Rüstung noch trug, als auch noch den Rücksack mit Wechselkleidung bei sich trug. Je weiter er nach Süden in der Stadt kam umso lauter wurde das Gemurmel. Da waren Sie, die Edlen, die Mutigen, die Einfältigen aber leider auch der Pöbel. Es war ihm egal wer welcher Gesinnung war, es gab nur eine Sorte Homin, die in seinen Augen das schlimmste auf ganz Atys waren; die die der Meinung waren, Sie müssten egal wer wo etwas sagen wollte, ständig ihren Mektoubrüssel reinhalten. Sie waren Ihm zuwider mit Ihrer Respektlosigkeit. Wie mühsam mag es gewesen sein das Wissen was so weiter gegeben wurde, zu erlangen. Wie viel Zeit wurde darin investiert? Es war Ihm unbegreiflich, keine Wache, kein Richter wirklich Niemand machte diese Homins mundtod. Er grübelte zu sehr darüber nach, dass er den eigentlichen Vortrag garnicht mitbekam. Schwester Aureliarenft teilte ihm kurz und knapp mit, was dort vorne gesagt wurde. Er saß zwar genauso weit weg wie seine Brüder und Schwestern, jedoch konnte er bei den ganzen Zwischenrufen kaum etwas verstehen. Es war etwas gestohlen worden. Von zwei Dieben, die Einander gleichen. Man hatte sie in der Nähe des Lorias Tor Grenzposten gesehen. Sie waren alle Homins der Tat weshalb sie sogleich los liefen; Corvalerius, Malidur, Aureliarenft, Shivas und Wanderfalke. Just in dem Moment, als sie den Karavan Porter erreichten erschien der Grossmeister. Rhalgaln übernahm unverzüglich die Führung, weshalb sie mit dem schwimmen nicht lange fackelten. Eigentlich war dem Komtur auch das Schwimmen ein Dorn im Auge. Wie oft war er beinahe ertrunken, schwamm Minuten lang reglos im Wasser, es war eine Ohnmacht welche ohne Anzeichen erschien, oftmals nahmen die Aussenstehenden dies nur durch die vollkommene Bewegungsstarre wahr. Nicht das der Komtur sonderlich krank wäre, nein, diese Phänomen war in Tryker, wie das Wasser selbst. Es überkam einen, ohne besondere Hintergründe. Umso erleichterter war er, als sie dann das Wasser endlich verlassen konnten. Keinem war diese unheimliche Starre anheim gefallen, schien Ma Duk heute also eher gnädig gestimmt.
Die Anspannung der Brüder und Schwestern stieg, schien der große Kampf unausweichlich da mittlerweile Rufe laut wurden, dass die Diebe gar Helfer hätten. Es konnten nicht viele sein, waren doch die meisten Homins eher rechtschaffen. Es stellte sich beim Anblick der Helfer mehr als Verwunderung ein. Er hatte beim näherkommen bereits kampfgetümmel und schreie der Verwundeten gehört, doch hier war nicht mehr von Helfern zu sprechen. Besaßen diese niederträchtigen doch gar genügend Dapper eine Privatarmee anzuheuern. Wieso war dies keinem Templer aufgefallen. Niemand hatte sie, die Templer, anheuern wollen, wie war es möglich dass eine solche Gruppe völlig unbekannt geblieben war, wie war es möglich bei so vielen Homins, dass keiner sich verplapperte....Fragen über Fragen, die wohl keine Antworten finden würden. Der Grossmeister stand etwas abseits auf einem Hügel, betrachtete mürrisch die bestimmt 200 Helfer. Die Templer würden diese Schlacht nicht alleine gewinnen können. Auf der anderen Flanke war der Kampf bereits entbrannt. Sie liefen am Rand entlag bis Ihnen der ehrenwerte Boarr entgegen kam. Die Begrüßung fiel aufgrund der Schlacht knapp aus, und so kämpften Sie kurz Seite an Seite. Schon waren die ersten Rufe der Feinde zu hören, man solle den Kampf einstellen. Zu viele von Ihnen lagen bereits am Boden doch schien es unter den Homins zu viele im Berserkerwahn zu geben, die das Flehen der Banditen nach Gnade überhaupt nicht zur Kenntnis nahmen. Da standen die Templer, eskortieren Boarr, der mittlerweile in Ihrer Mitte verweilte. Zu gut hatten sie in Erinnerung, welche schmach es für Ihn war, sein Reittier zu verlieren, dabei waren die Homins damals angehalten ihn und sein Tier zu schützen. Auch wenn die Aufmerksamkeit dem sinnlosen Abschlachten der letzten Banditen galt, waren die Templer wild entschlossen, dass Boarr heute kein leid mehr geschehen solle. Ihn umringend sahen Sie die letzten Banditen sterben......
Lange dachte der Komtur nach, die letzten Tage hatte er sich mehr und mehr alten Texten gewidmet, ja er hatte sich ein wenig von seinen Brüdern abgekapselt. Erst als die Türe aufgerissen wurde und Bruder Corvalerius gehetzt eintrat realisierte er, dass er fast eine Woche nur mit Studium und Meditation verbracht hatte. Grimmig obwohl der Störung, dennoch friedlich wegen des sonst so ruhigen Bruders stand er auf und erwartete mit Spannung was er ihm denn nun mitteilen würde."In Fairheaven versammeln sich viele Homins" - "Wieso? Was gibt es dort besonderes". Er hob leicht eine Augenbraue, was ein wenig Belustigung und ein wenig Neugierde bedeutete. "Ein Homin namens Ailan möchte eine Geschichte über Loria erzählen". Geschichte erzählen. Es war schon seltsam, wie einfach Homins von ganz Atys zu begeistern waren. Man brauchte Ihnen also nur mitzuteilen, dass jemand eine Geschichte erzählen würde und alle würden sie angerannt kommen.
Es war später abend, die Sonne reflektierte sich im Wasser, kleine Wellen schlugen gegen die Steege, es waren kaum Homins in Fairheaven zu erkennen. Hier sollte eine Versammlung sein? Schnellen schrittes ging er auf den Eingang der Stadt zu. Einige Brüder waren vorgegangen, er hatte noch nicht alle Listen aktualisiert, und wollte daher erst später erscheinen. Der Zufall wollte es, dass er sowohl seine Rüstung noch trug, als auch noch den Rücksack mit Wechselkleidung bei sich trug. Je weiter er nach Süden in der Stadt kam umso lauter wurde das Gemurmel. Da waren Sie, die Edlen, die Mutigen, die Einfältigen aber leider auch der Pöbel. Es war ihm egal wer welcher Gesinnung war, es gab nur eine Sorte Homin, die in seinen Augen das schlimmste auf ganz Atys waren; die die der Meinung waren, Sie müssten egal wer wo etwas sagen wollte, ständig ihren Mektoubrüssel reinhalten. Sie waren Ihm zuwider mit Ihrer Respektlosigkeit. Wie mühsam mag es gewesen sein das Wissen was so weiter gegeben wurde, zu erlangen. Wie viel Zeit wurde darin investiert? Es war Ihm unbegreiflich, keine Wache, kein Richter wirklich Niemand machte diese Homins mundtod. Er grübelte zu sehr darüber nach, dass er den eigentlichen Vortrag garnicht mitbekam. Schwester Aureliarenft teilte ihm kurz und knapp mit, was dort vorne gesagt wurde. Er saß zwar genauso weit weg wie seine Brüder und Schwestern, jedoch konnte er bei den ganzen Zwischenrufen kaum etwas verstehen. Es war etwas gestohlen worden. Von zwei Dieben, die Einander gleichen. Man hatte sie in der Nähe des Lorias Tor Grenzposten gesehen. Sie waren alle Homins der Tat weshalb sie sogleich los liefen; Corvalerius, Malidur, Aureliarenft, Shivas und Wanderfalke. Just in dem Moment, als sie den Karavan Porter erreichten erschien der Grossmeister. Rhalgaln übernahm unverzüglich die Führung, weshalb sie mit dem schwimmen nicht lange fackelten. Eigentlich war dem Komtur auch das Schwimmen ein Dorn im Auge. Wie oft war er beinahe ertrunken, schwamm Minuten lang reglos im Wasser, es war eine Ohnmacht welche ohne Anzeichen erschien, oftmals nahmen die Aussenstehenden dies nur durch die vollkommene Bewegungsstarre wahr. Nicht das der Komtur sonderlich krank wäre, nein, diese Phänomen war in Tryker, wie das Wasser selbst. Es überkam einen, ohne besondere Hintergründe. Umso erleichterter war er, als sie dann das Wasser endlich verlassen konnten. Keinem war diese unheimliche Starre anheim gefallen, schien Ma Duk heute also eher gnädig gestimmt.
Die Anspannung der Brüder und Schwestern stieg, schien der große Kampf unausweichlich da mittlerweile Rufe laut wurden, dass die Diebe gar Helfer hätten. Es konnten nicht viele sein, waren doch die meisten Homins eher rechtschaffen. Es stellte sich beim Anblick der Helfer mehr als Verwunderung ein. Er hatte beim näherkommen bereits kampfgetümmel und schreie der Verwundeten gehört, doch hier war nicht mehr von Helfern zu sprechen. Besaßen diese niederträchtigen doch gar genügend Dapper eine Privatarmee anzuheuern. Wieso war dies keinem Templer aufgefallen. Niemand hatte sie, die Templer, anheuern wollen, wie war es möglich dass eine solche Gruppe völlig unbekannt geblieben war, wie war es möglich bei so vielen Homins, dass keiner sich verplapperte....Fragen über Fragen, die wohl keine Antworten finden würden. Der Grossmeister stand etwas abseits auf einem Hügel, betrachtete mürrisch die bestimmt 200 Helfer. Die Templer würden diese Schlacht nicht alleine gewinnen können. Auf der anderen Flanke war der Kampf bereits entbrannt. Sie liefen am Rand entlag bis Ihnen der ehrenwerte Boarr entgegen kam. Die Begrüßung fiel aufgrund der Schlacht knapp aus, und so kämpften Sie kurz Seite an Seite. Schon waren die ersten Rufe der Feinde zu hören, man solle den Kampf einstellen. Zu viele von Ihnen lagen bereits am Boden doch schien es unter den Homins zu viele im Berserkerwahn zu geben, die das Flehen der Banditen nach Gnade überhaupt nicht zur Kenntnis nahmen. Da standen die Templer, eskortieren Boarr, der mittlerweile in Ihrer Mitte verweilte. Zu gut hatten sie in Erinnerung, welche schmach es für Ihn war, sein Reittier zu verlieren, dabei waren die Homins damals angehalten ihn und sein Tier zu schützen. Auch wenn die Aufmerksamkeit dem sinnlosen Abschlachten der letzten Banditen galt, waren die Templer wild entschlossen, dass Boarr heute kein leid mehr geschehen solle. Ihn umringend sahen Sie die letzten Banditen sterben......
Last edited by falcon76 on Fri Apr 08, 2005 11:10 pm, edited 1 time in total.
Bis in den Tod ist Ehre mir Pflicht!
www.blutige-templer.de
www.blutige-templer.de
Eskortauftrag
Es schneite.
Der Winter hatte Einzug in die von den Homin besiedelten Gebiete auf Atys gehalten.
Corvalerius, der am Stadtplatz in Yrkanis stand, fröstelte. " Ich hasse den Winter", murmelte er und wischte mit der Hand über die Kinnhörner seiner Gesichtsmaske, an der sich gerade wieder kleine Eiszapfen zu bilden begannen. Viel lieber wäre er in Tryker, dort schneite es zwar auch aber der Schnee blieb wenigstens nicht liegen oder gefror gar an den Rändern seines Gesichtes. Er schmunzelte bei dem Gedanken an Tryker, denn genau dorthin sollte es gehen. Die Söldner der Blutigen Templer hatten einen Auftrag bekommen.
Thlindae, Mitglied in des matisianischen Rates und ein Begleiter wollten nach Tryker eskortiert werden. Nicht zum ersten mal fragte sich Corvalerius, was wohl der Grund war, warum diese beiden unbedingt die beschwehrliche Reise über Land auf sich nehmen wollten, statt einfach die Teleportationsangebote der höheren Mächte zu benutzen. Und wenn dies aus einem unerfindlichen Grund nicht möglich war, warum begleitete sie dann nicht eine Abteilung der matisianischen Garde?
Er zuckte mit den Schultern, wie hatte es Großmeister Rhalgaln doch gleich ausgedrückt, " Wir weden nicht fürs Denken bezahlt !". Wenn er es recht bedachte, wollte er auch nicht wirklich wissen, welche Ränkespiele diese Matis wieder trieben. Er war kein Politiker, er war Söldner und solange die Bezahlung stimmte, spielten die Beweggründe seiner Auftraggeber keine Rolle.
Noch einmal überprüfte er den Sitz seiner Ausrüstung, dann schulterte er sein Gewehr. Es war eine schöne Waffe, ein Stylonnlux Rifle, höchste Handwerkskunst aus den landen der Fyros. Nun ja, nicht wirklich aus Fyros, schließlich hatte er es selbst hergestellt. In der Vorfreude, daß dieser Auftrag ein guter Test für sein neues Spielzeug sein würde, verließ er den Stadtplatz und ging rüber zu den Handwerksmeistern. Dort stand sein Söldnerbruder Wanderfalke, der gerade die die Auswirkungen eines "FS-Lost" abschüttelte. Wirklich, mit dieser Krankheit war nicht zu spaßen, er gehörte ins Bett. Aber er war ein Templer und es gab Arbeit zu erledigen.
Zusammen gingen sie die paar Schritte zum Stall. Es wurde Zeit, gleich würden die Auftraggeber eintreffen. Wo waren bloß die anderen Templer?
Da trat Aureliarenft zu ihnen, "Die anderen sind noch in der Gildenhalle und kommen gleich", sagte sie, als hätte sie die Gedanken der beiden lesen können. "Willkommen Schwester", grüßte Falke und Corv nickte seiner Schwester zu.
"Die beiden dort, könnten das unsere Auftraggeber sein?", fragte Aurelia und deutete in die Richtung aus der sie gekommen war. Wanderfalke und Corvalerius wandten sich um und blickten in Richtung des Stadttores. Dort kamen zwei Matis direkt auf sie zu. Diese traten zu ihnen und stellten sich in der Tat als Thlindae und sein Begleiter vor. "Ist noch etwas Zeit? Ich würde gern noch eine Kleinigkeit erledigen.", fragte Thlindae, nachdem sich alle vorgestellt hatten. "Laßt euch Zeit, Ihr bestimmt, wann es losgeht", entgegnete Falke.
Als Thlindae nach ein Paar Minuten vom Marktplatz zurück kam, waren auch die restlichen Templer eingetroffen, Schwertmeister Kazgar und Juwelier Zorn, der noch schnell ein Schutzamulett für die Auftraggenber gefertigt hatte; in der Eile hatte er sogar vergessen seine Arbeitskleidung auszuziehen. Großmeister Rhalgaln war erst vor wenigen Augenblicken zu ihnen gestoßen und hatte etwas von blockierten Straßen gemurmelt.
Nachdem dann alle versammelt waren ging es los. Die ersten Kilometer verliefen recht ereignislos, wenn man davon absah, daß ein paar halbwüchsige Gingo und Ragus unbedingt ihre Klauen in sie schlagen wollten. Die kleinen Raubtiere waren allerdings nicht mehr als ein lästiges Ärgernis. "Wann lernt ihr Viehcher es endlich mal uns Homin in Ruhe zulassen?", fragte Corvalerius den vor sich liegenden Ragus. Dieser enthielt sich jedoch einer Antwort, was nicht zuletzt an dem Einschußloch zwischen seinen Augen lag. "Laß die Spielchen Corv, wir müssen weiter!", sagte Kazgar. Nun war es an Corv nichts zu entgegnen, das Blut an der Klinge und das Grinsen im Gesicht des Schwertmeisters zeigten, daß auch er seinen Spaß gehabt hatte.
Nebel lag auf dem Eingang zu dem Labyrinth bestehend aus Felsen und Bäumen, welches die Matis den Hain der Häretiker nannten, so dicht, daß man kaum die Hand vor Augen sehen konnte. "Nun zumindest hat es aufgehört zu schneien.", sagte Corvalerius. "Genug der Spielchen.", entgegnete Rhal, "Ab hier wird es ernst." Als wäre dies ein Stichwort gewesen, bildeten sich dunkle Umrisse in der Nebelwand vor ihnen, welche auch gleich zum Angriff übergingen.
Zwei Cuttler und ein Torbrak sprangen auf die Gruppe zu. Anders als die kleinen Räuber zuvor waren diese fast ausgewachsenen Exemplare durchaus eine ernst zu nehmende Gefahr für eine Gruppe Reisender. Corvalerius schwang sein Gewehr auf den Rücken, wahrlich der einfachste Teil der Reise lag hinter ihnen, hier waren seine Fähigkeiten als Priester nötiger. Als er nach seinen Handschuhen griff, spührte er bereits wie sich seine Nackenhaare aufstellten; Rhalgaln war zum Angriff übergegangen und bereitete einen Zauber vor. Er drehte sich um die eigene Achse und die Energien der Magie bildeten einen Effekt, welcher an eine sich windende Schlange erinnerte. Das magische Gift traf den Torbak, mit voller Wucht und riß diesen zu Boden. Obwohl er schwer verletzt war, tot war er noch nicht. Und bald stand das Biest wieder. Kazgar hatte indessen die beiden Cuttler angegriffen und hielt diese nur mit Mühe in Schach. Corv sprang in die Luft und rief die magischen Energien, während er sie zu einem starken Heilspruch wob, hielten ihn diese für einen Augenblich schwerelos in der Luft. Er öffnete die Augen und die heilenden Kräfte schossen einem Kugelblitz nicht unähnlich auf Kazgar zu. Augenblicklich schlossen sich dessen Wunden, welche er an Stellen erlitten hatte, an denen die Klauen der Cuttler Öffnungen in seiner Rüstung gefunden hatten. Ein erneutes Knistern erfüllte die Luft und entlud sich tosend in den Torbak , welcher mit einem jämmerlichen Jaulen zusammenbrach; das Gift hatte sein Herz erreicht. Rhalgaln wande sich gleich dem Cuttler zu, welcher Kazgar gerade schwer bedrängte. Grüne Schimmer bildeten sich erneut zwischen seinen Fingern. Doch auch andere Energien sammelten sich. Corv wandte sich um und sah Zorn in der Luft schweben. Er beendete gerade einen Zauber, welcher die magischen Reserven des Großmeisters wieder auffüllen würde. Gut - dachte Corvalerius- dann heile ich wieder Kazgar. Aus den Augenwinkeln sah er wie Thlindaes Begleiter Schwert und Dolch aus seinem Gürtel zog und auch Thlindae selbst hatte seine magieverstärkenden Handschuhe übergezogen.
Oh, das gibt Arbeit, ein Politiker wird wohl kaum gut kämpfen können - dachte Corv bei sich. Er sollte sich irren. Der Schwertmeister war inzwischen mit dem einen Cuttler fertig. Einige üble Schnitte zierten den Kadaver, man konnte sogar durchtrennte Knochen sehen. Ganze Arbeit, doch Kazgar hatte neue Wunden davongetragen. Gerade wollte Corvalerius erneut die heilenden Kräfte beschwören, als von rechts eine grüne Wolke an ihm vorbeischoß. Thlindaes Zauber traf zusammen mit dem von Ralgaln auf den Cuttler und die gemeinsamen Energien warfen ihn sogar einige Meter zurück. Er war schon tot, als sein massiger Körper auf dem Boden aufschlug. Es schien als müsse Corvalerius seine Einstellung gegenüber Politikern noch mal überdenken.
"Weiter, zu den Ruinen da vorne. Sammeln!", rief Rhalgaln, der die Gruppe aus der Gefahrenzone haben wollte. Sie wollten sich gerade in Bewegung setzen als Wanderfalke ein schmerzverzerrtes,"STOP!", keuchte. Alle wandten sich um. "Ich kann micht nicht mehr bewegen.", stöhnte Falke. "Das ist nicht gut. Kazgar, Zorn & Aurelia, bringt die beiden zu den Ruinen!", dabei deutete Rhal auf die beiden Matis. "Mit diesem FS-Lost gehörst du eigentlich ins Bett, Bruder", schalt der Großmeister den Söldner. "Du hast Recht Rhal, ich werde mich bei der nächsten Gelegenheit absetzen. Wenn auch widerstrebend. Ich lasse meine Brüder nur ungern allein!", sagte Falke. "Ich weiß, Bruder,",entgegnete Rhal. Rhalgaln und Corvalerius halfen Wanderfalke zu den anderen, die bereits in der Ruine eines alten Außenpostens warteten. "Großmeister, es tut mr sehr leid euch dieser Gefahr aussetzen zu müssen, doch mein Anliegen erfordert diesen Weg", sagte Thlindae als die drei zu den Anderen stießen. "Gefahr ist unser Geschäft, verehrter Thlindae.", entgegnete der Gildenvorsteher grinsend, es war offensichtlich, daß dieser in seinem Element war.
Der weitere Weg durch das Wald Labyrinth verlief sehr gut. Zwar häuften sich die Kämpfe mit der örtlichen Fauna, Cuttler und andere Räuber hatten hier ihr Hauptjagdgebiet. Doch diesmal waren die Templer nicht die Gejagten, sondern die Jäger. Routiniert spürten Kazgar und Rhalgaln einzelne Tiere auf, welche sie dann zu der Gruppe lockten, die ein Stück weiter wartete. So waren die Raubtiere keine große Gefahr und die Gruppe kam schnell voran. Bis...
Rhalgaln ließ die Gruppe halten, "Vorsichtig hier, das ist das Jagdgebiet eines großen Cuttlers, ein riesen Biest, mit dem will ich mich nicht anlegen müssen". "Ich habe von diesem Tier gehört, Meister Rhalgaln, Spurlah heißt er, glaube ich. Viele reisende Homin sollen bereits durch ihn gestorben sein", hauchte Thlindae. "Ich bin sicher, daß wir dieses Ungetüm erlegen können, doch wäre es mir lieber, könnten wir es umgehen.". "Sieht so aus, als hätten wir keine Wahl, Rhal!",rief Aureliarenft. In diesem Moment brach ein großer Schatten durch die Bäume und knickte dabei ein paar kleinere wie Grashalme um. Als das schwache Licht des nebligen Tages auf die gewaltige Kreatur viel, konnte man es eindeutig erkennen. Ein riesieger, grüner, mit Narben übersäter Cuttler, dessen Rückenflossen, höher reichten als das Haupt des größten Zorai. Gelbliche, lange Zähne, scharf wie Dolche, ragten aus seinem gewaltigen Maul. Sicher hätte er einen Tryker mit einem Biß verschlingen können.
"Bis in den Tod ist Ehre mir Pflicht!", entstieg es den Kehlen der sechs zoraischen Söldner, wie aus einer. Mit ihrem rituellen Schlachtruf auf den Lippen gingen die Templer so schnell zum Angriff über, daß selbst das gewaltige Raubtier einen Moment erschreckt innehielt. Doch es erholte sich schnell und griff nun seinerseits an. Das Schwert erhoben stürmte Kazgar auf den Cuttler zu. Dieser schlug nach dem Templer, welcher nur mit mühe den Schlag mit seinem Schwert blocken konnte. Der Aufprall war so hart, daß seine Arme taub wurden. Doch auch Spurlah kam nicht ungeschoren davon, eine gräßliche Wunde zierte seinen rechten Vorderlauf. Kazgar konnte sich jedoch nicht darüber freuen, denn das Biest schlug bereits mit der anderen Pranke nach ihm. Hätte in diesem Moment nicht der Zauber des Großmeisters in das Gesicht des Cuttlers eingeschlagen, hätte Kazgar sicherlich einen Arm verloren. So schrammten seine Klauen nur über den Armschutz des Schwertmeisters und hinterließen vier tiefe Kratzer.
Auch wenn der Zauber Kazgars Arm gerettet hatte, so hatte er doch keine weitere Wirkung auf das Ungetüm. Der Zauber war gebrochen und nun geriet Rhalgaln in den Fokus des Biests, welches ihn mit haßerfüllten Augen fixierte. Da traf es ein weiterer Zauber und dieser ging durch, verätzte die Lungen des Cuttlers und trieb ihn ein Stück zurück. Thlindae setzte bereits zu einem weiteren Zauber an. Corvalerius beendete gerade seinen Zauber, der Kazgar die Schmerzen aus den Armen nahm und grinste. Oh ja, er würde seine Einstellung gegenüber Politikern ändern müssen. Thlindaes Begleiter hatte ebenfalls seine Waffen gezogen und stürmte auf Spurlah zu. Unter dem vereinten Feuerwerk magischer Heilkräfte von Aureliarenft, Zorn, Wanderfalke und Corvalerius, würde es nur eine Frage der Zeit sein, bis das Monstrum von Raubtier erlegt wäre. Doch es sollte nicht so kommen...
"Was zum...!", schrie Falke, als er zu Boden gerissen wurde. "Torbaks!", rief Aureliarenft und auch sie wurde von einem weiteren Torbak angefallen. Der Lärm des Gefechts hatte offenbar ein Rudel angelockt. Sieben konnte Corvalerius zählen, bevor auch er von einem der Tiere niedergeworfen wurde. "Rückzug!", befahl Rhalgaln, doch nur er und Kazgar standen noch. "Nein, stellt euch tot, sie scheinen nicht uns zu jagen!", schrie Kazgar, setzte den Fuß den Torbak, den er ebern erschlagen hatte und riß sein blutiges Schwert heraus. Doch da sprangen ihn gleich drei der Jäger an und auch er ging zu Boden. Er hatte recht, kaum lag der letzte Homin am Boden, ließen die Tiere von ihnen ab und rannten weiter, sie hatten es auf CUTTLER abgesehen. Da dieser schwer verletzt war, witterten sie wohl die Chance auf sein Jagdrevier. "Teleportiert, zum Karavan, wir müssen uns zurückziehen. Schnell.", befahl der Führer der Templer flüsternd. Die sechs Zorai und zwei Matis zerrissen je ein Teleportationsticket. Obwohl die Templer eigentlich den Kami statt den Karavan folgten, war es immer sinnvoll einen Packt mit diesen Mächten zu haben, selbst wenn sie der anderen Glaubensrichtung angehörten. Als Söldner hatten die Templer und die Karavan eins gemeinsam; ihre Dienste waren käuflich. Das machte die Sache einfach, theologische Bedenken hin oder her.
"Sind alle da?", fragte Rhalgaln. "Nein, Falke fehlt.", sagte Kazgar, worauf Aureliarenft entgegnete, "Falke ist nach Zora teleportiert". "Gut.", sagte Rhal mit einem Nicken und wandte sich an Thlindae,"Tut uns leid, "Spurlah hätten wir geschafft aber mit einem Rudel Torbaks..... .". "Das verstehe ich Großmeister, ihr habt euer bestes getan.", erwiederte dieser. "Also auf ein neues!", rief Rhal. Die Templer versorgten ihre Wunden und zogen weiter. Da sie den Weg bereits gegangen waren und viele der Jäger schon tot waren erreichten sie schnell und ohne große Zwischenfälle die Stelle, an der sie sich vorher zurückziehen mussten.
"Wo ist das Vieh?", fragte Kazgar und blickte dabei auf die sieben toten Torbaks, "Nicht zu glauben, er hat das ganze Rudel zerlegt." "Kein Grund zur Freude.", sagte Rhalgaln, "Cuttler haben fast magische Heilkräfte, dem geht es mittlerweile wieder gut". "Wenn du Ihn lieber umgehen willst Rhalgaln, dann sollten wir dort lang.", schlug Corvalerius vor. "Mitten durch die Wand?", fragte Rhalgaln. Er trat zu seinem Bruder und dann konnte er es auch sehen; eine kleine Spalte im Fels, die sich schnell verbreiterte. Doch war sie so verwinkelt, daß man sie im Weiß des Winters kaum sehen konnte, selbst wenn man direkt daneben stand.
Der Weg führte sie sicher an dem Cuttler vorbei. "Dich holen wir uns noch!", versprach Kazgar dem Wind, mit erhobenen Schwert in die Richtung in der sich CUTTLER befinden musste.
Auf dem weiteren Weg begegnete die Gruppe keinem ernst zu nehmenden Gegner mehr. Ein paar vereinzelte Cuttler und ein paar Gibbais, war alles was der Hain der Häretiker noch aufwarten konnte.
So erreichten sie in der Dämmerung des Tages den Waldrand. Vor ihnen erhob sich ein gewaltiges Felsmassiv. Doch genau hierhin wollten sie. In einer kleinen Höhle befand sich das Portal, welches sie nach Tryker bringen sollte.
Sie traten hindurch, und wurden von mittäglichem Sonnenlicht geblendet, "Willkommen in Tryker, Meister Thlindae.", sagte Rhalgaln, "Ich hoffe ihr habt eure Badehose dabei." Alle lachten über diesen Scherz, denn auch wenn es in der Gegend in der sie nun waren einen großen See gab, war es doch angebrachter hier eine schwere Rüstung zu tragen. Sie hatten die Lagunen von Loria betreten. Ein Ort, der neben Sand, Felsen und ein paar Palmen, hauptsächlich für die aggressiven Kitin bekannt war, die hier hausten.
Die Reise durch die Lagunen war anstrengend und beschwerlich, sie ließ sich am ehesten mit "durch den Sand kriechen und Kitin umgehen" beschreiben. Ein Kampf in dieser Gegend war nur sinnvoll mit einer Armee im Rücken, wer diese nicht hatte tat besser daran zu schleichen.
"Avendale", sie hatten es geschafft; nach mehreren Anläufen waren sie doch recht gut durch das Gebiet gekommen, dessen Gefährlichkeit nur noch von wenigen anderen Gebieten übertoffen wird, "Jetzt brauchen wir wirklich eine Badehose", schertzte Corvalerius. Es dauerte eine Weile, doch bald erreichten
sie schwimmend das Ziel ihrer Reise, Fairhaven; entgegen aller Befürchtungen ohne Schwimmhäute an den Zehen.
Man trennte sich am Stall, es war ein erfolgreicher Auftrag geworden. Und für die Templer hatte es sich gelohnt. Was die beiden Matis hier wollten, blieb den Templern noch immer ein Rätsel.
Corvalerius zuckte mit den Schultern, "Wir werden nicht fürs Denken bezahlt", murmelte er und aktivierte einen Teleportationspakt nach Zora,
nach Hause.
Der Winter hatte Einzug in die von den Homin besiedelten Gebiete auf Atys gehalten.
Corvalerius, der am Stadtplatz in Yrkanis stand, fröstelte. " Ich hasse den Winter", murmelte er und wischte mit der Hand über die Kinnhörner seiner Gesichtsmaske, an der sich gerade wieder kleine Eiszapfen zu bilden begannen. Viel lieber wäre er in Tryker, dort schneite es zwar auch aber der Schnee blieb wenigstens nicht liegen oder gefror gar an den Rändern seines Gesichtes. Er schmunzelte bei dem Gedanken an Tryker, denn genau dorthin sollte es gehen. Die Söldner der Blutigen Templer hatten einen Auftrag bekommen.
Thlindae, Mitglied in des matisianischen Rates und ein Begleiter wollten nach Tryker eskortiert werden. Nicht zum ersten mal fragte sich Corvalerius, was wohl der Grund war, warum diese beiden unbedingt die beschwehrliche Reise über Land auf sich nehmen wollten, statt einfach die Teleportationsangebote der höheren Mächte zu benutzen. Und wenn dies aus einem unerfindlichen Grund nicht möglich war, warum begleitete sie dann nicht eine Abteilung der matisianischen Garde?
Er zuckte mit den Schultern, wie hatte es Großmeister Rhalgaln doch gleich ausgedrückt, " Wir weden nicht fürs Denken bezahlt !". Wenn er es recht bedachte, wollte er auch nicht wirklich wissen, welche Ränkespiele diese Matis wieder trieben. Er war kein Politiker, er war Söldner und solange die Bezahlung stimmte, spielten die Beweggründe seiner Auftraggeber keine Rolle.
Noch einmal überprüfte er den Sitz seiner Ausrüstung, dann schulterte er sein Gewehr. Es war eine schöne Waffe, ein Stylonnlux Rifle, höchste Handwerkskunst aus den landen der Fyros. Nun ja, nicht wirklich aus Fyros, schließlich hatte er es selbst hergestellt. In der Vorfreude, daß dieser Auftrag ein guter Test für sein neues Spielzeug sein würde, verließ er den Stadtplatz und ging rüber zu den Handwerksmeistern. Dort stand sein Söldnerbruder Wanderfalke, der gerade die die Auswirkungen eines "FS-Lost" abschüttelte. Wirklich, mit dieser Krankheit war nicht zu spaßen, er gehörte ins Bett. Aber er war ein Templer und es gab Arbeit zu erledigen.
Zusammen gingen sie die paar Schritte zum Stall. Es wurde Zeit, gleich würden die Auftraggeber eintreffen. Wo waren bloß die anderen Templer?
Da trat Aureliarenft zu ihnen, "Die anderen sind noch in der Gildenhalle und kommen gleich", sagte sie, als hätte sie die Gedanken der beiden lesen können. "Willkommen Schwester", grüßte Falke und Corv nickte seiner Schwester zu.
"Die beiden dort, könnten das unsere Auftraggeber sein?", fragte Aurelia und deutete in die Richtung aus der sie gekommen war. Wanderfalke und Corvalerius wandten sich um und blickten in Richtung des Stadttores. Dort kamen zwei Matis direkt auf sie zu. Diese traten zu ihnen und stellten sich in der Tat als Thlindae und sein Begleiter vor. "Ist noch etwas Zeit? Ich würde gern noch eine Kleinigkeit erledigen.", fragte Thlindae, nachdem sich alle vorgestellt hatten. "Laßt euch Zeit, Ihr bestimmt, wann es losgeht", entgegnete Falke.
Als Thlindae nach ein Paar Minuten vom Marktplatz zurück kam, waren auch die restlichen Templer eingetroffen, Schwertmeister Kazgar und Juwelier Zorn, der noch schnell ein Schutzamulett für die Auftraggenber gefertigt hatte; in der Eile hatte er sogar vergessen seine Arbeitskleidung auszuziehen. Großmeister Rhalgaln war erst vor wenigen Augenblicken zu ihnen gestoßen und hatte etwas von blockierten Straßen gemurmelt.
Nachdem dann alle versammelt waren ging es los. Die ersten Kilometer verliefen recht ereignislos, wenn man davon absah, daß ein paar halbwüchsige Gingo und Ragus unbedingt ihre Klauen in sie schlagen wollten. Die kleinen Raubtiere waren allerdings nicht mehr als ein lästiges Ärgernis. "Wann lernt ihr Viehcher es endlich mal uns Homin in Ruhe zulassen?", fragte Corvalerius den vor sich liegenden Ragus. Dieser enthielt sich jedoch einer Antwort, was nicht zuletzt an dem Einschußloch zwischen seinen Augen lag. "Laß die Spielchen Corv, wir müssen weiter!", sagte Kazgar. Nun war es an Corv nichts zu entgegnen, das Blut an der Klinge und das Grinsen im Gesicht des Schwertmeisters zeigten, daß auch er seinen Spaß gehabt hatte.
Nebel lag auf dem Eingang zu dem Labyrinth bestehend aus Felsen und Bäumen, welches die Matis den Hain der Häretiker nannten, so dicht, daß man kaum die Hand vor Augen sehen konnte. "Nun zumindest hat es aufgehört zu schneien.", sagte Corvalerius. "Genug der Spielchen.", entgegnete Rhal, "Ab hier wird es ernst." Als wäre dies ein Stichwort gewesen, bildeten sich dunkle Umrisse in der Nebelwand vor ihnen, welche auch gleich zum Angriff übergingen.
Zwei Cuttler und ein Torbrak sprangen auf die Gruppe zu. Anders als die kleinen Räuber zuvor waren diese fast ausgewachsenen Exemplare durchaus eine ernst zu nehmende Gefahr für eine Gruppe Reisender. Corvalerius schwang sein Gewehr auf den Rücken, wahrlich der einfachste Teil der Reise lag hinter ihnen, hier waren seine Fähigkeiten als Priester nötiger. Als er nach seinen Handschuhen griff, spührte er bereits wie sich seine Nackenhaare aufstellten; Rhalgaln war zum Angriff übergegangen und bereitete einen Zauber vor. Er drehte sich um die eigene Achse und die Energien der Magie bildeten einen Effekt, welcher an eine sich windende Schlange erinnerte. Das magische Gift traf den Torbak, mit voller Wucht und riß diesen zu Boden. Obwohl er schwer verletzt war, tot war er noch nicht. Und bald stand das Biest wieder. Kazgar hatte indessen die beiden Cuttler angegriffen und hielt diese nur mit Mühe in Schach. Corv sprang in die Luft und rief die magischen Energien, während er sie zu einem starken Heilspruch wob, hielten ihn diese für einen Augenblich schwerelos in der Luft. Er öffnete die Augen und die heilenden Kräfte schossen einem Kugelblitz nicht unähnlich auf Kazgar zu. Augenblicklich schlossen sich dessen Wunden, welche er an Stellen erlitten hatte, an denen die Klauen der Cuttler Öffnungen in seiner Rüstung gefunden hatten. Ein erneutes Knistern erfüllte die Luft und entlud sich tosend in den Torbak , welcher mit einem jämmerlichen Jaulen zusammenbrach; das Gift hatte sein Herz erreicht. Rhalgaln wande sich gleich dem Cuttler zu, welcher Kazgar gerade schwer bedrängte. Grüne Schimmer bildeten sich erneut zwischen seinen Fingern. Doch auch andere Energien sammelten sich. Corv wandte sich um und sah Zorn in der Luft schweben. Er beendete gerade einen Zauber, welcher die magischen Reserven des Großmeisters wieder auffüllen würde. Gut - dachte Corvalerius- dann heile ich wieder Kazgar. Aus den Augenwinkeln sah er wie Thlindaes Begleiter Schwert und Dolch aus seinem Gürtel zog und auch Thlindae selbst hatte seine magieverstärkenden Handschuhe übergezogen.
Oh, das gibt Arbeit, ein Politiker wird wohl kaum gut kämpfen können - dachte Corv bei sich. Er sollte sich irren. Der Schwertmeister war inzwischen mit dem einen Cuttler fertig. Einige üble Schnitte zierten den Kadaver, man konnte sogar durchtrennte Knochen sehen. Ganze Arbeit, doch Kazgar hatte neue Wunden davongetragen. Gerade wollte Corvalerius erneut die heilenden Kräfte beschwören, als von rechts eine grüne Wolke an ihm vorbeischoß. Thlindaes Zauber traf zusammen mit dem von Ralgaln auf den Cuttler und die gemeinsamen Energien warfen ihn sogar einige Meter zurück. Er war schon tot, als sein massiger Körper auf dem Boden aufschlug. Es schien als müsse Corvalerius seine Einstellung gegenüber Politikern noch mal überdenken.
"Weiter, zu den Ruinen da vorne. Sammeln!", rief Rhalgaln, der die Gruppe aus der Gefahrenzone haben wollte. Sie wollten sich gerade in Bewegung setzen als Wanderfalke ein schmerzverzerrtes,"STOP!", keuchte. Alle wandten sich um. "Ich kann micht nicht mehr bewegen.", stöhnte Falke. "Das ist nicht gut. Kazgar, Zorn & Aurelia, bringt die beiden zu den Ruinen!", dabei deutete Rhal auf die beiden Matis. "Mit diesem FS-Lost gehörst du eigentlich ins Bett, Bruder", schalt der Großmeister den Söldner. "Du hast Recht Rhal, ich werde mich bei der nächsten Gelegenheit absetzen. Wenn auch widerstrebend. Ich lasse meine Brüder nur ungern allein!", sagte Falke. "Ich weiß, Bruder,",entgegnete Rhal. Rhalgaln und Corvalerius halfen Wanderfalke zu den anderen, die bereits in der Ruine eines alten Außenpostens warteten. "Großmeister, es tut mr sehr leid euch dieser Gefahr aussetzen zu müssen, doch mein Anliegen erfordert diesen Weg", sagte Thlindae als die drei zu den Anderen stießen. "Gefahr ist unser Geschäft, verehrter Thlindae.", entgegnete der Gildenvorsteher grinsend, es war offensichtlich, daß dieser in seinem Element war.
Der weitere Weg durch das Wald Labyrinth verlief sehr gut. Zwar häuften sich die Kämpfe mit der örtlichen Fauna, Cuttler und andere Räuber hatten hier ihr Hauptjagdgebiet. Doch diesmal waren die Templer nicht die Gejagten, sondern die Jäger. Routiniert spürten Kazgar und Rhalgaln einzelne Tiere auf, welche sie dann zu der Gruppe lockten, die ein Stück weiter wartete. So waren die Raubtiere keine große Gefahr und die Gruppe kam schnell voran. Bis...
Rhalgaln ließ die Gruppe halten, "Vorsichtig hier, das ist das Jagdgebiet eines großen Cuttlers, ein riesen Biest, mit dem will ich mich nicht anlegen müssen". "Ich habe von diesem Tier gehört, Meister Rhalgaln, Spurlah heißt er, glaube ich. Viele reisende Homin sollen bereits durch ihn gestorben sein", hauchte Thlindae. "Ich bin sicher, daß wir dieses Ungetüm erlegen können, doch wäre es mir lieber, könnten wir es umgehen.". "Sieht so aus, als hätten wir keine Wahl, Rhal!",rief Aureliarenft. In diesem Moment brach ein großer Schatten durch die Bäume und knickte dabei ein paar kleinere wie Grashalme um. Als das schwache Licht des nebligen Tages auf die gewaltige Kreatur viel, konnte man es eindeutig erkennen. Ein riesieger, grüner, mit Narben übersäter Cuttler, dessen Rückenflossen, höher reichten als das Haupt des größten Zorai. Gelbliche, lange Zähne, scharf wie Dolche, ragten aus seinem gewaltigen Maul. Sicher hätte er einen Tryker mit einem Biß verschlingen können.
"Bis in den Tod ist Ehre mir Pflicht!", entstieg es den Kehlen der sechs zoraischen Söldner, wie aus einer. Mit ihrem rituellen Schlachtruf auf den Lippen gingen die Templer so schnell zum Angriff über, daß selbst das gewaltige Raubtier einen Moment erschreckt innehielt. Doch es erholte sich schnell und griff nun seinerseits an. Das Schwert erhoben stürmte Kazgar auf den Cuttler zu. Dieser schlug nach dem Templer, welcher nur mit mühe den Schlag mit seinem Schwert blocken konnte. Der Aufprall war so hart, daß seine Arme taub wurden. Doch auch Spurlah kam nicht ungeschoren davon, eine gräßliche Wunde zierte seinen rechten Vorderlauf. Kazgar konnte sich jedoch nicht darüber freuen, denn das Biest schlug bereits mit der anderen Pranke nach ihm. Hätte in diesem Moment nicht der Zauber des Großmeisters in das Gesicht des Cuttlers eingeschlagen, hätte Kazgar sicherlich einen Arm verloren. So schrammten seine Klauen nur über den Armschutz des Schwertmeisters und hinterließen vier tiefe Kratzer.
Auch wenn der Zauber Kazgars Arm gerettet hatte, so hatte er doch keine weitere Wirkung auf das Ungetüm. Der Zauber war gebrochen und nun geriet Rhalgaln in den Fokus des Biests, welches ihn mit haßerfüllten Augen fixierte. Da traf es ein weiterer Zauber und dieser ging durch, verätzte die Lungen des Cuttlers und trieb ihn ein Stück zurück. Thlindae setzte bereits zu einem weiteren Zauber an. Corvalerius beendete gerade seinen Zauber, der Kazgar die Schmerzen aus den Armen nahm und grinste. Oh ja, er würde seine Einstellung gegenüber Politikern ändern müssen. Thlindaes Begleiter hatte ebenfalls seine Waffen gezogen und stürmte auf Spurlah zu. Unter dem vereinten Feuerwerk magischer Heilkräfte von Aureliarenft, Zorn, Wanderfalke und Corvalerius, würde es nur eine Frage der Zeit sein, bis das Monstrum von Raubtier erlegt wäre. Doch es sollte nicht so kommen...
"Was zum...!", schrie Falke, als er zu Boden gerissen wurde. "Torbaks!", rief Aureliarenft und auch sie wurde von einem weiteren Torbak angefallen. Der Lärm des Gefechts hatte offenbar ein Rudel angelockt. Sieben konnte Corvalerius zählen, bevor auch er von einem der Tiere niedergeworfen wurde. "Rückzug!", befahl Rhalgaln, doch nur er und Kazgar standen noch. "Nein, stellt euch tot, sie scheinen nicht uns zu jagen!", schrie Kazgar, setzte den Fuß den Torbak, den er ebern erschlagen hatte und riß sein blutiges Schwert heraus. Doch da sprangen ihn gleich drei der Jäger an und auch er ging zu Boden. Er hatte recht, kaum lag der letzte Homin am Boden, ließen die Tiere von ihnen ab und rannten weiter, sie hatten es auf CUTTLER abgesehen. Da dieser schwer verletzt war, witterten sie wohl die Chance auf sein Jagdrevier. "Teleportiert, zum Karavan, wir müssen uns zurückziehen. Schnell.", befahl der Führer der Templer flüsternd. Die sechs Zorai und zwei Matis zerrissen je ein Teleportationsticket. Obwohl die Templer eigentlich den Kami statt den Karavan folgten, war es immer sinnvoll einen Packt mit diesen Mächten zu haben, selbst wenn sie der anderen Glaubensrichtung angehörten. Als Söldner hatten die Templer und die Karavan eins gemeinsam; ihre Dienste waren käuflich. Das machte die Sache einfach, theologische Bedenken hin oder her.
"Sind alle da?", fragte Rhalgaln. "Nein, Falke fehlt.", sagte Kazgar, worauf Aureliarenft entgegnete, "Falke ist nach Zora teleportiert". "Gut.", sagte Rhal mit einem Nicken und wandte sich an Thlindae,"Tut uns leid, "Spurlah hätten wir geschafft aber mit einem Rudel Torbaks..... .". "Das verstehe ich Großmeister, ihr habt euer bestes getan.", erwiederte dieser. "Also auf ein neues!", rief Rhal. Die Templer versorgten ihre Wunden und zogen weiter. Da sie den Weg bereits gegangen waren und viele der Jäger schon tot waren erreichten sie schnell und ohne große Zwischenfälle die Stelle, an der sie sich vorher zurückziehen mussten.
"Wo ist das Vieh?", fragte Kazgar und blickte dabei auf die sieben toten Torbaks, "Nicht zu glauben, er hat das ganze Rudel zerlegt." "Kein Grund zur Freude.", sagte Rhalgaln, "Cuttler haben fast magische Heilkräfte, dem geht es mittlerweile wieder gut". "Wenn du Ihn lieber umgehen willst Rhalgaln, dann sollten wir dort lang.", schlug Corvalerius vor. "Mitten durch die Wand?", fragte Rhalgaln. Er trat zu seinem Bruder und dann konnte er es auch sehen; eine kleine Spalte im Fels, die sich schnell verbreiterte. Doch war sie so verwinkelt, daß man sie im Weiß des Winters kaum sehen konnte, selbst wenn man direkt daneben stand.
Der Weg führte sie sicher an dem Cuttler vorbei. "Dich holen wir uns noch!", versprach Kazgar dem Wind, mit erhobenen Schwert in die Richtung in der sich CUTTLER befinden musste.
Auf dem weiteren Weg begegnete die Gruppe keinem ernst zu nehmenden Gegner mehr. Ein paar vereinzelte Cuttler und ein paar Gibbais, war alles was der Hain der Häretiker noch aufwarten konnte.
So erreichten sie in der Dämmerung des Tages den Waldrand. Vor ihnen erhob sich ein gewaltiges Felsmassiv. Doch genau hierhin wollten sie. In einer kleinen Höhle befand sich das Portal, welches sie nach Tryker bringen sollte.
Sie traten hindurch, und wurden von mittäglichem Sonnenlicht geblendet, "Willkommen in Tryker, Meister Thlindae.", sagte Rhalgaln, "Ich hoffe ihr habt eure Badehose dabei." Alle lachten über diesen Scherz, denn auch wenn es in der Gegend in der sie nun waren einen großen See gab, war es doch angebrachter hier eine schwere Rüstung zu tragen. Sie hatten die Lagunen von Loria betreten. Ein Ort, der neben Sand, Felsen und ein paar Palmen, hauptsächlich für die aggressiven Kitin bekannt war, die hier hausten.
Die Reise durch die Lagunen war anstrengend und beschwerlich, sie ließ sich am ehesten mit "durch den Sand kriechen und Kitin umgehen" beschreiben. Ein Kampf in dieser Gegend war nur sinnvoll mit einer Armee im Rücken, wer diese nicht hatte tat besser daran zu schleichen.
"Avendale", sie hatten es geschafft; nach mehreren Anläufen waren sie doch recht gut durch das Gebiet gekommen, dessen Gefährlichkeit nur noch von wenigen anderen Gebieten übertoffen wird, "Jetzt brauchen wir wirklich eine Badehose", schertzte Corvalerius. Es dauerte eine Weile, doch bald erreichten
sie schwimmend das Ziel ihrer Reise, Fairhaven; entgegen aller Befürchtungen ohne Schwimmhäute an den Zehen.
Man trennte sich am Stall, es war ein erfolgreicher Auftrag geworden. Und für die Templer hatte es sich gelohnt. Was die beiden Matis hier wollten, blieb den Templern noch immer ein Rätsel.
Corvalerius zuckte mit den Schultern, "Wir werden nicht fürs Denken bezahlt", murmelte er und aktivierte einen Teleportationspakt nach Zora,
nach Hause.
Last edited by corval on Wed Jun 08, 2005 11:03 am, edited 1 time in total.
Corvalerius
Versorgungsoffizier der "Zirkel der Weißen Lilie"
- "Gunmage"
- Meistercrafter aller Gegenstände
Versorgungsoffizier der "Zirkel der Weißen Lilie"
- "Gunmage"
- Meistercrafter aller Gegenstände
Reiseberichte und Zeichnungen
Ehrenwerter Grossmeister Rhalgaln,
hiermit möchte ich mich offiziell bei euch für die erfolgreiche Eskorte nach Faihaven bedanken. Ihr habt euch mit euren Leistungen mein aufrichtiges Vertrauen verdient. Während ich euch diese Zeilen schreibe befinde ich mich noch immer im Lande der Tryker. Meine Erkenntnisse über die Kultur der Tryker wachsen Tag für Tag. Doch selbst in dieser studienreichen Zeit ist mir zu Ohren gekommen, dass der Orden der Templer einen Reisebericht veröffentlicht hat. Gerade halte ich eine Abschrift dessen in den Händen. Die Lebendigkeit und Fülle des Berichtes gibt sehr gut den Hergang einiger Ereignisse wieder, deren Schrecklichkeit ich ob der Schönheit hier fast verdrängt hatte. Mein Lob an Corvalerius, den Verfasser, der mir die Gelegenheit gab die Meinung und Ansichten eines blutigen Templers zu den Ereignissen zu lesen.
Mit diesem Brief an euch sende ich gleichzeitig eine eigene Niederschrift der Ereignisse an meine Heimat Avalae. Diese wird dann dort am Ratsbaum ausgehangen. Der Niederschrift liegen einige Handzeichnungen der Reise bei, die euch hoffentlich zusagen. Solltet ihr euch noch einmal in Matis aufhalten, seid ihr herzlich eingeladen diese in Augenschein zu nehmen. Im Anhang findet ihr eine Wegbeschreibung.
Auf Bald und möge Jena euch in dieser turbulenten Zeit beistehen.
Thlindae,
ein Ratsmitglied
*Ihr folgt der Wegbeschreibung nach Avalae und findet dort unter einem am Ratsbaum angeschlagen Brief den versprochenen Bericht.*
Ein Reisebericht in Bildern und Text.
Nach reichem Briefwechsel mit Rhalgaln, Grossmeister der blutigen Templer, waren wir zu dem Entschluß gekommen die Reise in Yrkanis zu beginnen. Er hatte mir ans Herz gelegt mich im Schwimmen zu üben, da ab den Landen der Tryker große Teile der Reise durch Gewässer führen würden. Auf diesem Wege sollten uns Kontakte mit jagendem Getier ersparrt bleiben. Wie weiße und vorrausschauend sein Rat war sollte ich noch herausfinden. Die Muskeln noch vom Training des letzten Tages schmerzend, betrat ich mit Piofuht die Hauptstadt unseres schönen Landes. Dort sollten wir auf die Abordnung der Templer treffen. Wie jedes mal von den manigfaltigen Eindrücken der Stadt angetan, blieben Piofuht und ich stehen. Noch etwas außer Atem musterte ich die auf dem Stadtplatz anwesenden Homins. Händler, Reisende und leicht gerüstetes Volk waren unterwegs, doch keiner von ihnen machte den Eindruck der Kontakt für unser Vorhaben zu sein. Wärend ich schon nervös an den Schatten der vergangenen Monate dachte, fiel mein Blick auf eine Gruppe Zorai. Sie waren allesamt in die gleiche feine Kleidung gehüllt. Eine kurze weiße rot bestickte Tunika über verzierten Rock. Obwohl diese Zorai im wertvollen Stoff nur leichten Schutz zu erwarten hatten, konnte ich mich dem Eindruck nicht erwehren, dass nur ein Wappen auf ihrer Brust sie vom Bild standhafter Krieger trennte. Da lößte sich einer der ihren und schritt auf uns zu. Nach kurzer Begrüßung war klar das es sich um die blutigen Templer selbst handelte.
Bei Empfehlung ihrer Dienste und selbst wärend des Briefwechsels mit Grossmeister Rhalgaln, hatte ich nie auch nur einen Gedanken daran verschwendet welchem Volk meine Begleiter angehören könnten. Zum ersten Mal seit der Planung der Reise war ich wieder vollends sicher die Richtige Entscheidung getroffen zu haben. Die Ereignisse die mich bis dorthin führten, sprachen eine solch deutliche Sprache, dass Jena selbst ihre Hand über dem kommenden haben würde.
Die Abreise verzögerte sich noch einige Male. Nicht zuletzt weil ich, mit Gedankenlosigkeit gestraft, den Satz teurer Kleidung, den ich für besondere Anläße aufbewahrte, vergessen hatte. Da es unverzeilich gewesen wäre, in Reisekleidung im Haus des hohen Botschafter Fairhaven's vorzusprechen, entschuldigte ich mich und eilte zurück um das fehlende Bündel in meine Tasche zu packen. Ganz unerwartet überreichte uns Zorn danach ein von ihm gefertigtes Amulet. Es würde Piofuht und mich vor den vor uns liegenden Gefahren schützen. Als ich es anlegte strömte mir einen kurzen Moment der Geruch des Jungels in die Nase. Er war so reichhaltig und fremd, dass er unweigerlich den Entschluß in mir festigte, die Stadt zu sehen die König Yrkanis so lange Jahre Schutz und Heimat geboten hatte. Dann brachen wir auf.
Unsere Schritte führten uns an die südliche Grenze des majestätischen Gartens. Die Schneedecke hatte, hier wo kaum ein Hügel den Blick störte, die sonst so saftigen Wiesen in eine weiße Steppen verwandelt. Immer wieder von neuem wird mir dort gewahr wie weit unsere Heimat doch ist und unweigerlich stellte ich mir vor wie es wohl vor den Kitinkriegen gewesen sein mochte. Dörfer und Höfe, Kinder, lagernde Händler und bunte Reisende. Heute trifft man nur noch Banditen in den Hügeln. Wir reisten den vergänglichen Garten hinunter, vorbei an den Stützpunkten der Karavan und Kami. Unterwegs kam uns eine Gruppe von Trykern entgegen. Sie sprachen kurz mit Grossmeister Rhalgaln und Piofuht. Wie ich später erfuhr waren es Angehörige der Rebellen von Loria die den Weg der vor uns lag, gerade in die umgekehrte Richtung beschritten hatten. Bevor wir Ketzers Hütte betraten machten wir unsere erste kurze Rast.
Ab hier sollte unsere Reise das erste Mal durch gefährliches Gebiet führen. Vor uns lag das Terretorium zweier gefürchteter Jäger und tatsächlich trafen wir schon nach wenigen Schritten auf Cuttler- und Torbakrudel. Hatten es die blutigen Templer bisher nur mit kleineren Tiere und halbstarke Banditen zu tun gehabt, offenbarten sie nun ihr wirkliches Können. In Schlachtordnung maschierend trieben sie die Angreifer vor sich her und zollten ihrem Namen Respekt. Wie ich feststellte bestand das Gebiet südlich Ketzers Hütte aus einem wahren Labyrinth enger Felsschluchten und niedergerissenen Stüzpunkten. Wir hatten gerade die ersten Trümmer einer vergangenen Behausung erreicht, als Wanderfalke mitten in seiner Bewegung erstarrte und Schweiß ihm von der Stirn rann. Hilflos mußten wir zuschauen wie nach und nach selbst seine Augenbewegungen nachließen und er schließlich keiner Regung mehr fähig war. Die anderen Templer erklärten mir, dass er an einer seltenen Krankheit leide die den Körper einem Anfall ähnlich lähmte und für Stunden unbeweglich zurücklasse. Alle Heilversuche waren bisher fehlgeschlagen und so blieb nur übrig zu warten bis Jena's Funke ihn wieder beseelte. Doch Rhalgaln blickte ihm tief in die Augen und schien dort mehr zu lesen, vielleicht befähigte ihn eine geheime Macht mit seinem Geiste ohne Worte zu sprechen. Jedenfalls drehte er sich plötzlich um und befahl den Abmarsch. Fassungslos sahen Piofuht und ich zu wie die verbleibenden Templer ihr Gepäck schulterten. Rhalgaln der unsere Gesichter las, versicherte uns das Wanderfalke, wenn ihn die Krankheit verließ, aufholen würde - so wie er es immer getan hatte. Der Weg sei noch weit und er wir müßten das Labyrinth vor dem Abend passiert haben. Damit war alles gesagt und wir verließen die Talmulde.
Schon die nächsten Meter ließen mich meine Bedenken vergessen. Zu den ohnehin bedrohlichen Übergriffen durch Jäger gesellte sich eine neue Gefahr: Gibbais!
Die nächste Zeit verbrachten wir damit uns von einer Talmulde zur nächsten durch die engen Felskorridore zu kämpfen. Es sah fast so aus als wenn unser Begehren von Erfolg gekrönt wäre. Doch wir hatten uns getäuscht. Das Labyrinth hielt noch einen weiteren Schrecken für uns bereit. Ein riesiger mit Narben gezeichneter Cuttler versperrte uns den Ausgang aus dem felsigen Käfig. Für einen Moment hatte uns der Anblick erstarren lassen, der Cuttler jedoch ließ uns diesen nicht. Er hatte uns bemerkt und sein Hunger schien unersättlich zu sein, denn er zögerte nicht und stürzte sich auf uns. Nur so schwach wie er uns glaubte waren wir nicht. Kazgar der die Spitze unserer Reisegemeinschaft bildete schlug seinen ersten Angriff zurück und auf seinen zweiten waren die Templer schon vorbereitet. In dieser schweren Lage zeigte sich die Erfahrung der Söldner aus Zorai. All die scheinbar unkoordinierten Bewegungen, Hiebe und Sapentladungen offenbarten, konzentriert auf einen mächtigen Gegner, hinter dieser Zufälligkeit einen Schlachtplan der, selbst mir als ungeschulten, die Erfahrung dieser maskierten Kämpfer zeigte. Hätte uns Jena noch ein wenig Zeit gegeben, wir hätten den Cuttler geschlagen. Eine Horde Torbaks fiel uns in die Flanke. Ihre instinktgesteuerte Wildheit warf unser Schlachtglück um und Torbaks und Cuttler gewannen an Boden. In unserer Not blieb uns keine Wahl als uns zurückzuziehen. Stück um Stück wichen wir in die schmale Schlucht, aus der wir noch einen Moment zuvor gekommen waren. So hungrig waren diese Ungetüme das wir sie erst am Ende des Irrweges abschütteln konnten. Entkräftet von dieser Flucht wanderten wir bis zur Sicherheit des naheliegenden Karavanschreines.
Stumm sah der dortige Wächter zu wie wir uns erschöpft in die Wiese fallen ließen. Nachdem wir etwas zu Atem gekommen waren, versorgten die Heilkundigen unter uns die gerissenen Wunden. Da auch die Ausrüstung ein paar Schläge hatte einstecken dürfen, überprüften wir notdürftig was davon noch zu retten war. Die Arbeit half unseren Sinne wieder in gewohnte Bahnen zu finden und als wir schließlich standen, hatten wir das Ziel wieder vor Augen. Diesmal würden wir das Labyrinth überwinden! Mit neu gewonnener Zuversicht brachen wir auf.
Nicht lange und das Labyrinth lag vor uns. Eine gespenstische Stille umfing es und rief uns allen noch einmal Bilder des Erlebten vor Augen. Als wir wieder in die engen Korridore eintraten wehte uns der Duft frisch erlegter Beute entgegen, scheinbar hatten unsere Verfolger ihren Durst anderweitig gestillt. Nach wenigen Schritten fanden wir das erste Opfer. Zu unserer Überraschung war es kein einfacher Pflanzenfresser, sondern ein Schwertwunden übersähter Torbak, den ein großes Gebiß seiner letzten Lebenskraft beraubt hatte. In ihrer Gier waren die Jäger übereinander hergefallen und so gingen wir weiter, immer gefaßt darauf dem Biest plötzlich gegenüberzustehen. Nur die vereinzelten Körper anderer Torbaks wiesen darauf hin welch Schrecken noch in diesen Gängen wandelte. Schließlich erreichten wir den Ort des Unglücks. Kazgar der noch immer die Gruppe führte spähte vorsichtig um den Felsvorsprung der uns noch vom Kampfplatz trennte. Ein Herzschlag, ein zweiter, und er atmet auf. Der Weg war frei. In Sichtweite befand sich eine Gabelung. Um dem riesigen Cuttler nicht doch noch zu begegnen nahmen wir die Abzweigung die uns um sein Jagdgebiet herum führen sollte. Nachdem wir ein paar weiter Minuten ohne große Gegenwehr zurückgelegt hatten war klar, dass wir ihm entkommen waren und während wir uns noch darüber freuten, traten wir aus dem Irrgarten heraus.
Ich weiß noch dass die Freude in den Reihen nicht lange währte, denn sie hätten das übergroße Tier gerne erlegt. Doch Piofuht und ich waren glücklich die schmalen Schluchten hinter uns gelassen zu haben. Vor uns erstreckte sich eine lange, hoch aufragende Felswand und für einen Moment schwand mir der neu gewonnene Mut. Die Sonne stand schon tief und sollte dies eine Sackgasse sein, hätten wir eine schwere Nacht vor uns. Ein Ruf durchschnitt meine dunklen Gedanken. Der Eingang, er lag direkt vor uns!
Der erste Teil unserer Wanderschaft lag nun hinter uns. Wir passierten das Portal. Ein prickeln durchfloß meinen Körper und als die Starre des schnellen Reisens von mir abfiel, sah ich am Ende einer kurzen Höhle den Sternenhimmel über silbrigen Sand. Grossmeister Rhalgaln hieß mich im Lande der Tryker willkommen. Warscheinlich sah er das erleichterte Lächeln auf meinem Gesicht, denn er warnte mich noch vor dem hinaustreten. Die gefährlichste Strecke lag noch vor uns. Und noch jetzt hallt mir seine Stimme im Kopf wie er uns eröffnet das dies, trotz seiner Schönheit, der lebensfeindlichste Fleck auf Atys sei. Nicht weit der Höhle streckten sich mannshohe verbrannte Balken und Trümmer wie riesige knochige Finger dem schwarzen Himmel entgegen. Vor mir hielten die Templer plötzlich in ihrer Bewegung inne. Wortlos zeigte Rahlgaln erst auf das Wasser und dann auf ein blaues Ungetüm, das dem letzten in Größe um nichts nachstand.
Schon oft hatte ich gehört das solche Bestien die alten Portale bewachten, doch glaubte ich bis dahin dieses Hindernis mit dem Cuttler überwunden zu haben. Wie ich später erfahren sollte hieß diese neue Bestie Fijou.
Wir bildeten kleine Gruppen die dann einzeln zum nahen See stürmen sollten. So würden wir den Torwächter verwirren und hoffentlich wohlbehalten das Wasser erreichen. Wir liefen los. Die erste Gruppe weckte ihn aus seinem Schlaf und als er sich erhob um den Störenfried zu stellen, war er der schieren Menge von laufenden Homins nicht her und schnappte unkoordiniert in die leere Luft. Am Rand des Sees angekommen stürzten wir in das rettende Naß und ließen den blaue Jäger verstört am Ufer zurück.
Wie wir in den nächsten Stunden feststellen sollten war dieser See war der einzig sichere Fleck weit und breit. Immer wieder schwammen wir seinen Rand ab um eine Lücke im Gürtel der feindlichen Fauna zu finden, denn nicht nur Fijou versperrte hier den Weg. Kipukas, Kipestas und ein kreigerischer Stamm schwer bewaffneter Tryker teilten sich die Fläche zwischen Strand und hohen Bergen, durch welche wir erhofften nach Avendale zu gelangen. Viele Ausfälle wagten wir, testeten die Flanken unser Gegenspieler und rieben einzelne Kampfverbände auf. Doch immer wieder füllten sich die erkämpften Lücken mit ausgeruhter Verstärkung. Es schien aussichtslos. Die Karte die wir mitführten, war inzwischen so aufgeweicht das ein entziffern einer neuen Route unmöglich wurde. Daher steuerten wir schwimmend eine Stelle an, die uns schon zu Anfang viel Erfolg versprochen hatte. Die Sonne schob sich nun über die Berge des Talkessels. Langsam entblößte sie einen leeren Strand, erreichte die Palmen und machte sich schließlich auf um den Fels selbst zu erkunden. Noch wenige Meter und kein Widerstand in Sicht. Doch das Glück hatte uns verlassen. Eine Horde Kipukas schlief im weichenden Schatten des Berges und als die Sonne ihre Panzer erreichte, streckten sie sich und begaben sich auf die Beine. Plötzlich, als hätte er eine Eingebung gehabt, drehte sich Rhalgaln im Wasser um und blickte auf den See hinaus. Gespannt versuchten wir auszumachen was er in dessen Weiten entdeckt haben mochte. In einiger Entfernung wirbelte irgendetwas Wasser in weiten Bögen durch die Luft und es kam auf uns zu. Dann trat die warme Sonnenscheibe vollends hinter dem Steinmassiv hervor und lüftete so den Schleier der das Herannahende vor unseren Augen verbarg. Es war Wanderfalke!
Er hatte uns eingeholt. Trotz der auswegslosen Situation schlich sich ein freudiges Lächeln auf die Gesichter unserer Wandergemeinschaft. Er berichtete das er seinen Reisepackt benutzt hatte um nach Zorai und danach zum Portal zu teleportieren. Von dort aus hatte es nur einen Weg in die Freiheit gegeben und so waren wir uns schließlich begegnet.
Gerade hatte Wanderfalke seine Erzählung beendet als er wie überrascht sein Blick auf den Strand richtete. Die Kipukas waren verschwunden und der Weg frei. Geduckt eilten wir vom Wasser zum Rand der Felsen. Immer wieder schauten wir uns, einen Hinterhalt vermutend, mistrauisch um. Nie haben die Homins enträtseln können wie geplant die Kittins wirklich vorgingen und nun war sicher kein Zeitpunkt um es herausfinden. An den Stein gedrückt arbeiteten wir uns an den Durchgang zwischen den Bergen heran. Einzelne Tiere erschwerten unser Vorankommen doch schließlich traten wir auf die freie Fläche hinaus. Aus den Augenwinkeln heraus wurde ich einer Bewegung gewahr. So schnell war der Eindruck entschwunden das ich nur noch einen flüchtigen Schemen hinter einer Verwerfung entschwinden sah als ich mich umdrehte. Wir mußten weiter. Solch eine Chance würde sich uns nicht noch einmal bieten. Doch während wir das natürliche Tor passierten schaute ich noch einmal über meine Schulter.
Auf eben dieser Verwerfung stand eine kleine gebückte Figur und schaute uns nach. Wie konnte sie nur in diesem unfreundlichen, gar feindlichen Gebiet überleben. Jena selbst mußte ihre Hand über diesem kleinen Wesen halten. Wir passierten einen großen Stein und noch während ich dies dachte, geriet die Verwerung samt neugierigem Besteiger hinter dem Felsen außer Sicht.
Das Land öffnete sich nun zu einer weiten Fläche, nur vereinzelt durchbrochen von Palmen und riesenhaften Wurzeln. Auch hier streiften Rudel von chitinplattenbewehrten Ungetümen umher, doch blieben diese meist im Schatten schmaler Felsen die wie steinerne Nadeln über die wenigen Sandmulden wachten. In meiner Erinnerung sah ich noch eimal die Karte die uns nach Fairhaven führen sollte. Wenn wir wirklich so weit gekommen waren wie ich mir ausrechnete, lag hinter der nächsten Bergenge das große Gewässer das alle Städte umfloß. Von dort aus würde nicht mehr der Schwertarm sondern die Ausdauer das Vorankommen bestimmen. Diesmal hielten wir uns an die schattige Flanke des Berges und suchten in seinem Schutz ungesehen dieses letzte Tal zu durchqueren. Der Ausgang schien schon zum greifen nahe, als die leichte Biegung der Wand den Blick auf ein Rudel großer Kipuckas freigab. Der Kampf gegen sie war nicht zu wagen. Uns blieb keine Wahl, wir mußten die Sicherheit des Felsens verlassen und eine Weg durch die Mitte wagen. Die Kittinabkömmlinge beobachtend, lösten wir uns aus dem Schatten und schlichen einer Gruppe von Palmen entgegen. Kazgar hatte sie gerade erreicht, als aus genau der anderen Richtung ein Luftschneidendes Gebrüll uns erstarren ließ. In unserer Sorge um die Kipuckas, hatten wir unsere zweite Flanke vernachlässigt. Von dort schob sich nun Fijou der blaue Portalwächter durch Sand und Palmem die sich ohne Widerstand seinem Willen beugten. Sollte dies nun das Ende unserer schweren Reise sein? Nur noch wenige Schritte trennte uns von ihm, da erwachten die Templer aus ihrer Starre und Rhalgaln gab gehetzt, doch wortlos das Zeichen hinter die Palmen in Deckung zu gehen. In dem Moment wo der letzte sich dort zu Boden geworfen hatte, brach unser Verfolger hinter einer besonders mächtigen Wurzel hervor. Wir hielten dem Atem an, er schaute sich um, spannte die Hinterbeine und stürzte sich auf ein knorriges hohes Gewächs keine fünf Schritte von uns. Zu unserer Überraschung gab dies nicht einfach nach um den Weg zu uns zu räumen, sondern stieß einen lauten flötenden Ton aus. Das größte Bolobie das ich je erblickte spritzte eine stinkende Fontäne güner Substanz auf sein Gegenüber. Von diesem unerwarteten rettenden Schauspiel wie gebannt, verlor ich für einen Moment jegliches Gefühl für die Lage, bis mich eine blaue Hand plötzlich vom Boden hoch in Richtung des Talausgangs riß.
Wie von den Winden der Lagunen selbst getrieben ließen wir den verhassten Wächter hinter uns, passierten das steinerne Tor in die Freiheit und liefen dahinter einfach weiter, bis wir sicher waren den Verfolger abgehängt zu haben. Vor uns erstreckte sich nun die große Lagune die uns den Weg in die Städte weisen würde. Dort versteckten uns in einem geschliffenen Außenposten der hier vor den Kriegen den Strand bewacht hatte. Nach einigen stillen, lauernden Minuten wurde uns klar - wir hatten es geschafft! So ließen wir uns wie ein durstiger nach langer Trockenheit in das Wasser fallen und suchten unsere Erschöpfung in ihm abzuwaschen. Es folgte eine lange Strecke die nur schwimmend zu bewältigen war, doch die Müdigkeit konnte uns nun nicht mehr einholen. Nicht nachdem wir so weit gekommen waren. Vorbei an zahlreichen Wundern schwammen wir nun unserem Ziel entgegen.
Im Flimmern der Sonne erblickten wir schließlich das drehende Windrat einer großen, auf Stelzen über dem Wasser schwebenden, Stadt. Avendale! Wir rasteten und brachen dann in den Süden auf, in dem, unter den letzten Sonnenstrahlen, Fairhaven, wie von Jena selbst gehoben aus den schier endlosen Fluten hervortauchte. Das Ziel unserer Reise, lange ersehnt und endlich erreicht! Dies war der gewaltigste Marsch den ich je gewagt hatte und zugleich auch der gefährlichste. Dunkel stiegen in mir die Bilder der Flucht meiner Familie auf. Nicht einmal dieser schwere Weg hatte mir so viel abverlangt wie der nun hinter mir liegende. Ich drängte die Gedanken zur Seite. Nun war die Zeit gekommen Grossmeister Rhalgaln und den blutigen Templer Respekt und Sold zu zollen. Selbst ihm stand die Entbehrung der letzten Tage ins Gesicht geschrieben. Nur seine Augen verrieten das er schon auf diesen Moment wartete und mir wurde plötzlich klar das er noch Reserven hatte die ich nicht in der Lage war anzuzapfen. Ein Blick auf die anderen Templer bestätigte meine Entdeckung. Würde eine Horde Bewaffneter versuchen das Tor und uns zu stürmen, - die blutigen Templer würden sie zurückschlagen. Ich lößte den Beutel mit der vereinbarten Summe vom Gürtel und reichte ihn dem Grossmeister. Sie hatten sich jede Münze darin teuer verdient. Höflich tauschten wir Lob und Worte des Abschieds. Doch sprach hinter der Förmlichkeit auch viel Freude und Freundlichkeit aus uns, so dass ich mir heute sicher bin in der Not auf die blutigen Templer zählen zu können. Jedenfalls hatten sie in meinen Augen schon den Sold für ihre nächste Aufgabe verdient. So gingen wir auseinander. Piofuht und ich spendeten noch dem Priester der Karavan für einen Teleportationspackt und betraten dann Fairhaven.
Während ich eine Bleibe für uns suchte machte Piofuht sich auf um die Bar zu erkunden. Dort ließen wir uns dann bis spät in die Nacht nieder um über das Geschehene zu sprechen, bis dieses seinen Tribut forderte und wir den Weg zur Unterkunft antraten.
Unsere Kraft reichte gerade noch bis ins Zimmer. Eingedeckt in den Schmutz der Strasse fielen wir Steinen gleich in einen traumlosen Schlaf. Den nächsten Morgen und alle folgenden verbrachten wir damit das Land und seine Sitten zu erkunden. Selbst den Botschafter suchten wir auf. Eine ungeordnetere Person als Repräsentanten eines Volkes hatte ich noch nie getroffen. Doch das zu erzählen ist eine eigende Geschichte wehrt.
In wenigen Tagen werden Piofuht und ich die Heimreise antreten.
Möge Jena bis dahin ihre schützende Hand über Avalae halten.
Thlindae,
ein Ratsmitglied in Tryker
hiermit möchte ich mich offiziell bei euch für die erfolgreiche Eskorte nach Faihaven bedanken. Ihr habt euch mit euren Leistungen mein aufrichtiges Vertrauen verdient. Während ich euch diese Zeilen schreibe befinde ich mich noch immer im Lande der Tryker. Meine Erkenntnisse über die Kultur der Tryker wachsen Tag für Tag. Doch selbst in dieser studienreichen Zeit ist mir zu Ohren gekommen, dass der Orden der Templer einen Reisebericht veröffentlicht hat. Gerade halte ich eine Abschrift dessen in den Händen. Die Lebendigkeit und Fülle des Berichtes gibt sehr gut den Hergang einiger Ereignisse wieder, deren Schrecklichkeit ich ob der Schönheit hier fast verdrängt hatte. Mein Lob an Corvalerius, den Verfasser, der mir die Gelegenheit gab die Meinung und Ansichten eines blutigen Templers zu den Ereignissen zu lesen.
Mit diesem Brief an euch sende ich gleichzeitig eine eigene Niederschrift der Ereignisse an meine Heimat Avalae. Diese wird dann dort am Ratsbaum ausgehangen. Der Niederschrift liegen einige Handzeichnungen der Reise bei, die euch hoffentlich zusagen. Solltet ihr euch noch einmal in Matis aufhalten, seid ihr herzlich eingeladen diese in Augenschein zu nehmen. Im Anhang findet ihr eine Wegbeschreibung.
Auf Bald und möge Jena euch in dieser turbulenten Zeit beistehen.
Thlindae,
ein Ratsmitglied
*Ihr folgt der Wegbeschreibung nach Avalae und findet dort unter einem am Ratsbaum angeschlagen Brief den versprochenen Bericht.*
Ein Reisebericht in Bildern und Text.
Nach reichem Briefwechsel mit Rhalgaln, Grossmeister der blutigen Templer, waren wir zu dem Entschluß gekommen die Reise in Yrkanis zu beginnen. Er hatte mir ans Herz gelegt mich im Schwimmen zu üben, da ab den Landen der Tryker große Teile der Reise durch Gewässer führen würden. Auf diesem Wege sollten uns Kontakte mit jagendem Getier ersparrt bleiben. Wie weiße und vorrausschauend sein Rat war sollte ich noch herausfinden. Die Muskeln noch vom Training des letzten Tages schmerzend, betrat ich mit Piofuht die Hauptstadt unseres schönen Landes. Dort sollten wir auf die Abordnung der Templer treffen. Wie jedes mal von den manigfaltigen Eindrücken der Stadt angetan, blieben Piofuht und ich stehen. Noch etwas außer Atem musterte ich die auf dem Stadtplatz anwesenden Homins. Händler, Reisende und leicht gerüstetes Volk waren unterwegs, doch keiner von ihnen machte den Eindruck der Kontakt für unser Vorhaben zu sein. Wärend ich schon nervös an den Schatten der vergangenen Monate dachte, fiel mein Blick auf eine Gruppe Zorai. Sie waren allesamt in die gleiche feine Kleidung gehüllt. Eine kurze weiße rot bestickte Tunika über verzierten Rock. Obwohl diese Zorai im wertvollen Stoff nur leichten Schutz zu erwarten hatten, konnte ich mich dem Eindruck nicht erwehren, dass nur ein Wappen auf ihrer Brust sie vom Bild standhafter Krieger trennte. Da lößte sich einer der ihren und schritt auf uns zu. Nach kurzer Begrüßung war klar das es sich um die blutigen Templer selbst handelte.
Bei Empfehlung ihrer Dienste und selbst wärend des Briefwechsels mit Grossmeister Rhalgaln, hatte ich nie auch nur einen Gedanken daran verschwendet welchem Volk meine Begleiter angehören könnten. Zum ersten Mal seit der Planung der Reise war ich wieder vollends sicher die Richtige Entscheidung getroffen zu haben. Die Ereignisse die mich bis dorthin führten, sprachen eine solch deutliche Sprache, dass Jena selbst ihre Hand über dem kommenden haben würde.
Die Abreise verzögerte sich noch einige Male. Nicht zuletzt weil ich, mit Gedankenlosigkeit gestraft, den Satz teurer Kleidung, den ich für besondere Anläße aufbewahrte, vergessen hatte. Da es unverzeilich gewesen wäre, in Reisekleidung im Haus des hohen Botschafter Fairhaven's vorzusprechen, entschuldigte ich mich und eilte zurück um das fehlende Bündel in meine Tasche zu packen. Ganz unerwartet überreichte uns Zorn danach ein von ihm gefertigtes Amulet. Es würde Piofuht und mich vor den vor uns liegenden Gefahren schützen. Als ich es anlegte strömte mir einen kurzen Moment der Geruch des Jungels in die Nase. Er war so reichhaltig und fremd, dass er unweigerlich den Entschluß in mir festigte, die Stadt zu sehen die König Yrkanis so lange Jahre Schutz und Heimat geboten hatte. Dann brachen wir auf.
Unsere Schritte führten uns an die südliche Grenze des majestätischen Gartens. Die Schneedecke hatte, hier wo kaum ein Hügel den Blick störte, die sonst so saftigen Wiesen in eine weiße Steppen verwandelt. Immer wieder von neuem wird mir dort gewahr wie weit unsere Heimat doch ist und unweigerlich stellte ich mir vor wie es wohl vor den Kitinkriegen gewesen sein mochte. Dörfer und Höfe, Kinder, lagernde Händler und bunte Reisende. Heute trifft man nur noch Banditen in den Hügeln. Wir reisten den vergänglichen Garten hinunter, vorbei an den Stützpunkten der Karavan und Kami. Unterwegs kam uns eine Gruppe von Trykern entgegen. Sie sprachen kurz mit Grossmeister Rhalgaln und Piofuht. Wie ich später erfuhr waren es Angehörige der Rebellen von Loria die den Weg der vor uns lag, gerade in die umgekehrte Richtung beschritten hatten. Bevor wir Ketzers Hütte betraten machten wir unsere erste kurze Rast.
Ab hier sollte unsere Reise das erste Mal durch gefährliches Gebiet führen. Vor uns lag das Terretorium zweier gefürchteter Jäger und tatsächlich trafen wir schon nach wenigen Schritten auf Cuttler- und Torbakrudel. Hatten es die blutigen Templer bisher nur mit kleineren Tiere und halbstarke Banditen zu tun gehabt, offenbarten sie nun ihr wirkliches Können. In Schlachtordnung maschierend trieben sie die Angreifer vor sich her und zollten ihrem Namen Respekt. Wie ich feststellte bestand das Gebiet südlich Ketzers Hütte aus einem wahren Labyrinth enger Felsschluchten und niedergerissenen Stüzpunkten. Wir hatten gerade die ersten Trümmer einer vergangenen Behausung erreicht, als Wanderfalke mitten in seiner Bewegung erstarrte und Schweiß ihm von der Stirn rann. Hilflos mußten wir zuschauen wie nach und nach selbst seine Augenbewegungen nachließen und er schließlich keiner Regung mehr fähig war. Die anderen Templer erklärten mir, dass er an einer seltenen Krankheit leide die den Körper einem Anfall ähnlich lähmte und für Stunden unbeweglich zurücklasse. Alle Heilversuche waren bisher fehlgeschlagen und so blieb nur übrig zu warten bis Jena's Funke ihn wieder beseelte. Doch Rhalgaln blickte ihm tief in die Augen und schien dort mehr zu lesen, vielleicht befähigte ihn eine geheime Macht mit seinem Geiste ohne Worte zu sprechen. Jedenfalls drehte er sich plötzlich um und befahl den Abmarsch. Fassungslos sahen Piofuht und ich zu wie die verbleibenden Templer ihr Gepäck schulterten. Rhalgaln der unsere Gesichter las, versicherte uns das Wanderfalke, wenn ihn die Krankheit verließ, aufholen würde - so wie er es immer getan hatte. Der Weg sei noch weit und er wir müßten das Labyrinth vor dem Abend passiert haben. Damit war alles gesagt und wir verließen die Talmulde.
Schon die nächsten Meter ließen mich meine Bedenken vergessen. Zu den ohnehin bedrohlichen Übergriffen durch Jäger gesellte sich eine neue Gefahr: Gibbais!
Die nächste Zeit verbrachten wir damit uns von einer Talmulde zur nächsten durch die engen Felskorridore zu kämpfen. Es sah fast so aus als wenn unser Begehren von Erfolg gekrönt wäre. Doch wir hatten uns getäuscht. Das Labyrinth hielt noch einen weiteren Schrecken für uns bereit. Ein riesiger mit Narben gezeichneter Cuttler versperrte uns den Ausgang aus dem felsigen Käfig. Für einen Moment hatte uns der Anblick erstarren lassen, der Cuttler jedoch ließ uns diesen nicht. Er hatte uns bemerkt und sein Hunger schien unersättlich zu sein, denn er zögerte nicht und stürzte sich auf uns. Nur so schwach wie er uns glaubte waren wir nicht. Kazgar der die Spitze unserer Reisegemeinschaft bildete schlug seinen ersten Angriff zurück und auf seinen zweiten waren die Templer schon vorbereitet. In dieser schweren Lage zeigte sich die Erfahrung der Söldner aus Zorai. All die scheinbar unkoordinierten Bewegungen, Hiebe und Sapentladungen offenbarten, konzentriert auf einen mächtigen Gegner, hinter dieser Zufälligkeit einen Schlachtplan der, selbst mir als ungeschulten, die Erfahrung dieser maskierten Kämpfer zeigte. Hätte uns Jena noch ein wenig Zeit gegeben, wir hätten den Cuttler geschlagen. Eine Horde Torbaks fiel uns in die Flanke. Ihre instinktgesteuerte Wildheit warf unser Schlachtglück um und Torbaks und Cuttler gewannen an Boden. In unserer Not blieb uns keine Wahl als uns zurückzuziehen. Stück um Stück wichen wir in die schmale Schlucht, aus der wir noch einen Moment zuvor gekommen waren. So hungrig waren diese Ungetüme das wir sie erst am Ende des Irrweges abschütteln konnten. Entkräftet von dieser Flucht wanderten wir bis zur Sicherheit des naheliegenden Karavanschreines.
Stumm sah der dortige Wächter zu wie wir uns erschöpft in die Wiese fallen ließen. Nachdem wir etwas zu Atem gekommen waren, versorgten die Heilkundigen unter uns die gerissenen Wunden. Da auch die Ausrüstung ein paar Schläge hatte einstecken dürfen, überprüften wir notdürftig was davon noch zu retten war. Die Arbeit half unseren Sinne wieder in gewohnte Bahnen zu finden und als wir schließlich standen, hatten wir das Ziel wieder vor Augen. Diesmal würden wir das Labyrinth überwinden! Mit neu gewonnener Zuversicht brachen wir auf.
Nicht lange und das Labyrinth lag vor uns. Eine gespenstische Stille umfing es und rief uns allen noch einmal Bilder des Erlebten vor Augen. Als wir wieder in die engen Korridore eintraten wehte uns der Duft frisch erlegter Beute entgegen, scheinbar hatten unsere Verfolger ihren Durst anderweitig gestillt. Nach wenigen Schritten fanden wir das erste Opfer. Zu unserer Überraschung war es kein einfacher Pflanzenfresser, sondern ein Schwertwunden übersähter Torbak, den ein großes Gebiß seiner letzten Lebenskraft beraubt hatte. In ihrer Gier waren die Jäger übereinander hergefallen und so gingen wir weiter, immer gefaßt darauf dem Biest plötzlich gegenüberzustehen. Nur die vereinzelten Körper anderer Torbaks wiesen darauf hin welch Schrecken noch in diesen Gängen wandelte. Schließlich erreichten wir den Ort des Unglücks. Kazgar der noch immer die Gruppe führte spähte vorsichtig um den Felsvorsprung der uns noch vom Kampfplatz trennte. Ein Herzschlag, ein zweiter, und er atmet auf. Der Weg war frei. In Sichtweite befand sich eine Gabelung. Um dem riesigen Cuttler nicht doch noch zu begegnen nahmen wir die Abzweigung die uns um sein Jagdgebiet herum führen sollte. Nachdem wir ein paar weiter Minuten ohne große Gegenwehr zurückgelegt hatten war klar, dass wir ihm entkommen waren und während wir uns noch darüber freuten, traten wir aus dem Irrgarten heraus.
Ich weiß noch dass die Freude in den Reihen nicht lange währte, denn sie hätten das übergroße Tier gerne erlegt. Doch Piofuht und ich waren glücklich die schmalen Schluchten hinter uns gelassen zu haben. Vor uns erstreckte sich eine lange, hoch aufragende Felswand und für einen Moment schwand mir der neu gewonnene Mut. Die Sonne stand schon tief und sollte dies eine Sackgasse sein, hätten wir eine schwere Nacht vor uns. Ein Ruf durchschnitt meine dunklen Gedanken. Der Eingang, er lag direkt vor uns!
Der erste Teil unserer Wanderschaft lag nun hinter uns. Wir passierten das Portal. Ein prickeln durchfloß meinen Körper und als die Starre des schnellen Reisens von mir abfiel, sah ich am Ende einer kurzen Höhle den Sternenhimmel über silbrigen Sand. Grossmeister Rhalgaln hieß mich im Lande der Tryker willkommen. Warscheinlich sah er das erleichterte Lächeln auf meinem Gesicht, denn er warnte mich noch vor dem hinaustreten. Die gefährlichste Strecke lag noch vor uns. Und noch jetzt hallt mir seine Stimme im Kopf wie er uns eröffnet das dies, trotz seiner Schönheit, der lebensfeindlichste Fleck auf Atys sei. Nicht weit der Höhle streckten sich mannshohe verbrannte Balken und Trümmer wie riesige knochige Finger dem schwarzen Himmel entgegen. Vor mir hielten die Templer plötzlich in ihrer Bewegung inne. Wortlos zeigte Rahlgaln erst auf das Wasser und dann auf ein blaues Ungetüm, das dem letzten in Größe um nichts nachstand.
Schon oft hatte ich gehört das solche Bestien die alten Portale bewachten, doch glaubte ich bis dahin dieses Hindernis mit dem Cuttler überwunden zu haben. Wie ich später erfahren sollte hieß diese neue Bestie Fijou.
Wir bildeten kleine Gruppen die dann einzeln zum nahen See stürmen sollten. So würden wir den Torwächter verwirren und hoffentlich wohlbehalten das Wasser erreichen. Wir liefen los. Die erste Gruppe weckte ihn aus seinem Schlaf und als er sich erhob um den Störenfried zu stellen, war er der schieren Menge von laufenden Homins nicht her und schnappte unkoordiniert in die leere Luft. Am Rand des Sees angekommen stürzten wir in das rettende Naß und ließen den blaue Jäger verstört am Ufer zurück.
Wie wir in den nächsten Stunden feststellen sollten war dieser See war der einzig sichere Fleck weit und breit. Immer wieder schwammen wir seinen Rand ab um eine Lücke im Gürtel der feindlichen Fauna zu finden, denn nicht nur Fijou versperrte hier den Weg. Kipukas, Kipestas und ein kreigerischer Stamm schwer bewaffneter Tryker teilten sich die Fläche zwischen Strand und hohen Bergen, durch welche wir erhofften nach Avendale zu gelangen. Viele Ausfälle wagten wir, testeten die Flanken unser Gegenspieler und rieben einzelne Kampfverbände auf. Doch immer wieder füllten sich die erkämpften Lücken mit ausgeruhter Verstärkung. Es schien aussichtslos. Die Karte die wir mitführten, war inzwischen so aufgeweicht das ein entziffern einer neuen Route unmöglich wurde. Daher steuerten wir schwimmend eine Stelle an, die uns schon zu Anfang viel Erfolg versprochen hatte. Die Sonne schob sich nun über die Berge des Talkessels. Langsam entblößte sie einen leeren Strand, erreichte die Palmen und machte sich schließlich auf um den Fels selbst zu erkunden. Noch wenige Meter und kein Widerstand in Sicht. Doch das Glück hatte uns verlassen. Eine Horde Kipukas schlief im weichenden Schatten des Berges und als die Sonne ihre Panzer erreichte, streckten sie sich und begaben sich auf die Beine. Plötzlich, als hätte er eine Eingebung gehabt, drehte sich Rhalgaln im Wasser um und blickte auf den See hinaus. Gespannt versuchten wir auszumachen was er in dessen Weiten entdeckt haben mochte. In einiger Entfernung wirbelte irgendetwas Wasser in weiten Bögen durch die Luft und es kam auf uns zu. Dann trat die warme Sonnenscheibe vollends hinter dem Steinmassiv hervor und lüftete so den Schleier der das Herannahende vor unseren Augen verbarg. Es war Wanderfalke!
Er hatte uns eingeholt. Trotz der auswegslosen Situation schlich sich ein freudiges Lächeln auf die Gesichter unserer Wandergemeinschaft. Er berichtete das er seinen Reisepackt benutzt hatte um nach Zorai und danach zum Portal zu teleportieren. Von dort aus hatte es nur einen Weg in die Freiheit gegeben und so waren wir uns schließlich begegnet.
Gerade hatte Wanderfalke seine Erzählung beendet als er wie überrascht sein Blick auf den Strand richtete. Die Kipukas waren verschwunden und der Weg frei. Geduckt eilten wir vom Wasser zum Rand der Felsen. Immer wieder schauten wir uns, einen Hinterhalt vermutend, mistrauisch um. Nie haben die Homins enträtseln können wie geplant die Kittins wirklich vorgingen und nun war sicher kein Zeitpunkt um es herausfinden. An den Stein gedrückt arbeiteten wir uns an den Durchgang zwischen den Bergen heran. Einzelne Tiere erschwerten unser Vorankommen doch schließlich traten wir auf die freie Fläche hinaus. Aus den Augenwinkeln heraus wurde ich einer Bewegung gewahr. So schnell war der Eindruck entschwunden das ich nur noch einen flüchtigen Schemen hinter einer Verwerfung entschwinden sah als ich mich umdrehte. Wir mußten weiter. Solch eine Chance würde sich uns nicht noch einmal bieten. Doch während wir das natürliche Tor passierten schaute ich noch einmal über meine Schulter.
Auf eben dieser Verwerfung stand eine kleine gebückte Figur und schaute uns nach. Wie konnte sie nur in diesem unfreundlichen, gar feindlichen Gebiet überleben. Jena selbst mußte ihre Hand über diesem kleinen Wesen halten. Wir passierten einen großen Stein und noch während ich dies dachte, geriet die Verwerung samt neugierigem Besteiger hinter dem Felsen außer Sicht.
Das Land öffnete sich nun zu einer weiten Fläche, nur vereinzelt durchbrochen von Palmen und riesenhaften Wurzeln. Auch hier streiften Rudel von chitinplattenbewehrten Ungetümen umher, doch blieben diese meist im Schatten schmaler Felsen die wie steinerne Nadeln über die wenigen Sandmulden wachten. In meiner Erinnerung sah ich noch eimal die Karte die uns nach Fairhaven führen sollte. Wenn wir wirklich so weit gekommen waren wie ich mir ausrechnete, lag hinter der nächsten Bergenge das große Gewässer das alle Städte umfloß. Von dort aus würde nicht mehr der Schwertarm sondern die Ausdauer das Vorankommen bestimmen. Diesmal hielten wir uns an die schattige Flanke des Berges und suchten in seinem Schutz ungesehen dieses letzte Tal zu durchqueren. Der Ausgang schien schon zum greifen nahe, als die leichte Biegung der Wand den Blick auf ein Rudel großer Kipuckas freigab. Der Kampf gegen sie war nicht zu wagen. Uns blieb keine Wahl, wir mußten die Sicherheit des Felsens verlassen und eine Weg durch die Mitte wagen. Die Kittinabkömmlinge beobachtend, lösten wir uns aus dem Schatten und schlichen einer Gruppe von Palmen entgegen. Kazgar hatte sie gerade erreicht, als aus genau der anderen Richtung ein Luftschneidendes Gebrüll uns erstarren ließ. In unserer Sorge um die Kipuckas, hatten wir unsere zweite Flanke vernachlässigt. Von dort schob sich nun Fijou der blaue Portalwächter durch Sand und Palmem die sich ohne Widerstand seinem Willen beugten. Sollte dies nun das Ende unserer schweren Reise sein? Nur noch wenige Schritte trennte uns von ihm, da erwachten die Templer aus ihrer Starre und Rhalgaln gab gehetzt, doch wortlos das Zeichen hinter die Palmen in Deckung zu gehen. In dem Moment wo der letzte sich dort zu Boden geworfen hatte, brach unser Verfolger hinter einer besonders mächtigen Wurzel hervor. Wir hielten dem Atem an, er schaute sich um, spannte die Hinterbeine und stürzte sich auf ein knorriges hohes Gewächs keine fünf Schritte von uns. Zu unserer Überraschung gab dies nicht einfach nach um den Weg zu uns zu räumen, sondern stieß einen lauten flötenden Ton aus. Das größte Bolobie das ich je erblickte spritzte eine stinkende Fontäne güner Substanz auf sein Gegenüber. Von diesem unerwarteten rettenden Schauspiel wie gebannt, verlor ich für einen Moment jegliches Gefühl für die Lage, bis mich eine blaue Hand plötzlich vom Boden hoch in Richtung des Talausgangs riß.
Wie von den Winden der Lagunen selbst getrieben ließen wir den verhassten Wächter hinter uns, passierten das steinerne Tor in die Freiheit und liefen dahinter einfach weiter, bis wir sicher waren den Verfolger abgehängt zu haben. Vor uns erstreckte sich nun die große Lagune die uns den Weg in die Städte weisen würde. Dort versteckten uns in einem geschliffenen Außenposten der hier vor den Kriegen den Strand bewacht hatte. Nach einigen stillen, lauernden Minuten wurde uns klar - wir hatten es geschafft! So ließen wir uns wie ein durstiger nach langer Trockenheit in das Wasser fallen und suchten unsere Erschöpfung in ihm abzuwaschen. Es folgte eine lange Strecke die nur schwimmend zu bewältigen war, doch die Müdigkeit konnte uns nun nicht mehr einholen. Nicht nachdem wir so weit gekommen waren. Vorbei an zahlreichen Wundern schwammen wir nun unserem Ziel entgegen.
Im Flimmern der Sonne erblickten wir schließlich das drehende Windrat einer großen, auf Stelzen über dem Wasser schwebenden, Stadt. Avendale! Wir rasteten und brachen dann in den Süden auf, in dem, unter den letzten Sonnenstrahlen, Fairhaven, wie von Jena selbst gehoben aus den schier endlosen Fluten hervortauchte. Das Ziel unserer Reise, lange ersehnt und endlich erreicht! Dies war der gewaltigste Marsch den ich je gewagt hatte und zugleich auch der gefährlichste. Dunkel stiegen in mir die Bilder der Flucht meiner Familie auf. Nicht einmal dieser schwere Weg hatte mir so viel abverlangt wie der nun hinter mir liegende. Ich drängte die Gedanken zur Seite. Nun war die Zeit gekommen Grossmeister Rhalgaln und den blutigen Templer Respekt und Sold zu zollen. Selbst ihm stand die Entbehrung der letzten Tage ins Gesicht geschrieben. Nur seine Augen verrieten das er schon auf diesen Moment wartete und mir wurde plötzlich klar das er noch Reserven hatte die ich nicht in der Lage war anzuzapfen. Ein Blick auf die anderen Templer bestätigte meine Entdeckung. Würde eine Horde Bewaffneter versuchen das Tor und uns zu stürmen, - die blutigen Templer würden sie zurückschlagen. Ich lößte den Beutel mit der vereinbarten Summe vom Gürtel und reichte ihn dem Grossmeister. Sie hatten sich jede Münze darin teuer verdient. Höflich tauschten wir Lob und Worte des Abschieds. Doch sprach hinter der Förmlichkeit auch viel Freude und Freundlichkeit aus uns, so dass ich mir heute sicher bin in der Not auf die blutigen Templer zählen zu können. Jedenfalls hatten sie in meinen Augen schon den Sold für ihre nächste Aufgabe verdient. So gingen wir auseinander. Piofuht und ich spendeten noch dem Priester der Karavan für einen Teleportationspackt und betraten dann Fairhaven.
Während ich eine Bleibe für uns suchte machte Piofuht sich auf um die Bar zu erkunden. Dort ließen wir uns dann bis spät in die Nacht nieder um über das Geschehene zu sprechen, bis dieses seinen Tribut forderte und wir den Weg zur Unterkunft antraten.
Unsere Kraft reichte gerade noch bis ins Zimmer. Eingedeckt in den Schmutz der Strasse fielen wir Steinen gleich in einen traumlosen Schlaf. Den nächsten Morgen und alle folgenden verbrachten wir damit das Land und seine Sitten zu erkunden. Selbst den Botschafter suchten wir auf. Eine ungeordnetere Person als Repräsentanten eines Volkes hatte ich noch nie getroffen. Doch das zu erzählen ist eine eigende Geschichte wehrt.
In wenigen Tagen werden Piofuht und ich die Heimreise antreten.
Möge Jena bis dahin ihre schützende Hand über Avalae halten.
Thlindae,
ein Ratsmitglied in Tryker
Last edited by enofuht on Sun Jun 12, 2005 6:52 pm, edited 1 time in total.
Reason: text eingefügt
Reason: text eingefügt
An Jena glauben, König Yrkanis dienen, stolz sein, Frieden suchen, das Schöne erkennen und nach dem Unmöglichen streben
Das ist ein Matis aus dem Hause Elantar_______________________
Avalae - der Wind dreht...
www.RRPP.de - Das Ryzom RolePlay Project - Thlindae
Das ist ein Matis aus dem Hause Elantar_______________________
Avalae - der Wind dreht...
www.RRPP.de - Das Ryzom RolePlay Project - Thlindae