Warum wählte ich Kami

[graysoon]

Nach ner Woche Ryzom-Pause, my 2Cent!

Hmm .. ok .. dann versuch ichs auch ma

Ins Spiel eingestiegen bin ich eigentlich komplett blind. Spiel installiert, Fyros-Charakter ausgewählt (kannte bei der Rasse schon Spieler) und ab gings. Nach ein paar Wochen Testphase ob mir das Spiel zusagt habe ich mich dann mit der ganzen Hintergrundgeschichte beschäftigt. Was ist Atys, welche Völker gibt es, was für Religionen, welche Einstellungen haben die Völker, usw …

Die Karavans wirkten auf mich: „moderner“ Glauben, technisch, dunkle Gestalten, auf eine Person fixierter Glaube

Die Kamis wirkten auf mich: offen, erweiterbar, Alt (im positivem sinne), hier wird keine Person festgesetzt sondern eine Art Energie, Erhaltung des Planeten, sorge um die Natur

Da ich das alte, mystische mag und mich in einer Religion nicht einer bestimmten Person unterwerfen möchte, wählte ich die Kamis!

Ein Zorai war somit eigentlich schon Pflicht Da die Grundeinstellung bzw. Lebenseinstellung des Volkes die ganzen Prinzipien der Kamis beinhaltet.

Der Charakter Theodore:

Aufgewachsen im tiefsten Dschungel, abseits der normalen Straßen wuchs er auf. Nach der Maskenzeremonie machte er sich auf den Weg um Atys kennenzulernen. Auf seinen Wanderungen lernte er Ang-Chai-Kurita kennen. Auch wenn sein Glaube an die Kamis stark war, wurden sie durch die Gespräche mit Ang noch weiter vertieft. Er würde seine spirituelle Erleuchtung durch seine Worte und Taten irgendwann erfahren, dies war allerdings noch ein weiter Weg.

[cushing]

Mehr solide Kamigläubige/Karavangläubige (das irre- lass ich mal weg *g*) mit mehr als nur einem Entscheidungsgerüst das auf "aus dem Bauch/der Gelegenheit heraus" basiert wünschte ich mir auch...
Aber diese Zeiten sind wohl leider Vergangenheit...

Die Definition ist halt ein bißchen heikel, nicht? Woran erkennst Du den "Gläubigen"? An seinem Fähnchen? Oder an seinem fortwährenden Götzengebrabbel? Ist jeder Gläubige auch ein Missionar, der von nichts anderem reden kann als seinem Glauben? Damit wir uns nicht mißverstehen: ich gebe Dir (und - in gewissem Maße - Carfesch) recht. Aber die Umsetzung von Glauben kann und sollte ja nicht bei allen gleich sein. Wenn jemand fortwährend Salazar bekehren wollte, dann würde er irgendwann nicht mehr aus der Wohnung 'rausgehen - und das, obwohl er bekannterweise diskutierfreudig ist. Aber wem sag' ich das.

Homins von heute wissen um das Vergangene nichtmal mehr...sie sind ausschliesslich vom jetzt geprägt...ohne Werte, ohne Ziele, ohne inneren Kern...
Das ist das was so bedauerlich ist...

Das unterschreib ich Dir sofort. Hat was von RL, oder? Politiker sind dort zu Buchhaltern geworden, die ihrer Arbeit mehr oder weniger geordnet, aber ohne Leidenschaft nachgehen; Wirtschaftsbonzen arbeiten nicht mehr an gloriosem Firmenwachstum, sondern wickeln unterm Tisch ihre Gesellschaften (und deren Mitarbeiter, "Humankapital") ab. Oben keine Scham, unten keine Perspektive. Nicht mal 'ne kleine RAF leistet man sich mehr . "Am Gelde hängt, zum Gelde drängt doch alles."

Was aber auffällig ist, finde ich, ist eine Art RP-Exitus im Spiel ganz allgemein. Weil ohnehin recht übersichtlich, ist der Verlust oder die Pause jedes RP-Spielers doppelt schmerzhaft. Dabei gibt sich das Eventteam wirklich Mühe, und die Verfolgung von Muang letztens fand ich richtig klasse. Btw, wollte sich Muang nicht mit jemandem treffen? Die Gelegenheit haben wir ihm dann nicht gelassen und uns möglicherweise eine Erkenntnis vermurkst. *g*

PS: 'Tschuldigung, was is'n "Pownzors"?

[zhidao]

Zu der Sache mit dem gelebten Glauben:
Wenn euch das so wichtig ist dann jammert nicht in den Foren rum, sondern tragt das doch aktiv ins Spiel.

Hierfür hab ich glaub ich eine passende Antwort, die mir in Anlehnung an einen aktuellen Kinofilm in den Sinn kam...
Ältere Spieler wie ich machten das durchaus, teilw. über Monate und länger mehr oder minder intensiv, oftmals ohne jegliche Resonanz und ohne Gleichgesinnte zu treffen.
Es fühlt sich dann ein bissl wie unerwiederte Liebe an mit gleichen Folgen...

Irgendwann, egal welchen Anreiz es braucht, erkennt man (oder wird von Ma-Duk/Jena getreten zu erkennen), das es keinen Wert mehr hat, ihr hinterher zu steigen, das es gar schädlich ist und wendet sich ab...
Wendet sich ab, um weiter zu ziehen und trifft vermutlich auf eine neue Liebe. (angelehnt an die Story von "Liebe braucht keine Ferien", toller Film)
Was bleibt ist leise Trauer darüber, die ab und an hervortritt...

Es ist schon ewig her, dass ich Ingame jemanden getroffen habe der ernsthaft andere Spieler zu seinem Glauben bekehren wollte.
Die meisten die mittlerweile für ihre jeweilige Fraktion eintreten, verehren nicht ihre "Gottheit" sondern den Götzen Pownzors.

Was wohl daran liegt, das die Homins an dem wirklichen Glauben und dem dahinter
a) kein Interesse haben oder
b) keine Kenntnis mit Faulheit gepaart Wissen anzueignen (denn dafür bedarf es intensiverer Beschäftigung mit dem Thema) mit sich tragen und es sich daher in niveaulosem Kami=phöse, Coma=phöse, Ally=Unheil, UH=Machtgierige blabla blablub endet.
c) die Bekehrung als ein wenig geeignetes Mittel betrachten, da es Überredung gleich kommt und diese für schlecht empfunden wird (wozu ich z.B. stehe)
d) andere Gründe sie daran hindern

Primär eine Folge des sich schnell ausbreitenden RL-gesellschaftlichen Wunsches auf allen Ebenen, möglichst alle Dinge vorgekaut serviert zu bekommen, möglichst mit jemandem der einem das in den Mund stopft (füttert), damit ja kein Aufwand damit verbunden ist, der Genuss aber denoch nicht verloren geht.
Irgendeiner hat mal gesagt, das das Gesellschaftsbild an der Ausgestaltung der Aktivitäten der Gesellschaft zu sehen und zu erkennen ist. Wir werden zur Zeit von passiven Aktivitäten geleitet. Sport, Musikveranstaltungen, Onlinegames...Alle haben starke Facetten von passiver Beteiligung...inbegriff des Vorkauens...Machen lassen, statt selber machen. Ein Bild das traurig macht, wenn man es deutet....(jedenfalls ist das bei mir so)


Äh aber ich schweife ab...

Das führt dann zu einem Verlust der Tiefe, RL wie IG...Salazar hats ja gut getroffen mit seinem RL Bezug Danke Salazar.


Ling Fu-Ran

[XoloX]

Ältere Spieler wie ich machten das durchaus, teilw. über Monate und länger mehr oder minder intensiv, oftmals ohne jegliche Resonanz und ohne Gleichgesinnte zu treffen.

Nuvad, dem kann man kaum etwas hinzufügen...denn "damals™" tat ich genau das, was Du bemängeltest. Und alleine geht das nicht....

Wie oft debattierte ich "damals™" mit gleichgesonnenen Entgegengesinnten am Stall von Pyr (oder Fairhaven, oder Natae, oder Dyron...), wie oft zitierte ich die Lore, die "damals™" noch als verbindlich aufgenommen wurde und sogar bei Einigen bekannt war, und dies auch im Forum hier (beides , wer mag darf meine alten, sehr alten Posts mal durchwühlen )....und amüsierte mich zeitgleich im Tell mit dem Gegenüber.
All das gibt es nicht mehr, so scheint mir. Oder es meidet mich erfolgreich.
Wenn ich heute einem Karavan den Glauben an Ma-Duk, was auch für mich eher ein umfassender Begriff, eine In-Wort-Fassung einer Lebensauffassung, ist, näher bringen will, wird nicht mit Worten sondern Gewalt geantwortet.
Im Grunde ist dies seit den Tempelbauten so. Bestimmt fühlt es sich auch aus umgekehrter Ausrichtung so ähnlich an, ich kann es nur nicht beurteilen. Irgendein Schalter wurde dort umgelegt.
Wenn heute in schöner Regelmässigkeit die Glaubensreformationstruppen (→)zB(←) in Pyr anmarschieren, ihren Glauben gegenüber den Glaubensgegnern vertreten und bei dem Ganzen nicht ein Wort glaubensbekundender Natur fällt ("Für <insert deity here>!" zählt nicht), kann ich dem nur bitter amüsiert zuschauen. Es hat selbst mich mittlerweile dazu bewogen, die dummen GlaubensbekundungszumEgoAusgleichzielscheiben zu deaktivieren.
Und es stimmt mich nicht nur traurig, so als wäre etwas verloren gegangen, was für mich ebenso einen Reiz von Atys ausmachte, es verdirbt mir persönlich auch die Lust.
Leute, die sich durch alles und RP besonders ständig auf den Rüssel ihres Meks getreten fühlen verstärken nur noch den Eindruck, dass das Rollenspiel in diesem Rollenspiel von denen, die Rollenspieler interpretieren und eine Rolle spielen wollen nicht mehr rollengespielt werden will - und nicht mehr erwünscht ist.

Evolution? Revolution? Regression?
Ich setzte mein Kreuzchen bei Letzterem.

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Aber zurück zum eigentlichen Threadthema:
Der Kamiglaube entspringt - in diesem Ansatz mal gänzlich unesoterisch - einer einfachen Ungleichung, die in allen Welten Bestand hat. Ich kürze sie mal auf Atys und uns herunter:

G > M

Dies gilt für mich hier wie dort, und ich meine, dass es nicht nur für mich alleine gilt.
Ich übersetze mal....
G = Geist
M = Materie

Statt Geist kann man auch Energie sagen, damit es ein physisches Gesetz wird, aber lassen wir das
Die Handlungsweise, das Auftreten und die Ziele, ja sogar die uns bekannte Historie der Karavan sind deutlich der Materie zugewandt, die der Kami dem Geist. Und das bereits weit bevor Ma-Duk in der spielerbekannten Lore aufgetaucht ist und alle sich mit "Jena mit Dir" begrüssten. "Damals™" halt

Die Wahl fiel entsprechend einfach - ausser, ich hätte einen Homin spielen wollen, den ich als Person verabscheuen würde. Das tue und tat ich in anderen Universen bereits zur Genüge.

[zhidao]

*spendet Xolox schweigend ein wenig anerkennenden, zustimmenden Applaus*

[cushing]

Nach der Lektüre von Xolox' Posting bin ich definitiv für einen Thead zur Glaubensdiskussion, aber ich mag ihn nicht eröffnen, wenn ich der Einzige bin, der diskutieren will. *g*

So, und das war wohl genug Off-Topic (na ja, irgendwie ).

[jonasq]

Stichwort "gelebter" Glaube:
Das geht nahtlos ins RP über, auf beiden Seiten.

Und wie überall gibt es Personen, denen RP einfach abgesprochen wird.
Denen ihr RP nicht anerkannt wird, oder gar als Mittel zum Zweck angesehen wird.
Die Konsequenz daraus ist, daß viele Leute die Lust verlieren, dies zu praktizieren oder gar zu erlernen.
Oder auch weil ihnen über den Mund gefahren wird (siehe RP Forum: "edit XXX: OOC Kommentare entfernt" usw.)

RP, und daraus resultierend die Konfrontation/Kreation mit der eigenen Geschichte, bzw Geschichte des eigenen Charakters, ist für einen "Neuling"(in Bezug auf das, was hier als "RP" bezeichnet wird) ein Prozess der viel zu leicht abgewürgt werden kann, und de facto wird.

Beispiele aufgreifen möchte ich jetzt nicht, aber es gibt genügend Leute, die gern mal RP, auch in Bezug auf aktiven Glauben, erleben und ausleben würden, wenn denn Akzeptanz im Ansatz erkennbar wäre.

Da dies aber weithin nicht der Fall ist, brodeln die einzelnen Gruppierungen für sich, deren RP die interne Gildenstory ist. Für alle externen Leute ist diese Story jedoch erdachter Humbug ohne Bezug und Grundlage und nicht des Prädikats "RP" würdig.
Man könnte jetzt noch weiter abschweifen zu Rechtschreibung/Grammatik und bis hin zum Ausdruck (und da meine ich sprachlichen Ausdruck), dies führt hier jedoch erstmal zu weit.

Um letztendlich die Kurve zum Thema Glaube zu kriegen:
Und da "Glaube" nunmal eine RP-Äußerung ist, hängen die beiden Dinge unzertrennlich aneinander.

Ich hoffe, man konnte folgen
Mikira (die übrigends Karavan "wählte")