Ascarod auf Atys

Moderator: Geist von Atys

ascarod
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Ascarod auf Atys

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Ascarod auf Atys

- Geschichten und Anekdoten aus dem Leben eines jungen Fyros -

Inhalt
1. Prolog
2. Auf nach Pyr
3. Kontakt
4. Verwirrung
5. Woher - Wohin
6. Alltagsfrust
7. Homins auf Atys
- 7.1 Zetus
- 7.2 Nuria
- 7.3 Inge
- 7.4 Zofe
8. Das Lächeln Jenas <- Neu


1. Prolog
Müde sass ein junger Fyros-Krieger in der Mitte des Lagers. Ganz versunken schien er nichts von dem wilden Treiben um sich wahrzunehmen. Die vielen Flüchtlinge auf dem Weg zu Lehrern und Auftraggebern, die fortgeschrittenen Lehrlinge der verschiedenen Künste auf der Suche nach Beschäftigung, ...

Ascarod - so hiess der junge Fyros - war in den letzen Tagen selbst wie ein Irrsinniger umhergerannt im Vorhaben die vielen Anforderungen zu erfüllen, die hier an ihn gestellt wurden. Die meisten Aufgaben hatte er mit Bravour erledigt, vieles alleine, manches mit Hilfe freundlicher Homins. Von den zahlreichen Namen die er dabei gelernt hatte, waren ihm vor allem zwei im Gedächtnis geblieben. Mizzi und Cilly, eine Fyros und eine Tryker-Frau, die ihn gelegentlich gerettet hatten. Deren attraktive Erscheinung mochte sicher dazu beigetragen haben, seine Merkfähigkeit zu verbessern.

Nun sass der junge Nachwuchsmagier und Kriegerlehrling auf dem Gras im Zentrum des Rangerlagers und liess sowohl seine jüngere als auch längst zurückliegende Vergangenheit Revue passieren.

Geboren in einem kleinen Fyros-Dorf hatte er seine Kindheit trotz der ständigen Bedrohung durch Kitins, Kriegen mit den Matis und vielem mehr recht unbeschwert verbracht. Begleitet wurde er meistens von zwei Mädchen seines Alters, Waladan und Rhonjia, die es immer wieder schafften seinem männlichen Geltungsdrang einen Dämpfer zu verpassen. Wenn auch hübsch anzuschauen, zimperlich waren die Fyros-Frauen nicht.

Vorgesehen für die Laufbahn eines Magier-Kriegers war Ascarods Weg schon vorgegeben, doch plötzlich hatte ihn damals eine unerklärliche Ruhelosigkeit erfasst und er hatte sein Dorf verlassen um sich irgendwo in der Fremde einfach treiben zu lassen. Jahrelang war er ziellos umhergestreift bis zu der schicksalhaften Begegnung vor knapp einer Woche.

Auf der Suche nach jagdbarem Wild war Ascarod am Rande der Wüste unterwegs, als er auf eine kleine Oase stiess. Durstig strebte er dem kleinen Teich in der Mitte zu, als er stolperte und bäuchlings zu Boden fiel. Als er aufschaute um festzustellen was ihn zu Fall gebracht hatte, blickte er auf die Spitze eines Schwertes nur wenige Millimeter von seinem Auge entfernt und dahinter in ein paar erbarmungslose Augen. Doch unvermittelt begann das Schwert zu zittern, die Gestalt die Ascarod gegen die Sonne nur schemenhaft erkennen konnte trat einen Schritt zurück und stiess einen hellen Schrei aus. "Ascarod! Rhonjia es ist Ascarod!". Eine zweite Figur trat in Ascarods Sichtfeld und schien ebenso überrascht.

Wenig später sassen die drei um ein kleines Feuer und tauschten Erzählungen aus. Wobei die beiden jungen Frauen, zu denen Ascarods einstige Spielgefährtinnen herangewachsen waren sich merklich zurückhielten. Am Ende sagte Waladan, die schon immer die Anführerin der drei gewesen war: "Ascarod, wir freuen uns über das Wiedersehen. Aber wir haben dringende Pläne, über die wir jetzt nicht reden dürfen. Du hast Deine Ausbildung die letzten Jahre vernachlässigt und kannst weder gegen uns, noch gegen die schlimmeren Gegner in dieser Region standhalten. Kehre zurück zur Insel der Flüchtlinge. Beginne endlich Deine vorbestimmte Laufbahn und schreib uns, wenn Du bereit bist uns auf unseren Wegen zu begleiten".

So war Ascarod schliesslich hier gelandet, hatte die vielfältige Ausbildung begonnen und schon einige Erfahrugen sammeln können. In großer Euphorie hatte er deshalb einen Brief an Waladan und Rhonjia geschrieben und erwartete nun die Nachricht, dass er kommen und ihnen beistehen dürfe. So ganz sicher war er sich aber doch nicht, ob er die Insel schon verlassen wollte, da er hier inzwischen mit so vielen Leuten Bekantschaft geschlossen hatte und immer noch weit davon entfernt war, selbstständig als Magier oder Krieger in der Welt von Atys zu bestehen.

Und da saß er nun, grübelte und haderte und harrte der Dinge die da in naher Zukunft auf ihn einprasseln sollten.
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2. Auf nach Pyr

Die Dämmerung warf ihre ersten Vorboten auf die noch schlafende Stadt als der Sturm langsam nachliess. Nur ein sanfter kühler Wind war noch zu spüren und liess die wenigen Homins die um diese Zeit schon durch die dunklen Gassen und Plätze von Pyr schlichen erschauern.

Ascarod schüttelte missmutig den Sand von seiner Decke und versuchte mühsam noch etwas Schlaf zu finden, was direkt an der Mauer des Aussenbezirks auf dem Boden liegend nicht ganz einfach war. Trotzdem döste er nochmal ein, zu erschöpft war er von den Ereignissen der letzten beiden Tage. Leise stöhnte er im Schlaf vor sich hin, denn sein Körper war übersät von Biß- und Schürfwunden und jeder Muskel schmerzte.

Im Halbschlaf huschten seine Erlebnisse noch einmal en ihm vorbei und liessen seinen Geist nicht zur Ruhe kommen. Vor knapp zwei Tagen hatte er Nachricht von Waladan bekommen. Kurz und knapp standen die Worte "Komm! Sofort!" auf dem einfachen Schreiben. Sofort hatte er sich von der Insel der Flüchtlinge nach Pyr aufmachen wollen, doch Chang der Starke verweigerte die Freigabe und verlangte das Erledigen einer weiteren Aufgabe: einen Kirosta töten. Doch um die erforderlichen Fertigkeiten zu bekommen, musste Ascarod erst noch vier ganze Trainingseinheiten im Nahkampf absolvieren und das innerhalb weniger Stunden. Geduld war noch nie eine Stärke von Waladan gewesen.

Kurze Zeit später war es dann soweit. Angetan mit einer neuen Ranger-Rüstung betrat Ascarod die Kami-Enklave und betrat Sekunden darauf staunend die Stadt Pyr.

Waladan, die ihn empfangen hatte nahm ihn zuallererst formlos in die Gilde auf, die sie mit Rhonjia zusammen gegründet hatte. Die Pioniere von Atys. Das Gefühl jetzt Teil einer starken Gemeinschaft zu sein verliess Ascarod gleich wieder, als Waladan meinte "Nun sind wir schon zu dritt. Aber verrate niemandem hier wer wir sind, ich erkläre Dir alles Weitere später".
Danach führte sie ihn durch die Stadt und präsentierte ihm am Ende gleich die nächste Enttäuschung.
"Was?" rief Ascarod, als seine Freundin ihm eröffnete, dass es noch gar kein Gildenhaus gab.
"Ihr lasst mich hierher in dieses elende Wüstennest kommen um mir zu eröffnen, dass ich im Freien, im Sand schlafen darf? Ich will sofort zurück".

Das war leider nicht möglich und so verbrachte Ascarod seine erste Nacht in Pyr schmollend in einer Ecke in der Nähe des Stadttores, in der Hoffnung es würde ihn keiner der heldenhaft aussehenden Krieger und Kriegerinnen sehen, die allenthalben durch die Strassen liefen. Wie dieses Abenteuer wohl weitergehen würde?
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3. Kontakt
Er wurde verfolgt, es gab keinen Zweifel. Kurz nach Anbruch des Tages hatte sich Ascarod auf den Weg durch Pyr gemacht um einige Aufträge zu erledigen. Doch plötzlich überkam ihn das Gefühl beobachtet zu werden. Er blieb immer wieder stehen, drehte sich um, ging schneller um seinen Lauf hinter eine Ecke aprupt abzubremsen doch vergeblich. Er konnte nicht feststellen, wer oder was ihm folgte. Er vemeinte zwar gelegentlich einen hellen Schimmer hinter der nächsten Ecke wahrzunehmen, konnte aber bei genauerem Hinsehen niemanden entdecken.
Resigniert setzte er seinen Weg fort, als ihm der Zufall zu Hilfe kam. Eine kleine Patroullie von Wachen geriet mit dem Führer von zwei voll beladenen Pack-Mektoubs aneinander, welche dieser durch eine enge Gasse führte.
Ascarod nutzte geistesgegenwärtig die Gelegenheit und sprang mit wenigen Sätzen in einen dunklen Hauseingang. Dort verharrte er bewegungslos. Schier endlose Minuten vergingen und er wollte schon seinen Weg fortsetzen, als er auf der gegenüberliegenden Strasse wieder diesen hellen Schimmer wahrnahm. Und dann stockte ihm der Atem.
Selenruhig ging eine schöne Matis-Frau langsam über den Platz. Ihr weißes Gewand schimmerte in der aufgehenden Sonne und das rötliche Haar schien zu glühen. Doch nicht nur die Anmut der Frau war es, die Ascarod beeindruckte. Quer über den Platz vermeinte er eine immense Energie zu spüren und es war als ob die Luft vibrierte.

Unvermittelt blieb die Erscheinung in der Mitte des Platzes stehen uns schaute genau in Richtung von Ascarods Versteck. Ihr Blick war kalt und durchdringend, doch vermeinte der junge Fyros auch einen Anflug von Amüsement darin zu erkennen. Nur Sekundenbruchteile währte dieser Moment, dann setze Sie ihren Weg fort und war kurz darauf verschwunden. Ascarod stand noch minutenlang erstarrt, bevor er sich wieder bewegen konnte. Dann versuchte er verzweifelt Waladan oder Rhonjia zu finden, um sie über die geheimnisvolle Matis auszufragen aber sie waren nirgendwo aufzutreiben.

Schließlich verliess er die Stadt um sich direkt vor den Toren mit Kipees und Gingos herumzuschlagen und sich neue Biß- und Kratzwunden zufügen zu lassen. Doch die schöne Frau wollte ihm nicht mehr aus dem Sinn gehen. Was hatte das Auftauchen einer offenbar sehr mächtigen Matis in Pyr zu bedeuten?
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4. Verwirrung

Und wieder warf die aufgehende Wüstensonne ihre ersten Strahlen auf die Dächer von Pyr. Beschwingt ging Ascarod durch die Gassen in Richtung Tor. In den letzten Tagen hatte er sich doch besser hier eingelebt und begann sich langsam Zuhause zu fühlen. Trotzt der rauhen Umgebung waren die meisten Bewohner recht freundlich und hilfsbereit und nicht selten war er von beeindruckend aussehenden Homins im Vorbeigehen geheilt und ermuntert worden.

Doch vor allem die Frauen hatten es ihm mittlerweile angetan. Hinter der rauhen Schale der Wüstenkriegerinnen verbarg sich der spröde Charme einer durch täglichen Kampf ums Überleben unterdrückten Weiblichkeit der doch durch wenige Worte wie ein Quell sprudelnd ans Tageslicht zu bringen war. So hatte Ascarod einige nette Bekanntschaften gemacht und Gespräche geführt, die ihm seine Zukunft als Fyros in Pyr recht angenehm erscheinen liessen. Auch die Ausflüge mit Waladan und Rhonjia taten ihr Übriges, denn er genoss die Gesellschaft der beiden Freundinnen sehr, auch wenn sie sich gelegentlich wie zu Kindertagen über seine unbeholfenen Versuche lustig machten ihren eleganten und effizienten Kampstil oder ihre wirksamen Zauber nachzuahmen.

Motiviert seinen Platz in der Gesellschaft einzunehmen und Teil der Gemeinschaft zu werden legte Ascarod seine Rüstung an, um durch sein tägliches Training weiter seine Fähigkeiten zu verbessern und bald aktiver am Geschehen in und um die Stadt teilnehmen zu können. Zuversichtlich schritt der junge Homin aus und wagte sich mutig wie jeden Tag immer etwas weiter weg von der Stadt und ihren immer auf dem Posten stehenden Wachen. So langsam mussten die vielen Übungen ja Früchte tragen und er sollte in der Lage sein auch stärkeren Gegnern Paroli bieten zu können als den Baby Yubos.

Ohne dass Ascarod sagen konnte warum, zog es ihn bei seinen Ausflügen jedesmal in die gleiche Richtung. Am Horizont hatte er von wenigen Tagen seltsame Einrichtungen gesehen und tastete sich seither immer näher heran. Er wusste, dass es sich vermutlich um einen Posten der Karavan handelte, wurde doch in der Stadt viel davon gesprochen. Er selbst hatte noch kaum Kontakt mit den Karavans gehabt. Sie waren ihm einerseits unheimlich und doch erzeugte ihr Anblick eine seltsame Faszination bei ihm.

Voll konzentriert auf die schwarzen Maschinen vergass Ascarod seine Umgebung im Auge zu behalten. Ein tödlicher Fehler in dieser gefährlichen Gegend. Er vernahm plötzlich ein raues Bellen und konnte sich gerade noch umwenden, da sprang ihn auch schon ein Gingo an. Instinktiv riss der junge Fyros sein zweihändiges Schwert aus der Scheide und begann auf das Vieh einzuhacken. Mit so einem starken Tier hatte er es bislang noch nicht zu tun gehabt und schon blutete er aus einigen Wunden. Doch das Training der letzten Tage war nicht spurlos an ihm vorübergegangen. Er konzentrierte sich und schaffte es, den Gingo mit einigen schweren Schlägen auf Distanz zu halten. Da heulte sein Gegner plötzlich auf und auf einmal sprangen zwei weitere Gingos auf den sich verzweifelt wehrenden Krieger zu und bissen sich an ihm fest.
"Das ist das Ende" dachte Ascarod und sank erschöpft auf die Knie. Das Bellen der Gingos im Ohr begann er das Bewusstsein zu verlieren, als er einen lauten Donnerschlag vernahm und die drei Tiere vor seinen Augen in Fetzen gerissen wurden. Dann überkahm ihn ein wohliges, warmes Gefühl und seine Wunden schlossen sich wie von selbst.

Er drehte sich um und sah die Matis Frau vor sich, die ihm vor wenigen Tagen durch Pyr gefolgt war. Die Umgebung verschwamm vor seinen Augen und er sah nur noch das Gesicht der Frau immer näher kommen, bis es wenige Zentimeter von seinem eigenen entfernt war. Ascarod meinte in der unglaublichen Tiefe der Augen versinken zu müssen. Da sprach die Erscheinung ihn mit ruhiger aber durchdringender Stimme an.

"Was tust du hier, Ascarod, Fyros aus Pyr? Warum gehst Du nicht den Weg? Du wirst dringend erwartet".

Woher kannte sie seinen Namen? Welcher Weg? Wer erwartete ihn und wo? Die Fragen hämmerten in Ascarods Hirn doch er brachte keinen Ton heraus. Da sprach die Fau weiter.

"Die Zeit drängt, große Ereignisse werfen Ihre Schatten voraus. Du darfst nicht verweilen, nicht mehr zögern. Geh den Weg! Bald!" Damit begann sich das Gesicht wieder langsam zu entfernen und Ascarods Blick klarte sich auf.

"Sei wachsam, vertraue niemandem und verbessere Deine unzulänglichen Fähigkeiten. Du wirst bald weitere Hinweise bekommen". Mit diesen letzten Worten verschwand die Matis und hinterliess einen völlig verwirrten jungen Fyros, der auf einem Stein sitzend ratlos vor sich hinstierte. Die gute Laune war gänzlich verflogen und das Gefühl in Pyr eine Heimat gefunden zu haben war dem Eindruck von Einsamkeit und Verlorensein gewichen.

Was für Überraschungen würde die Zukunft wohl noch für Ascarod bereithalten?
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Re: Ascarod auf Atys

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5. Woher - Wohin


Wabernde Nebelschwaden hängen zwischen riesigen Bäumen und nehmen die Sicht. Nur leise sind die entfernten Geräusche verschiedener Tiere wahrzunehmen. Das niedrige Gras, noch feucht von Tau fühlt sich angenehm an unter den nackten Füßen. Nur mit einem Lendenschurz begeleidet bewegt sich der junge Fyros vorsichtig durch diesen ihm gänzlich unbekannten Wald. Er weiss nicht warum er hier ist und wo er hingeht, aber er bewegt sich trotzdem zielstrebig auf einen bestimmten Punkt zu. Der schlanke und doch muskulöse Körper bewegt sich geschmeidig und elegant. Eine seltsame Mischung von Gefühlen aus Vertrautheit und Unsicherheit, Zuversicht und Furcht bestimmt die Gedanken des einsamen Wanderers.

Plötzlich erreicht er eine Lichtung. Verschwunden der Nebel doch trotzdem kein Licht sondern Düsternis. Totenstille, und eisige Kälte lassen den jungen Homin erstarren. Da, in der Mitte, kaum wahrnembar eine große, vermummte Gestalt. Bewegungslos und bedrohlich.
Die Luft beginnt zu vibrieren, feine immer stärker werdende Schwingungen weden spürbar. Die Anspannung des Beobachters steigt ins Unermessliche. Da bewegt sich die Gestalt, hebt langsam die Arme. Eine dünne, weisse Hand lüftet die Kapuze des Umhanges.

"Ahhhhhhh!" Ein Schrei will die Lippen des Mannes verlassen doch kein Ton ist zu hören. Gleißendes Licht erfüllt die ganze Lichtung.

Weg! Nur weg hier. Er beginnt zu rennen. Völlig orientierungslos, nur weg von hier. Stürzt ins Gras, rappelt sich auf. Weiter, schneller. Renn. RENN!

In diesem Moment erreicht ihn die ungeheuere Druckwelle, schleudert ihn mit Macht auf den Boden. Er fühlt eine eisige Hand auf seiner Schulter, erschauert, schreit..."


"Ascarod! Ascarod!"

Schweißgebadet schreckte Ascarod aus dem Schlaf. Vor sich ein feundliches Gesicht und die warme Hand auf seiner Schulter wirkte beruhigend.

"Du hast schlecht geträumt, junger Freund" sagte die Gestalt. "Ich habe von Deinen Problemen gehört. Momentan kann ich nicht viel für Dich tun, ausser Dir eine wärmere Decke zu geben. Aber ich werde ein Auge auf Dich haben". Sprachs und wandte sich zum Gehen.
"Ach ja, mein Name ist Zeteus. Frage nach mir wann immer Du Hilfe brauchst" und schon war er verschwunden.

Völlig verwirrt von seinem Traum und der Hilfsbereitschaft des Fremden sank Ascarod wieder zu Boden, kuschelte sich in die neue Decke und begann wie so oft in den letzten Tagen über seine Vergangeneheit und Zukunft zu grübeln.
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Re: Ascarod auf Atys

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6. Alltagsfrust

"Verdammt!"

Wütend drosch Ascarod auf einen kleinen Baby-Yubo ein, der unter dem heftigen Schlag völlig zermatscht zusammenbrach. Eigentlich liebte Ascarod das Leben in all seinen Formen und tötete nur wenn er musste und schon gar keine wehrlosen Kreaturen. Aber der aufgestaute Frust entlud sich in den letzten Tagen immer wieder und führte zu solch sinnlosen Handlungen.

Zu viele Eindrücke waren auf den jungen Mann in jüngster Vergangenheit eingestürmt und hatten seinen Geist über die Maßen beansprucht. Das Wiedersehen mit Waladan und Rhonja, neue Bekanntschaften mit Leuten aus Pyr, die geheimnisvolle Matis-Frau und dann der seltsame Traum. Das alles war aufregend aber auch beängstigend gewesen. Und irgendwie hatte Ascarod erwartet, dass es so weitergehen würde. Aber dann, plötzlich, nichts mehr. Die Matis Frau liess sich nicht mehr blicken und auch im Traum hatte er keine weiteren Erscheinungen mehr gehabt.

Dagegen war der Alltag eingekehrt, der daraus bestand täglich in die Wüste zu latschen, im Auftrag von verschiedenen Leuten irgendwelche garstigen Viecher zu killen und sich dabei beissen und treten zu lassen, aus dem trockenen, harten Boden minderwertige Rohstoffe auszugraben und Abends aus seiner Beute mehr schlecht als recht drittklassige Handwerkswaren zu erstellen für die ihm kein Händler mehr als ein paar wenige Dapper geben wollte.

Keine geheimen Aufträge, keine mystischen Erscheinungen. Seine Fortschritte in Kampf und Magieausübung waren sehr mässig und irgendwie verging ihm langsam die Lust an allem.

Zwar gab es noch gelegentlich aufregende Momente, wie den Durchbruch nach Dyron, zu dem Waladan und Rhonjia ihn gezwungen hatten oder die Jagd auf Varinxe, bei der ihnen noch ein freundlicher Magier namens Chenzur oder so ähnlich geholfen hatte. Aber das waren eben Ausnahmen und ansonsten hing er alleine in der Gegend herum. Mittlerweile begab er sich fast öfter in die Bar zu Pyr, um zu trinken und ein wenig am Glücksrad zu drehen als in die Wüste, um seine Fähigkeiten zu üben wie es sich für einen zielstrebigen Krieger gehörte. Im Grunde genommen war diese Wankelmütigkeit schon immer seine Schwäche gewesen. Zuerst hoch motiviert und engagiert bis zur totalen Erschöpfung und dann wieder deprimiert und antriebslos.

Als wäre das alles noch nicht genug, hatten Waladan und Rhonjia angefangen seltsame Bemerkungen über ihr Verhältnis zu Kami und Karavan zu machen. Waren das anfangs noch lediglich ironische Spitzen gewesen, wurde immer deutlicher, dass sie offensichtlich insgeheim mit den Karavan symphatisierten. Das brachte Ascarods Weltbild völlig ins Wanken, wobei die Erscheinung der Matis-Frau und sein Traum ihr Übriges dazu taten. Auch wenn die Karavan mit ihren Maschinen ein gewisses Interesse bei ihm hervorriefen und er die vermummten Gestalten zwar unheimlich aber auch beeindruckend fand, war für ihn als Fyros immer klar gewesen Anhänger der Kami zu sein.

Wie würde dieses ganze Gefühlschaos noch enden? Ascarod trat wütend gegen einen Stein und hob das Schwert um den nächsten Baby-Yubo seinen Frust spüren zu lassen, da sprang ihn dessen Mutter an und biss ihn ins Bein. Er schleuderte das Tier von sich, steckte das Schwert weg und lenkte seine Schritte laut fluchend Richtung Bar. Es gab wieder mal nur ein Mittel, der Depression zu entkommen und davon gab es in der Bar mehr als reichlich. Vielleicht hatte er ja ausnahmsweise Glück und traf auch noch eine der schönen Frauen aus Pyr, die eventuell bereit war ihn ein wenig auf andere Gedanken zu bringen.
ascarod
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Re: Ascarod auf Atys

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7. Homin auf Atys

*ooc ich habe in den letzten Wochen viele nette Leute kennengelernt. Ein paar will hier jeweils wenigstens einen kurzen Abschnitt widmen. Alle die ich eventuell vergessen habe, oder die noch nicht dran sind nicht traurig sein. Ihr seid alle toll und kommt Zeit, kommt Geschichte. Oder so :-) Ich hoffe es ist niemand sauer, wenn er namentlich erwähnt wird oder ich die Geschichten etwas aufbereitet habe. Falls doch bitte Bescheid sagen und ich anonymisiere oder ändere den Text.*

7.1 Zetus
7.2 Nuria
7.3 Inge
7.4 Zofe
ascarod
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Re: Ascarod auf Atys

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7.1. Zetus

Dreck. Nichts als Dreck. Ascarod sah nur noch braune Klumpen, Sand und Steine und ab und zu mal ein Stück Bernstein oder so. Er hatte das Gefühl, schon ewig auf Knien zu rutschen und mühselig den harten Boden aufzuhacken um ihm die wenigen guten Stoffe zu entziehen. Waldan und Rhonjia hatten ihm eigentlich eine aufregende neue Gegend zeigen wollen. "Komm, wir zeigen Dir das Frühlingserwachen". Hört sich schön an, dachte Ascarod also los.
Ha, Frühlingserwachen? Todeswiese wäre der bessere Name gewesen. Nach einigen komatösen Zwischenfällen hatte sie den Ausflug abgebrochen und die beiden Weibsbilder hatten ihn überredet nach Dyron zu gehen und dort wenigstens noch gutes Handwerksmaterial auszugraben. Und so kratzten sie nun schon eine ganze Weile am Rand des Sees im Boden rum.

Da ertönte unverhofft eine bekannte, wohlklingende Stimme. "Hallo Pioniere, eifrig am Buddeln". Ascarod hob den Kopf und erkannte Zetus, einen freundlichen Bekannten aus Pyr, mit dem sie sich schon einige Male unterhalten hatten. Seine Augen zwinkerten ein wenig spöttisch bei seiner nächsten Frage. "Ihr habt sicher keine Lust auf einen Trek mit nach Frühlingserwachen zu kommen. Ich habe ein paar meiner Freude mitgebracht. Aber wie ich sehe habt ihr ja Wichtigeres zu tun".
Ascarod sprang auf und warf seine Spitzhacke in hohem Bogen von sich. Dass er Waladan nur knapp verfehlte war sicher keine Absicht. "Genug gebuddelt, los gehts" rief er lauthals und schaute Waladan und Rhonjia fragend an. Zum Glück hatten die beiden auch die Nase voll und so konnte der Trek starten.

Schnell ging der Weg zum Frühlingserwachen, aufregend war der Trek durch diese tolle Gegend. Die Landschaft, die Monster, die Helden der Guardians of Fire in Aktion, all das nahm Ascarod so gefangen, dass er kaum merkte wie die Zeit verging. Und nicht zuletzt diese süsse kleine Tryker-Dame, die so niedlich aussah und doch mit tödlicher Sicherheit den größten Kitins den Panzer verbruzzelte. Zetus führte mit atemberaubender Sicherheit den Trek durch die gefährliche Gegend so dass am Ender der Durchbruch, das Erreichen von Zora den krönenden Abschluss bildete.

Ein tolles Erlebnis, eine schöne Abwechslung zum Level-Alltag. Ascarod begann wieder zu ahnen, welche Möglichkeiten für tolle Abenteuer die Welt von Atys bot.

Überschwenglich bedankten sich die Pioniere am Ende bei Zetus und seinen Freunden, für diesen tollen Trek. Es würde hoffentlich nicht der Letzte bleiben.
ascarod
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Re: Ascarod auf Atys

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7.2. Nuria

Dreck. Schon wieder Dreck.

Ascarod hatte eigentlich an diesem sonnigen Vormittag seine magischen Fähigkeiten üben wollen und begonnen Igaras in der Oase zu killen. Aber irgendwas stimmte heute mit den blöden Viechern nicht. Waren sie noch gestern nach wenigen Zaubern Federn lassend vom Himmel gefallen, so widerstanden sie heute fast jedem zweiten Spruch und begannen immer wieder auf Ascarod einzuhacken. Genervt hatte er das Magie-Training schliesslich abgebrochen und begonnen Rohstoffe für eine neue Zweihand-Axt zu suchen.

In Gedanken versunken buddelte er so vor sich hin, als plötzlich ein Schatten auf seine Quelle fiel. Ascarod schaute auf und musste von der Sonne geblendet die Augen zusammen kneifen. Er stand auf, beschattete mit der Hand sein Gesicht und schaute in das Gesicht einer schönen Fyros-Frau, die ihm wohl schon einige Zeit zugeschaut haben musste.

"Na, was suchst Du hier, junger Mann" sprach ihn die Schönheit unvermittelt an. Ascarod wollte nicht zugeben, dass er nicht in der Lage war gezielt nach Rohstoffen für seine Axt zu suchen und tat gelangweilt. "Dies und das, ist mir eigentlich egal" schwindelte er und hoffte die Frau würde seine Unsicherheit nicht merken. Sie schwieg und schaute ihn abschätzend an. Ascarod erinnerte sich an einen Hinweis seiner Mutter, im Bezug auf Möglichkeiten die Stimmung einer Frau zu beeinflussen. "Ihr tragt ein wundervolles Gewand, unbekannte Schönheit" sprach er mit schmeichelnder Stimme und deutete eine leichte Verbeugung an. War das ein leichtes Lächeln auf Ihren Lippen, eher spöttisch aber doch auch ein wenig erfreut?
"Vielen Dank für das Kompliment, es reicht wenn Du mich Nuria nennst" sagte sie kühl doch das Eis schien gebrochen und es entwickelte sich eine Unterhaltung die sich zuerst um den Rohstoffabbau und dann um alles Mögliche drehte. Irgendwann beendete Nuria das Gespräch mit den Worten "Ich muss jetzt weiter junger Freund. Du kannst Dich aber immer an mich wenden, wenn Du Hilfe brauchst. Und damit Du nicht mehr ganz so planlos in der Gegend herumbuddelst, zeige ich Dir hier in der Oase ein paar gute Stellen".
Wie zum Henker hatte sie nur gemerkt, dass er keine Ahnung vom Suchen hatte? Ascarod war beschämt, doch Nuria rannte schon los und hatte in kürzester Zeit dutzende von Quellen in der Oase lokalisiert. Ascarod nahm schnell einen Fetzen Pergament zur Hand und notierte sich die Fundorte. Dann verabschiedete sich seine neue Freundin und verschwand in den Dünen.

Seither hat Ascarod Nuria noch mehrfach getroffen und sie war immer zu einem netten Gespräch bereit, offen für Fragen und sehr spendabel. Danke an dieser Stelle für Rat und Tat.
ascarod
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Re: Ascarod auf Atys

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7.3. Inge
Über Inge schreibe ich hier nichts, über sie wird ein bisschen was in Kapitel 8 erzählt. Nur soviel: eine Matis in einer Kami-Gilde die einen Fyros aus einer neutralen Gilde mit Hilfe einer Matis ohne Gilde in einem 3-Mann-Trek nach Matis und Yrkanis geleitet damit der Fyros den Karavan-Ritus machen kann ist schon was Besonderes ;-) Beeindruckend die Leichtigkeit im Umgang mit den bösen Kitins.

Vielen Dank für einen tollen Trek und viele Antworten auf viele Fragen und das obwohl Ascarod sich nicht hat überzeugen lassen, dass es besser wäre Kami zu bleiben anstatt hinter der anderen Matis her ins Verderben zu rennen :-)
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