Lylaneas Wege...
Posted: Tue Jun 14, 2005 12:09 pm
Ein Herbstmorgen in Yrkanis, der Hauptstadt von neu Matia.
Sitz des Königshauses und nach ihm benannt. Erwachsen dort wo einst der Pfeil des verstorbenen König Jasson den Boden traf, als er zuerst den Blick über die Wälder der Grünen Anhöhen gleiten ließ.
Die Luft ist klar und noch kühl. Angefüllt mit den Tautropfen der Nacht. Leichter Nebel liegt über den Bäumen. Und von ferne schallt das fast schon vertraute brüllen, einer Bodok-Herde herüber.
Die Sonne schickt ihre ersten Strahlen über den Rand der Klippe an dem die Hauptstadt erschaffen wurde. Die langen Schatten der Heimbäume ziehen über das Land und verlieren sich im die Stadt umgebenden Wald.
Leicht fröstelnd bleibt die rothaarige, junge Frau vor der Tür zu ihrem Heimbaum stehen und blickt über die Pfade die sich zwischen den Baumriesen hindurch schlängeln. Knapp über dem Hügel vor ihr sieht sie den oberen Teil der Energiestation des Karavan Schreins. Fauchend zucken lange, blaue Funkenbahnen vom Körper der Apparatur zu einem schwebenden Panel knapp über ihrer linken Flanke und zurück. Wie die Zungen von zahllosen, riesigen Schlangen. Noch immer erschrickt die junge Homin manchmal vor diesem Geräusch und Anblick.
Ob es tatsächlich eine so gute Idee war nach Yrkanis zu kommen?
Nun hatte das Schicksal bereits zweimal aus ihrer mutigen Unternehmung ein Desaster gemacht.
Wie leer doch die Wohnung war. Ohne sie.
Grade erst wenige Tage war es her, dass Linda gegangen war.
Ihre Schwester. Ihr vertrauter Halt in einer ihr noch immer fremden Welt.
Doch, war sie nicht selbst schuld daran? Wenngleich Linda auch immer die Langsamere und Gröbere von ihnen gewesen war, so war sie doch auch die Stärkere und trug Verantwortung wie keine Zweite.
Jedoch wuchs Linds Heimweh bald ins Unerträgliche. Sie entschloss sich auf die Insel zurück zu kehren und den Eltern auf dem Hof zu helfen, diesen zu beschützen und den Neuen Landen den Rücken zu kehren.
Lylanea hingegen, trotzig wie eh und je, wie immer unfähig ihre Gefühle wahrhaftig zu zeigen, ließ ihre Wissbegierde über die neue Welt die Oberhand über Trauer und Schmerz über den Weggang der Schwester und die Sehnsucht nach dem Heim gewinnen. Sie blieb.
Der Abschied war lang und schwer. Doch blickten beide nicht zurück als sie die Küste verließen.
Die eine an Bord eines Schiffes. Unterwegs in die schleierhafte Vergangenheit.
Die andere auf dem Rücken eines Mektoubs, welches sie zurück gen Yrkanis, der stolzen Hauptstadt tragen sollte. In eine ungewisse Zukunft.
Und da war sie nun. Blickte aus dem Fenster auf das langsam erwachende Yrkanis. Auf jenes Gildenhaus, das am Vorabend eines Teiles von sich unwiederbringlich beraubt worden war. In dem langsam die Lichter der Nacht gelöscht wurden und welches nun zu vollem Leben erwachte. Und das ironischer Weise beides unter sich vereinte. Ihre Vergangenheit und ihre Zukunft.
Was für eine Nacht war dies gewesen.
Diese Nacht würde ewig ihren Nachhall in ihrem Leben finden.
Die Nacht der Veränderung.
Glücklich hatte sie sich dereinst einer Reihe von Freuden Lindas angeschlossen, welche eine Gilde zum Ruhme des Volkes gegründet hatten. Und es war schön. Solange es andauerte.
Unmut machte sich breit und vergiftete die Reihen der einstmals treuen Freunde.
Bis zum Eklat.
Die Gilde zerbrach. Ein weiteres Mal stand sie fast allein da. Enttäuscht war sie von ihren Mitstreitern. Ja, auch sie hatte für einen Weggang gestimmt. Auch sie hatte dem Unmut nachgegeben. Doch war ihr jeder Homin wichtig. So auch er, jener große nun gebrochene Krieger und Lehrer, den andere nun hassten. Sie redete mit ihm und sie gingen als Freunde auseinander.
Einige Wenige waren ihr geblieben, von Gestern noch so vielen.
Ume. Eine Gelehrte und weise Freundin, die jedoch manchmal ein wenig weltfremd scheint.
Vetter Nuvad. Grad vor wenigen Tagen auf Matis eingetroffen und doch schon so forsch und wagemutig wie der älteste Fyros-Krieger.
Samtpfote. Lieber Samtpfote. Ihr teuerster Freund. Stets vermochte er es sie zum Lachen zu bringen. Und stets flirtete sie mit ihm. Doch könnte ihr Herz je einem Andern gehören?
Nein. Diese Erinnerung tat zu sehr weh. Sie drängte die Dämonen ihrer Vergangenheit zurück in das Verließ, welches sie in den tiefen ihrer Seele geschaffen hatte.
Sie musste nun nach vorn sehen! In eine ungewisse Zukunft. Angefüllt mit den Schrecken des Kampfes gegen die Kitin. Des Widerstandes gegen den Zerfall, der ganz Atys bedrohte.
Hoffentlich würde sie in jenen, die sie in der vergangenen Nacht kennen gelernt hatte, die wahren Mitstreiter finden die sie immer gesucht hatte. Dieser Orden von Homins hatte sich dem Wissen verschrieben. Jena und ihren Gesandten den Karavan. Und selbst wenn ihr die kalten Gestalten mit ihren hinter spiegelnden Masken verborgenen Gesichtern manches Mal unheimlich erschienen. So waren sie doch eine bessere Wahl als jene grotesken Ungeheuer und Zwerge die sich in den Wäldern herum trieben und welche die Homins mittels seltsamer Magie in ihren Bann zogen.
So diese beiden Mächte das Ziel der Vernichtung der Kitin verfolgten, würde sie Seite an Seite mit den Kriegern beider stehen. Doch würde sie nie zu Pflanzen beten. Oder Geistern. Nein, sie glaubte fest an Jena. Und daran, das sie eines Tages zurückkehren würde um die Homins zu Einen und Atys zu retten, vor den Chitinverkrusteten Monstern aus den Urwurzeln und jenem Gift, welches die Dschungel von Zorai heimsuchte. Noch traute sie sich nicht es mit eigenen Augen zu betrachten. Doch der Tag würde kommen. Sie war seid wenigen Stunden Priesterin. Hatte ihre Weihen im Kampf empfangen und ihre Heilkünste konnten nur wenige übertreffen. Sie würde all ihre Macht diesem neuen Orden schenken. Und inniglich hoffen, dass sie nicht ein weiteres Mal enttäuscht würde.
Kurz nachdem sie Jeans Atem auf sich gespürt und die neue Macht sie erfüllt hatte, suchte sie den Orden auf und fand sich in wärme und Freundschaft empfangen.
Nun, ist sie wieder eine Adeptin. Eine Unwissende. Erneut...
Sie wird wissen.
Entschlossen drehte sie sich um. Warf einen dünnen Mantel über die Schultern und ließ durch der Tür ihrer Wohnung, die sie sich vom Munde abgespart hatte. Über die Straße. Vorbei am Marktplatz, auf dem schon zu solch früher Stunde reger Betrieb herrschte. Das Schiff der Karavan summte dunkel über ihrem Kopf und vollführte erratische, zuckende Bewegungen in der ansonsten stillen Morgenluft. Fast so als wäre es lebendig.
Die Blicke der schwarz gekleideten Gestalten glitten über sie hinweg wie über ein Insekt. Hinter den schimmernden Masken, war weder Gesicht noch Gefühl zu erkennen. Eilig schritt sie aus. Auf die Tür zu hinter der sich die Hallen des Ordens befanden. Sie nickte dem Verwalter des Hauses kurz zu und verschwand durch das schimmernde Portal, welches nur Mitglieder des Ordens passieren konnten.
Dies nun würde ihr erster Tag als Adeptin der Illuminati Jenae sein.
Ob Jenas Licht jemals die Schatten auf ihrer Seele erleuchten würde?
Sitz des Königshauses und nach ihm benannt. Erwachsen dort wo einst der Pfeil des verstorbenen König Jasson den Boden traf, als er zuerst den Blick über die Wälder der Grünen Anhöhen gleiten ließ.
Die Luft ist klar und noch kühl. Angefüllt mit den Tautropfen der Nacht. Leichter Nebel liegt über den Bäumen. Und von ferne schallt das fast schon vertraute brüllen, einer Bodok-Herde herüber.
Die Sonne schickt ihre ersten Strahlen über den Rand der Klippe an dem die Hauptstadt erschaffen wurde. Die langen Schatten der Heimbäume ziehen über das Land und verlieren sich im die Stadt umgebenden Wald.
Leicht fröstelnd bleibt die rothaarige, junge Frau vor der Tür zu ihrem Heimbaum stehen und blickt über die Pfade die sich zwischen den Baumriesen hindurch schlängeln. Knapp über dem Hügel vor ihr sieht sie den oberen Teil der Energiestation des Karavan Schreins. Fauchend zucken lange, blaue Funkenbahnen vom Körper der Apparatur zu einem schwebenden Panel knapp über ihrer linken Flanke und zurück. Wie die Zungen von zahllosen, riesigen Schlangen. Noch immer erschrickt die junge Homin manchmal vor diesem Geräusch und Anblick.
Ob es tatsächlich eine so gute Idee war nach Yrkanis zu kommen?
Nun hatte das Schicksal bereits zweimal aus ihrer mutigen Unternehmung ein Desaster gemacht.
Wie leer doch die Wohnung war. Ohne sie.
Grade erst wenige Tage war es her, dass Linda gegangen war.
Ihre Schwester. Ihr vertrauter Halt in einer ihr noch immer fremden Welt.
Doch, war sie nicht selbst schuld daran? Wenngleich Linda auch immer die Langsamere und Gröbere von ihnen gewesen war, so war sie doch auch die Stärkere und trug Verantwortung wie keine Zweite.
Jedoch wuchs Linds Heimweh bald ins Unerträgliche. Sie entschloss sich auf die Insel zurück zu kehren und den Eltern auf dem Hof zu helfen, diesen zu beschützen und den Neuen Landen den Rücken zu kehren.
Lylanea hingegen, trotzig wie eh und je, wie immer unfähig ihre Gefühle wahrhaftig zu zeigen, ließ ihre Wissbegierde über die neue Welt die Oberhand über Trauer und Schmerz über den Weggang der Schwester und die Sehnsucht nach dem Heim gewinnen. Sie blieb.
Der Abschied war lang und schwer. Doch blickten beide nicht zurück als sie die Küste verließen.
Die eine an Bord eines Schiffes. Unterwegs in die schleierhafte Vergangenheit.
Die andere auf dem Rücken eines Mektoubs, welches sie zurück gen Yrkanis, der stolzen Hauptstadt tragen sollte. In eine ungewisse Zukunft.
Und da war sie nun. Blickte aus dem Fenster auf das langsam erwachende Yrkanis. Auf jenes Gildenhaus, das am Vorabend eines Teiles von sich unwiederbringlich beraubt worden war. In dem langsam die Lichter der Nacht gelöscht wurden und welches nun zu vollem Leben erwachte. Und das ironischer Weise beides unter sich vereinte. Ihre Vergangenheit und ihre Zukunft.
Was für eine Nacht war dies gewesen.
Diese Nacht würde ewig ihren Nachhall in ihrem Leben finden.
Die Nacht der Veränderung.
Glücklich hatte sie sich dereinst einer Reihe von Freuden Lindas angeschlossen, welche eine Gilde zum Ruhme des Volkes gegründet hatten. Und es war schön. Solange es andauerte.
Unmut machte sich breit und vergiftete die Reihen der einstmals treuen Freunde.
Bis zum Eklat.
Die Gilde zerbrach. Ein weiteres Mal stand sie fast allein da. Enttäuscht war sie von ihren Mitstreitern. Ja, auch sie hatte für einen Weggang gestimmt. Auch sie hatte dem Unmut nachgegeben. Doch war ihr jeder Homin wichtig. So auch er, jener große nun gebrochene Krieger und Lehrer, den andere nun hassten. Sie redete mit ihm und sie gingen als Freunde auseinander.
Einige Wenige waren ihr geblieben, von Gestern noch so vielen.
Ume. Eine Gelehrte und weise Freundin, die jedoch manchmal ein wenig weltfremd scheint.
Vetter Nuvad. Grad vor wenigen Tagen auf Matis eingetroffen und doch schon so forsch und wagemutig wie der älteste Fyros-Krieger.
Samtpfote. Lieber Samtpfote. Ihr teuerster Freund. Stets vermochte er es sie zum Lachen zu bringen. Und stets flirtete sie mit ihm. Doch könnte ihr Herz je einem Andern gehören?
Nein. Diese Erinnerung tat zu sehr weh. Sie drängte die Dämonen ihrer Vergangenheit zurück in das Verließ, welches sie in den tiefen ihrer Seele geschaffen hatte.
Sie musste nun nach vorn sehen! In eine ungewisse Zukunft. Angefüllt mit den Schrecken des Kampfes gegen die Kitin. Des Widerstandes gegen den Zerfall, der ganz Atys bedrohte.
Hoffentlich würde sie in jenen, die sie in der vergangenen Nacht kennen gelernt hatte, die wahren Mitstreiter finden die sie immer gesucht hatte. Dieser Orden von Homins hatte sich dem Wissen verschrieben. Jena und ihren Gesandten den Karavan. Und selbst wenn ihr die kalten Gestalten mit ihren hinter spiegelnden Masken verborgenen Gesichtern manches Mal unheimlich erschienen. So waren sie doch eine bessere Wahl als jene grotesken Ungeheuer und Zwerge die sich in den Wäldern herum trieben und welche die Homins mittels seltsamer Magie in ihren Bann zogen.
So diese beiden Mächte das Ziel der Vernichtung der Kitin verfolgten, würde sie Seite an Seite mit den Kriegern beider stehen. Doch würde sie nie zu Pflanzen beten. Oder Geistern. Nein, sie glaubte fest an Jena. Und daran, das sie eines Tages zurückkehren würde um die Homins zu Einen und Atys zu retten, vor den Chitinverkrusteten Monstern aus den Urwurzeln und jenem Gift, welches die Dschungel von Zorai heimsuchte. Noch traute sie sich nicht es mit eigenen Augen zu betrachten. Doch der Tag würde kommen. Sie war seid wenigen Stunden Priesterin. Hatte ihre Weihen im Kampf empfangen und ihre Heilkünste konnten nur wenige übertreffen. Sie würde all ihre Macht diesem neuen Orden schenken. Und inniglich hoffen, dass sie nicht ein weiteres Mal enttäuscht würde.
Kurz nachdem sie Jeans Atem auf sich gespürt und die neue Macht sie erfüllt hatte, suchte sie den Orden auf und fand sich in wärme und Freundschaft empfangen.
Nun, ist sie wieder eine Adeptin. Eine Unwissende. Erneut...
Sie wird wissen.
Entschlossen drehte sie sich um. Warf einen dünnen Mantel über die Schultern und ließ durch der Tür ihrer Wohnung, die sie sich vom Munde abgespart hatte. Über die Straße. Vorbei am Marktplatz, auf dem schon zu solch früher Stunde reger Betrieb herrschte. Das Schiff der Karavan summte dunkel über ihrem Kopf und vollführte erratische, zuckende Bewegungen in der ansonsten stillen Morgenluft. Fast so als wäre es lebendig.
Die Blicke der schwarz gekleideten Gestalten glitten über sie hinweg wie über ein Insekt. Hinter den schimmernden Masken, war weder Gesicht noch Gefühl zu erkennen. Eilig schritt sie aus. Auf die Tür zu hinter der sich die Hallen des Ordens befanden. Sie nickte dem Verwalter des Hauses kurz zu und verschwand durch das schimmernde Portal, welches nur Mitglieder des Ordens passieren konnten.
Dies nun würde ihr erster Tag als Adeptin der Illuminati Jenae sein.
Ob Jenas Licht jemals die Schatten auf ihrer Seele erleuchten würde?