Mist, ich WUSSTE, dass ich wen vergessen habe. Wollte Dich direkt hinter Romuhas schreiben Arpeja und dann hab ichs doch vergessen
Ich lad Dich dafür beim RL-Treffen in drei Wochen im Subway auf ne Cola ein
Ryzom verklären... es hängen natürlich einfach sehr viele Erinnerungen dran
Ich mein, ich habe es seit Februar 05 eigentlich täglich gespielt, im Durchschnitt fünf bis sechs Stunden pro Tag würde ich sagen. Ohne auch nur mal für für ne Woche oder so Pause zu machen. Insofern kann man glaube ich schon davon sprechen, dass ich es liebe ohne es zu verklären. Verklären wäre für mich, wenn ich nur sporadisch mal reingesehen hätte und ständig gemault hätte: "Ryzom ist so langweilig" und es jetzt über den grünen Klee lobte.
Ich finde es gibt aber doch einen gewissen Unterschied zwischen Quest-Grinden und dem Mob-Grinden von Ryzom. Die soziale Komponente ist irgendwie eine andere. Die meisten Quests macht man alleine. Einen weiteren großen Anteil macht man zu zweit oder dritt. Nur wenige macht man mit einem vollen Team, ganz selten mal einen Raid. Aber in Quest-Teams gehts es (auch im TS) fast nur um Taktik. Also welchen Mob, wo findet man was, Stress irgendwie.
Beim Ryzom-Leveln waren zumindest wir fast immer in einem Team mit 5 Leuten oder mehr und während des Levelns wurde fröhlich gequatscht im TS oder Chat, im Universe oder Regio gespamt, andere Levelteams aufgestellt oder dieses und jenes. Das war einfach... schön
Man hat die Community viel intensiver erlebt.
Sicher, man kann auch in Lotro oder Vanguard an Mobs leveln. Aber: Oft passen die Level oder Klassen nicht, Respawn dauert zu lange oder man haut Questmobs weg und kriegt dann Zoff mit anderen, die Mitquesten wollen. So richtige Ryzom-Moblevelstimmung kommt da irgendwie nicht auf. Ganz zu schweigen davon, dass man nach einer Stunde Melee-Leveln nicht mal eben auf Beherrschung umsteigen kann, weil man Sklave seiner Klasse ist.
Mit anderen Worten: Vom Community-Funfaktor und "Entspannungsgrad" kann es kein Questgrinden mit dem Mobgrinden in Ryzom aufnehmen, finde ich.
Questgrinden macht auch Spaß, ja - aber es erzeugt nicht den selben "Gemütlichkeitsfaktor", nicht das heimelige Gefühl wie bei Ryzom, wenn man umgeben von Mithomins locker plaudernd so nebenbei levelt und einfach nen schönen Abend hat, der es mit dem Zusammenhocken in einer Kneipe durchaus aufnehmen kann.
Dieses familiäre Gefühl wird für mich auch dadurch gestärkt, dass man immer denselben Charakter spielt, man immer überall mit diesem Charakter dazupasst und man auch alle immer erkennt (was bei den Twinks in Klassen-Spielen ja nicht immer gegeben ist).
Dass sich für Rollenspiel Lotro anbietet ist klar. Vanguard ist da übrigens auch nicht übel, immerhin gibt es dort stolze... äh ich glaube 3x6 (oder 3x8) Rassen.
Aber das Meiste fällt in für mich da einfach in die etwas unbedeutende Tavernen-Blabla-RP-Klasse. Und die finde ich oft einfach schlichtweg uninteressant, weil unbedeutend.
Die zarten Blüten der Ryzom-RP-Königsklasse, dem politischen Rollenspiel rund um die Außenposten, gingen ja leider im Laufe der Zeit sowas von vor die Hunde. Glaube, noch nie gab es in einem MMO bessere Gelegenheit, durch richtig schönes, konsequentes Rollenspiel mehr zu reißen als in Ryzom. Aber das ist ein anderes Thema.
Das nervt mich auch etwas an den Quests: Du veränderst nichts, aber auch gar nichts!
Jeder Spieler auf dem Server hat schon mal den ach so bösen Oberboss getötet, der ganze Landstriche in Schrecken versetzt. Gibt ja reichlich Comics dazu, wie dem Auftraggeber der Zehntausendste Kopf des Geiselnehmers gebracht wird und zum ungezählten Male die entführte Tochter gerettet wird. Klar, so funktionieren Questgames und die Stories an sich sind ja auch ganz nett.
Aber mir ist da ein Ansatz wie Ryzom lieber: Mit RP die Gildenpolitik (und damit die Außenposten) bestimmen. PvP nicht einer gegen einen irgendwo in der Wildnis, sondern Massenschlachten, in denen es um etwas geht. Keine Miniquestreihen, sondern große Events, in denen man den Ausgang wirklich selbst bestimmen kann mit Nachwirkungen auf Folge-Events oder Serverentwicklung.
Auch wenn Ryzom sicherlich diesen Ansatz nicht immer so erfüllt, wie wir uns das wünschen (Außenposten-RP findet nicht mehr statt, lahmendes PVP als Folge verhunzter OP-Politik und keine weltprägenden Events (wie Tempelbau) mehr wegen Dev-Aussterbens), ist der Ansatz von Ryzom dennoch jedem Questgame in Punkto RP-Potential, PvP und Langzeitmotivation *bei weitem* überlegen!
Ryzom muss einfach wiederkommen. Führt kein Weg dran vorbei