Zum einen zu Tolar: Was willst du mit 'nem Deutschkurs? Also schaden kann sowas sicher nie, aber du schreibst doch recht verständlich
Und zur Diskussion an sich: Irgendwie kommt es mir vor, als wären die Ruinen von Silan für die neuen Spieler von heute das Selbe, was für die Uraltspieler die beta war *gg*. Nicht jeder erwartet ein 'roter-Faden-System' ohne Freiräume, aber ich kann mich an viele erinnern und zähle mich selbst zu denen, die eigentlich seit Release über die Flachheit der Welt erschrocken waren. Es wurden schon seit release des Spieles mehr, längere und vor allem tiefer in die Geschichte führende Quests gewünscht und das ursprüngliche Handbuch konnte einem in der Hinsicht das Wasser im Munde zusammenlaufen lassen. Von hunderten Ritenmissionen war dort die Rede, die einem das geheime Wissen von Atys erschließen würden und den Weg bestimmen, den man geht - Wissen ist Macht. Es sollten sich bestimmte Quests erst ermöglichen, wenn man das dafür nötige Wissen gesammelt hat. Von Stämmen war dort die Rede, bei denen man sich im Ansehen durch weitläufige Quests hocharbeiten konnte, um mit mehr Ansehen neue Quests machen zu können und irgendwann per Ritus als Mitglied des Stammes gezählt werden zu können. Dadurch würde man exotische Waffen handeln und neue Baupläne erlernen können und neue Fähigkeiten erlernen, die einem nur dieser Stamm vermitteln kann - von taming und Schreinerskills wurde geschwärmt. Andererseits sollte man Aufträge bekommen, die Stämme zurückzudrängen, weil sie versuchen würden, ganze Regionen unter ihre Kontrolle zu bekommen. Die VERHANDLUNGEN über die OP-Herrschaft sollte man auch mit den Stämmen durchführen.
Hach, von so vielen genialen Dingen war dort zu lesen. Gildentrainer und spezielle Gildenmissionen, Quests, die direkten Einfluss auf den weiteren Spielverlauf nehmen - nicht durch Instanzen, sondern für alle Spieler gleich spürbar. Stattdessen haben wir eine mehr oder weniger tote Welt, in der sich nichts, aber auch wirklich nichts nachhaltig verändert - und bitte kommt mir nicht mit patches zur Feinkorrektur oder den OPs. Das hat sich nur für uns und durch Events geändert, die Unterschiede auf den verschiedenen Servern sind minimal. Aber reagieren die NPC in den Städten anders? Sprechen sie endlich? Haben sie Geschichten zu erzählen? Reagieren die Stämme anders, weil die Fraktionen sich weniger gesonnen sind? Erobern sie endlich ganze Landstriche?
Gibt es eine geniale Huintergrundgeschichte, die man nur erfährt, wenn man es will und sich die Mühe macht, die entsprechenden Quests zu lösen? Nein, es gibt eine geniale Hintergrundstory, die man nur erfährt, wenn man sich die Mühe macht und durch Acridiels logsammlung oder die Atys-Chrinoken zu lesen. Eine geniale Hintergrundgeschichte, die ingame absolut null spürbar ist. Wenn sich ein Krieg androht, laufen die NPC nicht ängstlich in ihre Häuser (immerhin sind sie früher mal 'weggebeamt', wenn n Kitinraid anstand -.-), sie erzählen erst recht keine Geschichten. Sie grüßen nicht einmal. Auch nicht in Friedenszeiten. Unfreundliche Bande.
Ob die Sonne scheint und König Dexter spricht vor'm Tor zu Pyr oder es ist Mistwetter und eine feindliche Armee greift mehrere Städte gleichzeitig an: Die NPC laufen friedlich mit stoischer Miene ihre immergleichen Wege (oder sind einfach weg). Sie schweigen einen unbekümmert an, egal was passiert. Die Geschichte des Spieles ist ingame nicht spürbar und wenn man nicht die Gedult hat, sich durch Berge von Informationen zu lesen (teilweise von Spielern zusammengetragen und unsortiert, wichtiges neben langem Geschwafel über das Wetter und Liebschaften) oder das riesen Glück hat, einen erfahrenen Spieler zu treffen, der gerne RP macht, aber auch gerne ooc erklärt, dann hat man als Neuling kaum eine Chance noch wirklich in die Geschichte reinzukommen. Sie wird im Spiel, von den NPC in keinster Weise transportiert und im Endeffekt habe ich auch nach 2 Jahren Spielens den Sinn der Zombies in den Städten noch immer nicht begriffen - da muss man schon aus einer sehr Prozac und Baldrian zugewandten Stadt stammen, um diese abgehalfterte Zombiearmee, welche in Form der NPC die Städte durchwandert, für eine lebhafte Bevölkerung zu halten.
Es wurde von Anfang an mehr gefordert und versprochen und nicht wenige sind gegangen, weil auch nach einem halben, einem, eineinhalb Jahren kaum etwas passiert ist, um die Welt lebendiger zu machen. Es ging nicht immer um einen roten Faden, aber schon immer gab es Spieler, die sich gewünscht hätten, dass diese Welt ein wenig mehr aus sich selbst heraus lebt und glaubwürdiger ist, Geschichten von NPC erzählt werden, Gerüchte gestreut usw. Das ist nichts Neues. Ich kann mich an einige erinnern, die bei der Änderung des famesystems gingen, weil sie sehr verärgert darüber waren, über ein Jahr fame zu lvln, damit sie später bei den Stämmen gut da stehen, wenn die Stammesdiplomatie kommt, um dann völlig enttäuscht zu werden. Die Stammesdiplomatie mal eben gestrichen oder auf unbestimmte Zeit verschoben und lieber das Famesystem zu einem Mittel des PvP ummodelieren war ein tolles Mittel, um all jene weg zu bekommen, die sich lange Zeit auf die Stammesdiplomatie gefreut und fast nur darauf hin gespielt haben. Lass jemanden ein Jahr lang arbeiten und sag ihm dann: "Anders überlegt. Das, worauf du hin arbeitest wirds nie geben". Sowas kommt immer super -.-
Um so erstaunlicher fand ich es, dass in den neuen Startgebieten nun diese Lebendigkeit scheinbar vorhanden ist und darüber hinaus sogar der besagte rote Faden. Eigentlich war klar, dass das nur zu Verstimmung führen kann bei jenen, die auf das Hauptland wechseln, weil sie die Quests dort so toll fanden *seufz*. Wir sollten es den Neuen nicht vorwerfen und ganz sicher nicht überrascht sein. Die größte Stärke von Ryzom war schon immer, Erwartungen an das Potential des Spieles aufzubauen und dann auf halber Flamme schmoren zu lassen. Manche (wie ich) halten durch und hoffen, dass die Welt eines Tages so lebendig wird, wie sie angekündigt war, anderen ists völlig egal und sie spielen 'ihr Ding' und freuen sich, wenn mal was Storytechnisch passiert oder kümmern sich gar nicht darum und wieder andere werden davon so abgeschreckt, dass sie sofort gehen oder enttäuschte Kommentare ins Forum schreiben. Ich finde diese enttäuschten Kommentare alles andere als kontraproduktiv, sondern im Gegenteil sehr nützlich. Mir wurde es nämlich damals nach 'nem halben oder dreiviertel Jahr zu langweilig, ständig zu meckern und zu fragen, wo denn dieses und jenes Feature bleibt oder Vorschläge zu machen, was noch alles tolles sein könnte. U so mehr Leute aus Enttäuschung im ersten Monat wieder abspringen, um so deutlicher wird es Nevrax hoffentlich, dass sie nach Türmen und R2 WIRKLICH, WIRKLICH, WIRKLICH mal was für die Storydichte ingame tun sollten.
@Monda
lvlquests? O.o
Und dann noch von lvl 50 bis lvl 250?? O.o
Also sowas würde mir zum Beispiel wieder wenig gefallen *g*. Ich brauche keine Quests als Vorwand zum lvln und ich lvl eh nicht sooo wahnsinnig gerne. Ich bin seit Anfang an dabei, mein höchstes lvl ist 180 buddeln und dann 155 Keule *g*. Unter 'ner anständigen Quest stelle ich mir dann eher etwas vor, dass einem etwas über die Welt beibringt, Hintegründiges enthüllt oder auch einfach nur lebendigkeit in die Welt bringt (eine Frau vermisst ihr Kind, ein Bäcker braucht eine ganz spezielle Zutat für einen Hochzeitskuchen - das könnte sogar 'ne Spielerhochzeit sein). So etwas, das wäre klasse
)
Da wären ganz klar auch Quests dabei, für deren Erfüllung man kämpfen müsste und somit lvln würde. Aber eine Art Lehrlingsquest, die einen bis zum Meistergrad führt? Wäre mir viel zu langatmig und völlig demotivierend -.-
So verschieden können Geschmäcker sein *gg* Und entsprechend vielfältig müssten die Quests angelegt sein, um die Welt wirklich lebendig, glaubwürdig und für jeden motivierend zu machen. Deshalb ist mir auch klar, dass es mit Ryzom nie so weit kommen wird, wie es könnte. Das Potential der Welt ist einfach gewaltig, aber Nevrax' Finanzkraft und somit Mitarbeiterstab sind leider recht klein. Somit wird ein Großteil dessen, was ich mir für dieses Spiel wünschen würde, vermutlich für immer ein schöner Traum bleiben *seufz*. Aber man soll die Hoffnung ja nicht aufgeben