Ich stimme da Theodore und Salazar zu. RP ist irgendwie völlig flöten gegangen. Und Galadia muss ich energisch wiedersprechen wenn sie sagt, es sei zu viel Politik
Das war früher mal mehr. Es wird nämlich keine Politik mehr des Rollenspiels wegen betrieben oder um der Politik selbst willen, sondern ausschließlich zur Sicherung von OPs. Und das ist keine Politik, das sind ooc Absprachen. Und wer sich auf welche Seite schlägt, das ist keine Frage der Gildenphilosophie mehr (so vorhanden), sondern einzig und allein eine Frage des: Wer ist stärker? oder "Die sind nett und meine Freunde."
Schön und gut, aber da geht so unglaublich viel verloren. Ich war ein heimlicher Fan der "alten" IntMatis... arrogante, hochnäsige Matis, stolz, nationalistisch, unbarmherzig. Das hat Flair gebracht, da steckte Seele und Rollenspiel drin, Atmosphäre, Pathos.
Ich fände es schön, wenn Verhandlungen wieder im Rollenspiel stattfänden statt im TS oder per Tell. Wenn Prinzipien über Bequemlichkeit gingen und wir mehr Gilden mit einem scharfen Profil im eigenen täglichen Spiel oder Verhalten hätten. Wenns wieder ein paar mehr Gilden oder gar Allianzen gäbe, die statt "Wir sind Freunde" oder einer reinen "Zocker"-Mentalität (Level 250 in Melee und Ele in 3 Monaten) mal ein Konzept haben, das über Außenposten, ihren Besitz, ihre Verteidigung hinausgeht. Was sie von anderen "Wir sind furchtbar nett und haben einen OP"-Gilden unterscheidet. Die sich zuerst überlegen, was sie darstellen, was sie sein wollen und sich daran halten und nicht das RP und ihre (irgendwo schamhaft versteckten eigenen Prinzipien) dann als ersten Ballast über Bord werfen, sobald diese Prinzipien bei OP-Erlangung oder Verteidigung unbequem werden.
Im TS oder per ooc-Chat lässt sich alles viel schneller regeln. Aber ob's schön ist? Ob es für diese Welt, in der Bodocherden beim Angriff eines Ragus auseinanderfegen, in der Nebel geheimnisvolle Spitzen umgeben und in denen sich sanft im feuchten Wind der Roots wiegende leuchtende Pflanzen in grünen Sap-Seen spiegeln passend ist? Ob sie die Faszination und die Stimmung der Welt aufblühen lassen?
Rollenspiel wird oft nur noch benützt, um in der Bar einen zu trinken oder im Badehaus Spaß zu haben. In der (nicht mehr vorhandenen) Politik ist es Ballast - weg damit! Ich persönlich habe das Gefühl, dass Profil und Philosophie der Gilden immer mehr schwindet und es ein wenig Counterstrike-Mentalität annimmt, sich auf reine PVP-Duelle reduziert, ohne Geist, ohne Seele, nur noch Gruppe A gegen Gruppe B wie ein Fußballspiel, komplett mit Hooligans und Fouls.
Dass eine Gilde oder Gemeinschaft mal freiwillig eine Einschränkung, eine Unbequemlichkeit in Kauf nimmt, um ihre Prinzipien auszuspielen ist echt ne Seltenheit geworden. Und das ist ziemlich schade. Deswegen ist die Politik und das RP, da wo es wirklich wichtig wäre (!) ziemlich tot. Da zählen nur ooc und private Bekanntschaften
Und damit geht ein großer Teil von Atys verloren. Immerhin hat Ryzom den "Best Story Award" gewonnen letztes Jahr und rühmt sich mit einem hohen RP-Anteil. Aber rund um OPs ist Story, RP und das In-Kauf-Nehmen von Nachteilen zu Gunsten von Rollenspiel nicht mehr vorhanden.